Sonntag, 19. Dezember 2010

Genug zum Anziehen

Endlich! Aufgrund einer Fehlleistung meinerseits ("Oh mein Gott, das Baby hat in der neuen Kleidergröße gar keine Hosen") lief ich panisch zu einer Freundin, die noch in Kartons Sachen vom letzten Kind hortete. Kam beladen mit einer dicken Tasche nach Hause. Musste wegen des Schlittens in den Keller, schaue mir plötzlich meine Baby-Kartons an - das heißt doch nicht 74/80 darauf, oder? Natürlich doch.

Nun hat das Kind endlich mal anzuziehen. Ich hab alles aussortiert, was mir nicht 100%ig gefällt (Vorsicht also, Ihr Mitleser, die Ihr mich persönlich kennt: Alles, was das Baby anhat, ist wunder-, wunderschön!). Das Baby hat nur noch schöne Sachen. Und trotzdem könnte ich es jetzt theoretisch nach jedem Brei- oder Milchmalheur umziehen. Käme dann zwar aus dem Wäschetrocknen nicht mehr raus, aber das Kind hätte immer noch genug zum Anziehen!

Freitag, 17. Dezember 2010

Ich hätt auch gern eine Hausfrau ...

... schrieb, glaub ich, Iris Radisch mal in der Zeit. Ich versprach, den Artikel zu finden, das ist mir aber trotz recht ausgiebiger Recherche nicht gelungen. Weiß auch nicht mehr, was das Hauptthema war. Aber mich sprach dieser Gedanken "wenn ich eine Hausfrau hätte" an - inzwischen hab ich gesehen, dass natürlich auch andere Autorinnen diese Idee schon ausgeleuchtet haben.

Für mich als ganz normale Frau, seit sechs Jahren Mutter, meist berufstätig, ab und an "nur" Hausfrau und Mutter, ist dieser Gedanke einfach radikal:
Ich komme geschafft von der Arbeit nach Hause, kann mit den Kindern ein wenig rumalbern, aber nur, solang es mir beliebt. Dann ab in den Sessel und in Ruhe Zeitung lesen, während die Hausfrau das Essen macht und sich um den Streit der Kinder kümmert. Ich hab schließlich hart gearbeitet und hab mir meinen Feierabend verdient.

Wäre das nicht göttlich? Himmlische Zustände?

Und ich kenne Kollegen, bei denen läuft das genau so! Die sagen "... und dann wollte ich am Sonntag einfach nur in Ruhe die Zeitung lesen", als sei das ihr gottgegebenes Recht. Obwohl sie Kinder haben. Frauen lachen da einfach nur.

Nein. Als Frau fehlt mir diese Option in meiner Vorstellungswelt. Bei mir bleibt ein schlechtes Gewissen samt: "Wenn er schon ..., dann muss ich wenigstens ... ", und schon bin ich auf dem Sprung. Wenn er mit den Kindern rausgeht, dann muss ich zumindest saubermachen. Wenn er den Boden wischt, dann muss ich zusammen mit der Tochter puzzeln.

Nicht unbedingt himmlisch. Partnerschaftlich. Und wenn es gar nicht mehr geht, dann sourcen wir out und die Putzfee tritt wieder in unser Leben. Aber ein bisschen träumen vom Füße hochlegen ...

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Zen - der einzige für Hausfrauen erträgliche Bewusstseinszustand

Bewundernd betrachte ich unseren Hauseingang. Die Nachbarin von unten hat geputzt. Schön sauber alles. Die weiß getrockneten Schneespuren, die Splitreste, alles weg. Der Schnee war einen Tag vorher weggetaut. Vielleicht ein guter Zeitpunkt?

Kritisch sehe ich beim Weg nach oben unseren Treppenabschnitt an. Hm. Ist ja nun nicht so schön. Andererseits finde ich, meine eigene Wohnung geht vor, so lange ich es nicht schaffe, dort alles sauber zu haben, muss der Bereich draußen, wo alle Welt mit ihren Stiefeln durchstiefelt, erst mal warten.

Wenige Stunden später beginnt der Schnee wieder zu rieseln.

"Es ist alles ganz eitel, spricht der Prediger, ganz eitel".

Dienstag, 14. Dezember 2010

Schietwetter

"Leise nieselt der Schnee", singt meine Tochter. Tut mir leid, Kleine, man merkt wirklich, dass Du in der norddeutschen Tiefebene groß werden musst!

Montag, 13. Dezember 2010

Gelernt: Kinderwagen

Bisher war ich ja eher Old School, was Kinderwagen angeht. Als der treue Begleiter der Babytage unserer drei Kinder uns neulich verließ, hatte ich nun endlich die Möglichkeit zu vergleichen. Und siehe da:
  • Luftreifen sind komfortabel für das Kind. Vollplastikräder machen es aber für das Baby erträglich, wenn es die Treppe zur S-Bahn runtergeht (gadunk, gadunk) und sorgen dafür, dass man nicht ganz hilflos ist, wenn die Rolltreppe mal wieder nicht funktioniert.
  • Luftreifen können ein Loch kriegen. Sind dann schwer zu flicken und Ersatzreifen sind schwer zu bekommen. Dann steht man da mit einem Reifen mit Autoventil, der Rest Fahrradventile. An die man aufgrund von supereng stehender Speichen sowieso sehr schlecht rankommt
  • Babytragetaschen als Aufsatz auf Kinderwagen sind supertoll, vor allem im Winter. Man wärmt sie schön in der Wohnung vor, packt das Kind rein und legt das ganze einfach auf das Kinderwagengestell (ja, soo einfach und so alt war unser voriger Kinderwagen, dass ich das noch als eine neue Erkenntnis feiern kann!)
  • Insgesamt bestätigt sich aber, dass man ab ca. sechs Monaten schon vom Babywagen zur Kinderkarre wechseln kann - die hat ja schließlich auch eine Liegeposition. Und deshalb nehme ich einige Nachteile des neuen Kinderwagens in Kauf (kleiner Korb für Einkäufe, Baby liegt falschrum) und gebe dafür keinen Cent zu viel für einen Kinderwagen aus. Denn Kinderwagen mit Lieferzeit und Preisen wie ein Kleinwagen finde ich immer noch abartig  schwer nachvollziehbar.

Sonntag, 12. Dezember 2010

Futterlieferant

"Da kommt die Kuh", singsangt mein Mann fröhlich für das quengelige Baby, als ich komme, um meine mütterlichen Pflichten zu erledigen. Na vielen Dank auch!

Freitag, 10. Dezember 2010

was läuft besser, was läuft schlechter?

Erste Bilanz der Veränderungen durch das neue Leben als Hausfrau:

Besser
  •  viel mehr gekocht und demzufolge auch eingekauft. Meine Güte, dauernd ist alles alle, wenn man jeden Tag kocht! Außerdem hat sich meine Liste der Gerichte, die ich gut und gerne koche, um mindestens drei verlängert, seit ich in Elternzeit bin. Ich koch schon gerne, wenn ich die Zeit dafür hab (also nicht abends nach der Arbeit) und wenn ich es nicht jeden Tag muss.
  •  elterlich engagiert: Stellvertretende Klassen- Eltern-Sprecherin, Lesemutter
  • es wird gebügelt (#Zeitverschwendung?)
  • etwas schneller gewaschen als bisher, aber das war noch nie so das große Problem. Dazu kommt: Der Spüllappen stinkt nicht mehr, so oft, wie er inzwischen in die Wäsche gehauen wird (#gutervorsatzfürdiezeitnachderelternzeit) 
  •  
  • Außerdem habe ich den Nutzen von Wäscheklammern entdeckt

unverändert:
  • Hausaufgabenqualität des Kindes. Ist eigentlich egal, ob ich schaue, dass alles gemacht wird, oder der Hort. Und im Hort muss ich mir kein Gequengel anhören. Tut im Hort vermutlich auch niemand. Der Punkt geht an den Hort!
schlechter
  • Gesamtmenge der erledigten Dinge - das könnte natürlich auch am dritten Kind liegen. Am Schlafmangel. An der Still- und sonstigen Fütterzeit, die sich auch summiert. Oder daran, dass es lediglich eine Umverteilung ist von Hort/Kindergartennachmittagsbetreuung hin zur Betreuung durch die Mutter. D.h. ich mach mir mehr Arbeit, ohne dass ich davon profitiere, also irgendwie mehr schaffe.

Samstag, 4. Dezember 2010

Verhandlungsstrategien

Glaubt ja keiner, dass ich im Vertrieb arbeite, wenn er meine Verhandlungsbemühungen im privaten Bereich sähe, die nicht- bis wenig existent sind. Dafür erkenne ich alle Strategien aus Verkaufstrainings wieder, auch die, von denen gesagt wird, sie seien überholt oder unmoralisch.


Schön ist das doch nicht, oder? Wenn der Anbieter, der beim ersten Mal noch erzählte, ab welcher Summe die Lieferung sowieso kostenfrei sei, dann beim Verhandlungsversuch plötzlich damit kommt: "Jaaha, da ist die Lieferung ja auch schon mit dabei, die sonst 40 Euro kosten würde ...". Kommt der sich da nicht selbst doof bei vor? Manche geben ihr Gewissen echt spätestens bei der ersten Provisionsberechnung ab.

Und anscheinend gibt es genügend Arbeitsplätze, wo man nicht auf wiederkommende Kundschaft setzen muss, weil manche Anschaffungen fürs Haus (Küche, Bodenbelag) nur alle 20 Jahre einmal getätigt werden - und das mit den Empfehlungen auch noch nicht ausreichend funktioniert - hm, muss mich wohl mal nach ein paar Bewertungsforen umsehen, um meine Meinung kundzutun - und hoffen, dass andere schlauer sind als ich und sich vorher informieren und nicht erst hinterher.

Man muss auch immer die Verhältnisse betrachten. Find es sehr spannend zu vergleichen, welche Mühen ich zum Teil auf mich nehme, um 1 Euro (oder weniger) zu sparen z.B. im Supermarkt, beim Tanken etc.

Und dann nur höchst widerwillig nachfrage bei 1000-Euro-Käufen, ob nicht wenigstens 3% Skonto drin sind, was ja nun wirklich ungleich mehr einbringen würde. Na ja, dämlich ist halt jeder für sich selbst - vielleicht hab ich ja ein nächstes Leben, in dem ich mir eine andere Persönlichkeit zulegen kann