Freitag, 17. Dezember 2010

Ich hätt auch gern eine Hausfrau ...

... schrieb, glaub ich, Iris Radisch mal in der Zeit. Ich versprach, den Artikel zu finden, das ist mir aber trotz recht ausgiebiger Recherche nicht gelungen. Weiß auch nicht mehr, was das Hauptthema war. Aber mich sprach dieser Gedanken "wenn ich eine Hausfrau hätte" an - inzwischen hab ich gesehen, dass natürlich auch andere Autorinnen diese Idee schon ausgeleuchtet haben.

Für mich als ganz normale Frau, seit sechs Jahren Mutter, meist berufstätig, ab und an "nur" Hausfrau und Mutter, ist dieser Gedanke einfach radikal:
Ich komme geschafft von der Arbeit nach Hause, kann mit den Kindern ein wenig rumalbern, aber nur, solang es mir beliebt. Dann ab in den Sessel und in Ruhe Zeitung lesen, während die Hausfrau das Essen macht und sich um den Streit der Kinder kümmert. Ich hab schließlich hart gearbeitet und hab mir meinen Feierabend verdient.

Wäre das nicht göttlich? Himmlische Zustände?

Und ich kenne Kollegen, bei denen läuft das genau so! Die sagen "... und dann wollte ich am Sonntag einfach nur in Ruhe die Zeitung lesen", als sei das ihr gottgegebenes Recht. Obwohl sie Kinder haben. Frauen lachen da einfach nur.

Nein. Als Frau fehlt mir diese Option in meiner Vorstellungswelt. Bei mir bleibt ein schlechtes Gewissen samt: "Wenn er schon ..., dann muss ich wenigstens ... ", und schon bin ich auf dem Sprung. Wenn er mit den Kindern rausgeht, dann muss ich zumindest saubermachen. Wenn er den Boden wischt, dann muss ich zusammen mit der Tochter puzzeln.

Nicht unbedingt himmlisch. Partnerschaftlich. Und wenn es gar nicht mehr geht, dann sourcen wir out und die Putzfee tritt wieder in unser Leben. Aber ein bisschen träumen vom Füße hochlegen ...

2 Kommentare:

  1. Mmh, wir haben seit wir unser Baby haben beide die Vorstellung, dass jeder am Tag zumindest für eine halbe Stunde bis Stunde ein Recht auf "babyfreie Zeit" hat. Ich gebe zu, dass ich in dieser Zeit auch schon, statt die Füße hoch zu legen die Wäsche gemacht habe, aber oft werde ich dann von meinem Göttergatten gnadenlos spazieren gehen geschickt, damit ich den Kopf wieder frei bekomme. Muss sagen, dass mir das enorm gut tut!

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