Dienstag, 29. Mai 2012

Die Schule: Ein Elternteil zu Hause wird vorausgesetzt

Sei es für diverse Nachmittagstermine wie die Theateraufführung (natürlich will man die sehen, das eigene Kind spielt ja mit!), Vormittagstermine (Lernentwicklungsgespräche, Zeugniskonferenzen), Abendtermine. Gut, für die braucht man nicht zwangsläufig einen erwerbslosen Elternteil. Aber ein zweiter Elternteil wäre schon praktisch, wenn man die Kinder zu Hause lassen, aber trotzdem an Terminen wie Elternrat oder Organisationstreffen teilnehmen möchte.

Insgesamt hab ich das Gefühl, es hat sehr zugenommen, wie erwünscht Elternbeteiligung ist, zumindest seit meiner eigenen Schulzeit. Muss dringend mal meine Mutter danach fragen, nicht dass meine Erinnerung hier verschwommen ist und es schon immer so war, das für jeden Anlass mal eben ein Kuchen oder ein anderer Beitrag für das Büffet mitzubringen ist.

Gerade häuft es sich wieder einmal mit solchen Terminen, der Schuljahresschluss steht an und das sollen die Kinder noch mal so richtig mitkriegen ("einen Abschluss finden" oder wie das pädagogisch korrekt heißt). Genau wie zur Weihnachtszeit also: Hier eine Übernachtungsparty, dort ein gemütliches Beisammensein mit Essen und Trinken. Alles tolle Sachen. Aber mal ehrlich: Weihnachtsfeier zu meiner Schulzeit war: Am letzten Schultag bringen die Kinder Plätzchen mit, es werden Kerzen angemacht, Weihnachtslieder abgespielt und irgendwie die drei Stunden rumgebracht. Da kamen keine Eltern. Was sollen die da auch, ist ja Schule. Keine Ahnung, ob ich mal wieder die Pädagogik dahinter verkenne: Mein Verhältnis zur Lehrerin hat sich dadurch noch nicht merklich verbessert - meist spreche ich sie gar nicht.

Klar finde ich es toll, dass sie solche Sachen für die Kinder machen. Übernachtungsparty, also ehrlich! Das gab es weder zu meiner Schul- noch zu meiner Kindergartenzeit und ich hätte es sicher toll gefunden. Aber was sollen da immer die Eltern dabei? Zumindest mitübernachten müssen wir ja nicht :-) Ich hätte dafür vielleicht lieber ein, zwei Termine mehr, bei denen es um die Entwicklung meines Kindes geht, DAS würde mich der Lehrerin näherbringen!

Donnerstag, 24. Mai 2012

Mein Weg ins Übergewicht - ich nehm Euch alle mit!

Ich habe meinen Body Mass Index berechnet. Zum ersten Mal seit vielleicht zehn Jahren. Hätte ich das mal lieber nicht getan. So verändert sich gerade ein Teil meines Welt- und Menschenbildes.

Vor zehn Jahren - das war vor Kind 1, 2 und vor allem vor Kind 3, das mir noch mal und noch immer drei bis vier Kilo plus beschert hat, eine volle Kleidergröße und eine halbe Schuhgröße zusätzlich. Vor zehn Jahren - da sah ich den BMI als ein sehr freundliches Gewichtsmaß. Wie könnte man den JEMALS auch nur in die Nähe von Übergewicht kommen, dachte ich im jugendlichen Hochmut. Tja, nun weiß ich es also.

Und sehe die Welt seither mit anderen Augen. Nur 36% aller deutschen Frauen haben nach dieser Umfrage vom Spiegel (und dazu muss man sehen: Das waren eigene Aussagen, keine objektiven Messungen!) Kleidergröße 38 oder kleiner. Oder anders ausgedrückt: Die deutliche Mehrheit trägt 40+! Und wo ich mich bisher immer fragte, wo die vielen Übergewichtigen sich denn verstecken, die 58% der Deutschen, deren BMI oberhalb 25 liegt?

Jetzt weiß ich es ein bisschen besser. Und gehe mit geschärftem Blick durch die Stadt. Breiter Po? Kleiner Schmerbauch? Etwas breitere Schenkel? Alle, alle, alle BMI>25, ich bin ganz sicher! Nahm ich vorher nur deutliches Übergewicht wahr, habe ich nun leider den hyperkritischen Blick. Legt sich hoffentlich wieder.

Mittwoch, 16. Mai 2012

Luxus

Der kleine Luxus berufstätiger Eltern:

Nein, die S-Bahn nehm ich noch nicht nach Hause. Ich schlender ganz langsam durch den Sonnenschein. Und ich renne nicht, um eine Bahn zu kriegen (das ist natürlich der besondere Luxus der Großstadt), in 10 Minuten kommt ja die nächste.

Montag, 7. Mai 2012

Ziele

Nur für den Fall, dass mich mal jemand nach meinen Zielen fürs nächste Leben fragt (über die Ziele für DIESES Leben sprechen wir ein anderes Mal): Ich möchte als Mann wiedergeboren werden.

Und zwar nicht für den üblichen Quatsch, um endlich mal männliche Privilegien auszukosten, noch mehr Geld zu verdienen, eine Hausfrau zu haben oder so. NEIN. Um endlich zu verstehen, wie es für einen Mann ist, bei einer Geburt dabei zu sein. Also möglichst bei der Geburt des eigenen Kindes natürlich, das berührt vermutlich mehr als die Geburt irgendeines Babys. Wie fühlt sich das an? Ist das schlimm, so daneben zu stehen und nichts tun zu können? Langweilt man sich zwischendurch vielleicht echt mal, darf es aber natürlich keinesfalls zugeben? Oder ist das die ganze Zeit so eine total intensive Erfahrung, wie sie einem in den Vorbereitungskursen vorschwärmen? Gibt es das vielleicht sogar schon, so total ehrliche Männervorbereitungskurse, wo dann auch mal Tacheles geredet wird à la: Sie wird schwitzen wie ein Schwein, mach Dir nichts draus und lass Dir nichts anmerken?

Wahrscheinlich bin ich dann wieder nicht der richtige Typ dafür. Hab ja selbst als Mutter mein Baby in den ersten Tagen im Krankenhaus nicht den ganzen Tag beseelt angeschaut, sondern war sehr froh, dass ich beim ersten Kind zumindest EINE anregendere Zeitschrift dabei hatte. Beim zweiten Kind war es dann schon ein ganzes Buch UND ich hab mich getraut, den Fernseher anzumachen!

Sonntag, 6. Mai 2012

Fürs Freundebuch

Wenn es mal wieder so weit sein sollte. Die Freundebücher, Pest der ersten und zweiten Schulklassen. Denn WER muss dann alles schreiben, weil das kleine Kind noch gar nicht dazu fähig ist, viel mehr als seinen Namen ermüdungsfrei zu schreiben? Die Eltern natürlich.

Also, wenn die Freundebücher nun wieder zurückkehren sollten und wenn ich noch nicht zu peinlich sein sollte, um reinzuschreiben (das geht ja manchmal schnell), dann habe ich nun endlich einen neuen Lieblingsfilm. Beziehungsweise viele, aber der gemeinsame Nenner: Filme von Hayao Miyazaki. Relativ neue Liebe. Chihiros Reise ins Zauberland habe ich im Kino gesehen, den Rest dann im Kino. Und "Das wandelnde Schloß" haben wir sogar auf DVD, genau wie "Ponyo". Einfach wunderschön finde ich, wie wenig sich darin um Wahrscheinlichkeiten geschwert wird. "Hey, das ist ein Film"! Genau, und deshalb kann ohne Weiteres ein Kind hexen und auf Wellen laufen, eine Insel im Himmel fliegen oder eine Katze mit acht Beinen (mindestens) als Bus herumlaufen. Jawohl! Solange die Geschichte gut ist und die Gefühle darin stimmig. Kleine Tränchen drängten nach draußen, als heute abend in "Mein Nachbar Totoro" die Kinder so traurig waren, weil ihre Mama im Krankenhaus waren und keiner wusste, ob sie stirbt. So muss es sein!