Montag, 7. Mai 2012

Ziele

Nur für den Fall, dass mich mal jemand nach meinen Zielen fürs nächste Leben fragt (über die Ziele für DIESES Leben sprechen wir ein anderes Mal): Ich möchte als Mann wiedergeboren werden.

Und zwar nicht für den üblichen Quatsch, um endlich mal männliche Privilegien auszukosten, noch mehr Geld zu verdienen, eine Hausfrau zu haben oder so. NEIN. Um endlich zu verstehen, wie es für einen Mann ist, bei einer Geburt dabei zu sein. Also möglichst bei der Geburt des eigenen Kindes natürlich, das berührt vermutlich mehr als die Geburt irgendeines Babys. Wie fühlt sich das an? Ist das schlimm, so daneben zu stehen und nichts tun zu können? Langweilt man sich zwischendurch vielleicht echt mal, darf es aber natürlich keinesfalls zugeben? Oder ist das die ganze Zeit so eine total intensive Erfahrung, wie sie einem in den Vorbereitungskursen vorschwärmen? Gibt es das vielleicht sogar schon, so total ehrliche Männervorbereitungskurse, wo dann auch mal Tacheles geredet wird à la: Sie wird schwitzen wie ein Schwein, mach Dir nichts draus und lass Dir nichts anmerken?

Wahrscheinlich bin ich dann wieder nicht der richtige Typ dafür. Hab ja selbst als Mutter mein Baby in den ersten Tagen im Krankenhaus nicht den ganzen Tag beseelt angeschaut, sondern war sehr froh, dass ich beim ersten Kind zumindest EINE anregendere Zeitschrift dabei hatte. Beim zweiten Kind war es dann schon ein ganzes Buch UND ich hab mich getraut, den Fernseher anzumachen!

2 Kommentare:

  1. Was sagen denn die Männer in Deinem Umfeld, wie sie die Geburt erlebt haben? Am Besten befragt man sie natürlich, wenn Ihre Angetraute meilenweit entfernt ist - unterschreibt härteste NDAs und vielleicht erfährt man dann etwas über Ihre Gefühle während der Geburt.

    Ich fände das auch interessant zu wissen, allerdings bin ich wirklich noch nie auf die Idee gekommen, einen Mann danach zu fragen.

    Berichte weiter :)

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  2. Ich glaub mein Mann fand es schon recht anstrengend. Ich hab gebrüllt wie am Spieß, in die Schüssel gekotzt, die er gehalten hat und mich an ihm festgeklammert. Er hat mich gestützt, sich anschreien und ankotzen lassen.
    Und so hat wenigstens einer die Kleine gesehen, als sie rauskam. Ich selbst war so fertig, dass ich für einige Sekunden die Augen zugemacht habe...

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