Sonntag, 22. Dezember 2013

noch mal nachdenken - Renten von Frauen durchschnittlich 60% geringer

Da wird jedes Jahr ca. im März der Tag begangen, an dem daran erinnert wird, wie viel weniger im Schnitt Frauen verdienen als Männer. Ja, ich weiß, das hat was mit der Art der Jobs zu tun, die jede/r wählt und den Stundenzahlen und "Pausen" im Berufsleben vermutlich auch.

Und VERMUTLICH hat es auch etwas mit Strukturen zu tun, dass es im Durchschnitt eher die Frauen sind, die eher niedrig bezahlte Jobs wählen oder nehmen müssen, die "Pause" machen, um sich um Kinder oder alte Verwandte zu kümmern usw.

Und nun rechnet der VBM noch mal nach (hat er schon 2012 getan - ich glaube aber nicht, dass sich daran inzwischen irgendwas geändert hat), was das für die Rente bedeutet. Und auch wenn man nicht mehr so ganz an das Konzept Rente glauben mag ("was haben wir da schon zu erwarten"), so sind paarundvierzig Prozent des durchschnittlichen Jahreseinkommens in Deutschland immerhin nicht nix und von diesen paarundvierzig Prozent nur 40% zu haben - das ist wirklich sehr, sehr wenig.


Sonntag, 15. Dezember 2013

Gleich der passende Ratgeber zu höflichem Umgang mit den Kindern

Kaum schreibe ich darüber, dass wir (also ich auf jeden Fall, und von dem, was ich manchmal an öffentlichen Orten wahrnehme, bin ich nicht alleine) oft in sehr unangenehmem Tonfall und auf sehr respektlose Weise mit unseren Kindern reden. Und während ich andererseits auch nicht ein Elternteil werden möchte, der seine Kinder totdiskutiert und nicht durchgreift, wenn es nötig ist, so scheint mir die Gefahr doch eher gering (ich weiß, mein Vater denkt da anders drüber, aber prinzipiell sind meine Kinder recht gut erzogen).

Aber, um zum Thema zurückzukommen. Kaum schrieb ich darüber, schon veröffentlichte der Kinderdoc auf seinem Blog einen Artikel zu einem Ratgeber, der haargenau zu diesem Thema zu passen scheint: "So sag ich's meinem Kind" von Adele Faber und Elaine Mazlish. Die Beispiele, die er gibt, scheinen mir gut zu passen zu meinen Gedanken:
"Wie oft vermitteln wir Eltern Vorwürfe in unseren Sätzen (“Willst Du die Wohnung unter Wasser setzen? Stell das Badewasser ab. Du bist unverantwortlich”), statt dessen sollten wir die Situation beschreiben (“äh, das Wasser geht schon bis zum Rand.”)"

Sonntag, 8. Dezember 2013

Wie sprechen wir eigentlich mit unseren Kindern?

Das fragt dieser Artikel hier von Ben Martin auf Good Men Project. Und wenn ich auch nicht alle seine Beispiele nachvollziehen oder ähnlich "schlimm" finden kann, weiß ich doch genau, was er meint.
Wieso sprechen wir mit Kindern oft (also mindestens einmal, eher mehrmals täglich) in einem Tonfall, in dem wir weder mit anderen Erwachsenen sprechen möchten noch selber angesprochen werden wollen? Schimpfen - wie oft wird man schon beschimpft im täglichen Leben?

Andererseits treten mir nur sehr wenige Erwachsene mit der Unlogik und Penetranz in vielen Dingen gegenüber wie meine Kinder. Also Notwehr? An den besseren Tagen (grad haben wir so ein paar erwischt, irgendwas ist in das größte Kind gefahren und es ist jetzt zwei Drittel des Tages "vernünftig" im besten Sinne des Wortes) kann ich noch mal in mich gehen, ehe ich loskeife, innerlich einen Schritt zurück und es noch mal mit erklären versuchen. Und siehe da - selbst die Dreijährige lässt sich in ziemlich vielen Fällen dann überzeugen, doch zu kooperieren.

Leider sind nicht immer "bessere Tage" und leider bleibt noch genug Zeit übrig, in der man einfach schneller, wenn auch wirklich ungemütlicher und unhöflicher ans Ziel, wenn man einfach mal lospault. Zumindest fühlt es sich so an.

Irgendwann las ich auch mal von so einen Traum-Elternpaar, dass davon sprach, dass es mit seinen Kindern nur in einem Tonfall spräche, mit dem sie selber angesprochen werden möchten. Wegen gegenseitigem Respekt und so. Fand ich voll toll. Schaff ich aber leider nicht. Nur hin und wieder möcht ich mal öfter dran denken.

Man muss ja auch die Kurve kriegen, die Kinder werden eben wirklich in mancher Hinsicht erschreckend schnell groß und verständnisvoller. Was bei einem Zwei- oder Dreijährigen noch nicht funktioniert und was ich mir nie vorstellen konnte, ist mit sieben oder neun kein Thema mehr und huch, ja, da haben mir heute Kinder diverse Male im Haushalt geholfen OHNE große Maulerei. Also, lieber ein paar Mal zu früh mit Vernunft kommen, ehe man ganz vergisst, es zu versuchen und man dann Teenager oder erwachsene Kinder hat, mit denen man leider im normalen Tonfall so gut wie gar nicht reden kann.

Fremde Kinder schreie ich übrigens nicht an. Aber wie mein Sohn heute wieder mal sagte: "Mama, warum bist Du zu streng zu denen?" Ja weil da eine ganze Bande Sieben- bis Neunjähriger aus der Turnhalle stürmen will ohne auf den Trainer zu warten, darum! Na ja, da kann ich ja auch mal dran arbeiten, "freundlich, aber bestimmt" statt nur "bestimmt und bestimmerisch".

Sonntag, 1. Dezember 2013

Gleichberechtigung schön und gut

... aber es geht immer in beide Richtungen - es bedeutet auch, eigene Rechte zu teilen. Im Haushalt, in der Familie. Plötzlich muss man darüber diskutieren, ob wir immer die Bio-Milch nehmen, oder ob es auch mal die normale tut, weil der Supermarkt, der am nächsten war, leider nur Penny hieß und sowas Exklusives nicht führt. Tja, wenn ICH den weiteren Weg nicht schaffe, muss ICH wohl auch die Wahl desjenigen akzeptieren, der den Einkauf tatsächlich gemacht hat.

Oder ich finde plötzlich eine neue Ordnung im Kinderkleiderschrank vor.  Das hat mich echt kurz umgeworfen. Aber eben, solange es Ordnung ist, ist ja schon mal was gewonnen im Vergleich zum Zustand vorher.

Sonntag, 17. November 2013

Familienportionen

Ein bisschen Sorge hab ich schon. Wenn ich mir die Mengen in meinem Einkaufswagen so anschaue. Und weiß, in einer Woche ist das alles verschwunden in den fünf Mäulern und Mägen der Familie.

Früher, in einem anderen Leben (also VOR Kindern) sah ich mit diesem angenehmen Grusel in der Magengegend Fernsehformate namens XXL Family. Das waren dann echte Großfamilien, also so acht, neun, zehn Kindern. Und die fuhren normalerweise mit mehreren Einkaufswagen durch den Supermarkt (und brauchten zum Teil einen Busführerschein, um die gesamte Meute zu kutschieren, aber das ist eine andere Geschichte).

Inzwischen ist mir das nicht mehr ganz fremd und ich überlege mir schon Strategien für die Zeit der Pubertät. Wenn angeblich Jungs ja noch mal ganz andere Portionsgrößen verdrücken. Und nicht nur die Jungs. Auch zwei Wagen? Oder zwei Mal die Woche fahren? Oder doch im internationalen Supermarkt einkaufen? Damit man nicht immer die Kilopackung Reis nach Hause trägt, sondern gleich mal den 5-Kilo-Sack? Dann käme wohl als nächstes das Thema "Kühlschrank- und Speisekammergröße" an die Reihe.

Mittwoch, 13. November 2013

Das Recht zu sagen: "Fuck you, menstruation"

Jezebel schreibt darüber in ihrer unnachahmlichen Art:
Wenn Männer menstruieren würden ... es fehlt eindeutig das Wettbewerbsmoment. Wer hat die stärksten Krämpfe, wer verliert das meiste Blut?
Oder hätten wir schon längst Medikamente, die das Ganze total eindämmen würden und nur zu Zeiten der Fortpflanzung reaktivierten?

Dienstag, 5. November 2013

Verständnis

Wenn man ein Kind hat, wächst das Verständnis für die eigenen Eltern meist um geschätzte 500%. So auch hier.

Jahre-, ach was, jahrzehntelang lag ich meiner Mutter in den Ohren. Wie sie es denn geschafft hätte, mich SO kurz vor Weihnachten auf die Welt zu bringen - wo sie doch aus ihrer eigenen Kindheit wusste, dass das nicht ideal ist. Hab ich gejammert. Um dann zwei meiner Kinder sogar NOCH näher an Weihnachten zu bekommen.

Desweiteren erzählte ich immer wieder gerne, mit leichter Empörung in der Stimme, wie sich meine Eltern eine Spülmaschine anschafften - ziemlich genau zu dem Zeitpunkt, an dem ihr jüngstes Kind (ich) auszog.

Auch dafür wuchs das Verständnis, seit meine Kinder alt genug sind, um das fragliche Gerät in unserer Küche selbständig auszuräumen. Ich habe extra das Geschirr auf die bodentiefen Schränke verteilt, damit es nicht daran scheitert, dass man in ihrem zarten Alter noch nicht so weit hinaufreicht, um die Tassen wegzustellen. Und jedes Mal, wenn die Kinder mal nicht greifbar sind, die Spülmaschine aber unabwendbar geleert werden muss, überkommt mich leichter Unmut. Wie soll das erst werden, wenn das jüngste Kind eines Tages auszieht?!

Freitag, 1. November 2013

Anderswo - Mutter sein in Südkorea, Argentinien und in der Türkei

Die Neue Zürcher Zeitung hat da eine schöne Serie drüber gebracht (und hat überhaupt die interessante Rubrik "Frauenwelten" - unter der sich die Mütter-Serie leider nicht befindet, es ist überhaupt sehr schwierig, sie wiederzufinden, wenn man nicht den direkten Link hat). Es heißt zwar allgemein "Mutter sein", es fällt aber auf, dass die Mütter alle berufstätig sind und das laut den weiteren Details zu den Ländern in vielen Ländern nicht unbedingt typisch ist.

Hier also die Artikel:

Mutter sein in Südkorea. Schwierig aufgrund eines noch recht traditionellen Mutterbildes und
wegen sehr langer Arbeitszeiten.

Mutter sein in Argentinien. Das Kind der Call-Center-Mitarbeiterin wird im Kindergarten und von der Oma betreut. Außerdem natürlich von Mutter und Vater.

 Mutter sein in der Türkei. Wenn es von Argentinien schon heißt, dass wenige Frauen arbeiten, dann sind es in der Türkei noch mal fast die Hälfte weniger, nämlich 28%. Vater und Mutter können sich in diesem Fall die Arbeit so aufteilen, dass immer einer beim Kind ist.

Oh, wenn ich nach weiteren Ländern suche (leider ist die Suchfunktion der NZZ nicht besonders komfortabel), dann taucht doch noch das ein oder andere Land auf:
Mutter sein in Australien.

Und eine Google-Suche fördert dann noch Schweden, Deutschland, Spanien und Südafrika zutage!

Montag, 28. Oktober 2013

Auf die alten Freunde

Besuch aus der Heimat. Mit Baby. Nein, was ist so eine Dreijährige (meine) doch schon groß. Was für ein Unterschied zu einem unter-einjährigen Baby, das man keine Sekunde aus den Augen lassen kann! Da weiß man doch, was man inzwischen genießen kann.

Aber die alten Freunde. Die wissen so viel über einen. Man hat sich so viel zu sagen. Und nicht nur "Was macht der", "Hast Du von der gehört?" - wobei das natürlich auch seinen Platz hat. Und manches muss man gar nicht sagen, das gehört auch zu dieser uralten Vertrautheit.

Solche Menschen kennen einen. Und wo man herkommt. Wie die Familie so ist und war. Denen fällt dann manches auf, was man genauso macht wie in der Herkunftsfamilie. Oder was man eben mühsam anders macht (denn anders macht immer mehr Mühe als das Gewohnte), das wissen sie zu schätzen, was neuere Bekanntschaften gar nicht sehen (können) und deshalb auch nicht wertschätzen.

Sehr schön, so ein Besuch aus der eigenen Vergangenheit. Besonders natürlich, wenn man sich auch in der Gegenwart noch viel zu sagen hat.

Freitag, 25. Oktober 2013

Kindertrends

Es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase. Das Mantra (natürlich neben "ich hab ganz viel Gück"), dass schon so manche Mutter durch durchbrüllte Nächte gebracht hat, wird mit zunehmendem Lebensalter der Kinder nicht weniger passend. Die Kinder zeigen eine Phase lang sehr ausgeprägtes und oft nahezu fanatisch wirkendes Interesse für bestimmte Gegenstände.

Unsere bisherigen Phasen:

- WM-Sammelbildchen
- Beyblades
- Waveboard
- Starwars-Karten
- alles von Apple

Ok, bei Letzterem ist unser Großer ja in bester Gesellschaft erwachsene Männer (und Frauen), von daher könnte diese Phase etwas länger dauern. Das iPhone - eingeführt 2007. So lange ist das schon her? Mein Sohn rechnet ja in der Zeitrechnung vor und nach Einführung des iPhones, so markant scheint ihm dieser technische Fortschritt. Ich bin sehr gespannt, ob kommende Generationen diesen Ansatz weiter verfolgen werden.

Das war der Junge. Beim Mädchen bisher weniger ausgeprägt, aber schon vorhanden:
- rosa
- Filly Pferde

Samstag, 19. Oktober 2013

Achtung, jetzt wird's feucht

Aus gegebenem Anlass, auf den ich nicht näher eingehen möchte (nur so viel: SO geweckt zu werden ist NICHT schön!):

Wird eigentlich irgendwo darüber gesprochen, wie oft Eltern angepinkelt werden? "Pieschern" sagt man ja hier in Hamburg, das klingt irgendwie niedlicher. Aber an sich schön wird dass Thema dadurch nicht.

Im Baby-Alter, ok, da gibt es die ein oder andere undichte oder überlaufende Windel. Auch nicht toll, aber bei den Kleinen, wer wird da schon was sagen wollen

Aber später dann, so in der Übergangs-/Anfangs-ohne-Windel-Zeit. Was kann man tun? Die wasserdichten Unterlagen, die ich in der örtlichen Drogerie finde, sind nur etwa ein Drittel so groß wie das 1,40m Kinderbett. Brauch ich also zwei bis drei von. Aber dann (ja, aktueller Anlass) geht das Kind in einem ganz anderen Bett schlafen. Oder ist sowieso neben sein Bett gerutscht und erledigt, was erledigt werden muss, eben auf dem Teppich.

Also, halten wir fest: Es passiert und es kann nicht zu 100% durch wasserdichte Unterlagen verhindert werden. Bleibt die Frage: Wie kriegt man das wieder raus?
Urbia empfiehlt Salz (hätt ich da mal dran gedacht! Wobei - ob ich so eine Großpackung Salz parat gehabt hätte?)
Helpster sagt, Zitronensaft oder Essig als erste Hilfe, dann abrubbeln/-waschen. Oder Rasier-(?) oder Teppichschaum.
Hm. Die meisten Antworten in Foren klingen nach "was mir spontan so einfiel", also Wasser mit Reinigungsmittel, Matratze umdrehen (hi hi ) u.ä. Wir haben es jetzt mit dem vor ein paar Monaten angeschafften Nass-/Trocken-Sauger probiert - im Nassmodus natürlich. Mal sehen, was mein feines Näschen dazu sagt, wenn wir die Matratze demnächst vom Trockenboden zurückholen.

Und wenn ich schon mal so viel zu einem Thema recherchiere fällt mir auf: Ein Thema, über das wenig offen geredet wird. Dabei betrifft es so viele. Eltern mit kleinen Kindern. Inkontinente (oft Alte, oft Frauen). Ein Thema, dass sich in der Mitte des Lebens gut verdrängen lässt, wenn man in voller Lebenskraft steht. Und dem man als Frau nach einer Geburt plötzlich intensiver ausgesetzt ist (über die Flüssigkeiten da wollen wir hier gar nicht näher sprechen). Der Gedanke an unsere prinzipielle Abhängigkeit von anderen im Leben - auch wenn es sich gerade nicht so anfühlt, hilft es doch, hin und wieder daran zu denken, dass diese Phase der scheinbaren Selbstgenügsamkeit sehr vorübergehend und sehr fragil ist und nichts, worauf man sich dauerhaft verlassen sollte. Wir alle werden höchstwahrscheinlich schwach, krank, alt und sollten das nicht als Ausnahmezustand, sondern Normalität betrachten. Solidarität. Hugh, ich habe gesprochen. Nächstes Mal wieder ohne die Extra-Dosis Pathos.

Montag, 14. Oktober 2013

Was ist ein gesundes Frühstück?

Ich bin am Überlegen. Also ernsthaft überlegen. Was ist denn nun ein gesundes Frühstück? So wie es in der Schule bei uns gefordert wird? Nur so was darf man den Kindern mitgeben. Und natürlich hab ich beim Elternabend mit den Augen gerollt, als eine Mutter sagte: "Aber der Junge isst nun mal nur Nutella-Brot". Ja nee, ist klar.

Bisher war mir völlig klar, was ein gesundes Frühstück ist. Das ist Vollkornbrot mit Wurst oder Käse und noch ein bisschen Gemüse oder Obst dazu. So sagt es die Süddeutsche: "Gesundes Frühstück macht dünn und schlau" - und besteht aus Müsli, Vollkornbrot, Joghurt, Obst, Milch. Kein böses Weißbrot oder Cornflakes (auha). Und so wird es den Kindern in der Grundschule beigebracht.

Tja, aber schon der Wikipedia-Artikel zum Thema Frühstück enthüllt uns die unterschiedlichen "Frühstücksstile" in den verschiedenen Ländern. Jeder kennt das französische Frühstück - anscheinend besteht es wirklich hauptsächlich aus Croissant und Milchkaffee. Italien bevorzugt auch süß und nicht Vollkorn.

Haben wir nun also in Deutschland den Stein der Weisen gefunden? Das einzig richtige, einzig glücklich- und natürlich schlau-machende Frühstück? Vollkornbrot bis zum Abwinken und ja kein süßer Aufstrich?

Wie gehen wir damit um, wenn an unserer Schule viele Kinder sind, die mit "nicht-deutschen" Frühstücksgewohnheiten sozialisiert wurden? Was sagen wir dem Kind, dass von seiner Mutter die (hausgemachte) Pizza vom Vortag mitgegeben bekam - sicher gesünder als Nutella-Weißbrot, aber genauso "verboten"? Was heißt das denn, wenn das zu Hause übliche Frühstück "schlecht" genannt wird? Oder ist Vollkornbrot die Integrationsleistung, die wir unseren zugewanderten Mitbürgern abverlangen können und müssen?

Darauf habe ich bisher keine endgültigen und allgemeingültigen Antworten gefunden, entschuldigen Sie bitte, wenn ich Sie enttäuscht habe. Und bitte denken Sie selber weiter und lassen Sie mich gern die entstandenen Erkenntnisse wissen, ich bin wirklich, ehrlich neugierig darauf

Sonntag, 13. Oktober 2013

Zum Ende hin

Odo Marquard - Endlichkeitsphilosophisches - eine Kritik aus der Zeit vom 21. März 2013 enthält den schönen Satz:

"Nur ein Mensch mit einer solchen Haltung kann aus Kants Satz "Das Lachen ist ein Affekt aus der plötzlichen Verwandlung einer gespannten Erwartung in nichts" eine Analogie zum Leben machen."

Die beschriebene Haltung ist Ironie und Witz, vermischt mit melancholischen Perspektiven.

Sonntag, 6. Oktober 2013

Singen

"Kannst Du mir was vorsingen?" Gern genommener allerletzter Schlafenszeit-Herauszögerer. Und ich steh auf, geh hin und sing. Jedes Mal. Denn der Gedanke ist immer schon dabei: "Wer weiß, wie lange er das noch will", und wie schade werde ich das dann finden.

Nachtrag: Es gibt Abende, wo es trotzdem nervt.

Samstag, 5. Oktober 2013

Wie schaffen das die anderen: Rachida Dati



Wie also schafft das Rachida Dati, ehemalige Justizministerin von Frankreich, jetzt EU-Parlamentarierin und für kurze Zeit Anwärterin auf den Bürgermeisterposten von Paris (die Kandidatur hat sie laut Wikipedia inzwischen zurückgezogen)? Dazu ein langer Artikel im Magazin der Süddeutschen Zeitung.

 Zunächst zu ihr: zweites von zwölf Kindern. Eltern Analphabeten. Beeindruckende Frau, egal, was man politisch von ihr hält. Diese Leistung, vom Immigranten-Kind zur Justizministerin, die muss man erst mal schaffen.

Und wie schafft sie es nun, als alleinerziehende Mutter, Abgeordnete? Dazu ihre eigene Aussage: Sie hat Leute, die ihr helfen. Bezahlte Kräfte. Andere haben das nicht, von daher sieht sie sich sogar in einer einigermaßen komfortablen Position. Eigentlich genau die Antwort, die alle immer lästernd für andere geben - "Ja, wenn ich so viele Kindermädchen hätte, wie DIE, dann ...". Tja. Das kann man natürlich leicht behaupten, aber ob es dann eintreffen würde, ist die andere Frage.

Montag, 16. September 2013

Hausarbeit

Der Plan: Die Kinder sollen mehr im Haushalt mithelfen. Regelmäßiger. Zuverlässiger. Ach ja, träumen wird man ja wohl noch dürfen.

Und es läuft eigentlich ganz gut, der Widerstand ist beherrschbar und es gibt Zeiten, da sind sie sogar richtiggehend kooperativ. Zumindest die beiden Großen, die Kleine redet sich mit "Ich bin noch klein", raus. Nesthäkchenbonus, lassen wir sie mal.

Dann das Gefühl: "Kann ich sie jetzt schon wieder zur Wäsche schicken? Haben sie nicht gerade erst die Spülmaschine ausgeräumt? Nach der Ganztagsschule brauchen sie doch auch mal Erholung!"

Himmel! Das sind Arbeiten, die sonst alle ich (ok, und mein Mann) gemacht haben. Ganz alleine. Neun ver..... Jahre lang! Geht doch. So lässt sich das Mitleid wieder in Grenzen halten.

Sonntag, 8. September 2013

Erlaubnis

"Können wir was Süßes?"
"Nein" (die übliche Antwort der Mutter)

"Menno, ich will doch nur mal was Süßes essen". Stimmt. Irgendwann muss es ja auch eine Tageszeit geben, zu der Süßigkeiten erlaubt sind. Irgendwann muss ein Zeitpunkt sein, der weit genug vom nächsten und vom vorigen Essen entfernt ist. Und zu dem man einfach mal was Süßes kriegt. Hab ich vor lauter Verbotsmodus (Süßigkeiten sind schlecht für Euch) beinah vergessen.

Ok, hier sind die Gummibärchen.

Sonntag, 18. August 2013

Unser Sozialsenator findet es gut

Man könnte es fast in die Kategorie "Wie schaffen das die anderen" packen. Aber es ist einfach zu klischeemäßig und ohne Neuigkeitswert.

Die Harburger Anzeigen und Nachrichten haben den Hamburger Sozialsenator (Arbeit, Soziales, Familie und Integration ist sein Arbeitsbereich) Detlef Scheele interviewt. Und am Schluss die Frage gestellt, wie er in seiner eigenen Familie die Betreuung seiner drei Kinder geregelt hat:
"Unsere älteste Tochter ist mit knapp zwei Jahren in die Kita gekommen, die Mittlere mit Ende zwei, da hatte meine Frau länger Erziehungsurlaub. Unsere jüngste Tochter ist auch mit zwei in die Krippe gekommen. Und ich fand das immer gut."

Genau. Ohne ihm hier allzu viel unterstellen zu wollen: Aber wonach klingt das? Richtig. 

Meine Frau hat. Sie hat entschieden. Sie hat die Betreuung organisiert. Und sie hat beruflich zurückgesteckt. 

Und  er fand das immer gut. Wie schön für ihn. Voll der engagierte Vater, oder?

Samstag, 17. August 2013

Gewohnheiten annehmen - und wieder ablegen

Die Kinder werden immer größer. Nur manchmal kommt man als Eltern kaum hinterher mit dieser Entwicklung. Wenn ich mich dabei ertappe, wie ich keine kleinen Tüten (von Obst oder so) wegtun kann ohne nicht zu denken: "Die muss in meine Tütenschublade". Denn man konnte nie genug dieser kleinen Dinger haben. Als Quarantäne-Tütchen für Windeln mit besonders unangenehmem Inhalt!

In der Unterwäscheschublade des kleinsten Kindes immer noch die Babybodys. Die man nun wirklich schon EWIG (in Kinderzeit: seit mindestens einem halben Jahr) nicht mehr braucht. Wem mit kleineren Kindern kann man die noch mal verehren? Oder doch gleich wegtun?

Die Freiheit beim letzten Kind: Man kann die Dinge entsorgen, sobald man sie nicht mehr braucht. Theoretisch. Denn irgendwo liegen immer noch die Rasselspielzeuge im Regal. Na ja, beim nächsten Frühjahrsputz vielleicht.

Sonntag, 11. August 2013

"Mein Hals ist trocken."

"Und, soll ich Dir reinspucken?" Für jede Kinderfrage eine liebevolle elterliche Antwort.

Führen andere Familien eigentlich auch solche Gespräche wie wir? Vermutlich schon, oder? ODER?

"Wenn Du alt bist, kriegst Du dann auch einen Schnuller?" (Hintergrund: Wir sehen öfter eine alte Dame, die im Rollstuhl sitzt und einen Schnuller im Mund hat)

"Klar. Den besorgst Du mir dann. Und Du schiebst meinen Rollstuhl. Du bist ja das älteste Kind, Du musst Dich dann um mich kümmern. Papa ist dann ja schon tot." (Sorry, dafür spricht das Geburtsjahr und die Statistik.)

"Na gut. Und dann steuer ich den Rollstuhl. Oder Du nimmst einen elektrischen, dann hab ich das nicht so schwer."

Der Vater schaltet sich ein: "Oder einen elektrischen, den DU dann mit Fernsteuerung steuern kannst. Und dann fährst Du mit dem Bus und Mama mit dem Rollstuhl hinterher und Du steuerst das durch das Rückfenster vom Bus."

Genau wie ich mir mein Alter immer vorgestellt habe!

Freitag, 9. August 2013

Die Zeit rennt - manchmal muss man sich zwingen, zu genießen

Ein etwas süßlicher Artikel der Huffington Post zum Thema: Nicht dauernd die Kinder drängen, alles schneller und im Erwachsenen-Tempo zu machen. Dazu hatte ich ja selbst kürzlich erst wieder geschrieben. Wie schwer es ist, vom Tempo der Welt der "Großen" auf die Kleinen umzuschalten.

Und heute abend wieder. Wie lange wird das Kind noch danach verlangen, dass ich noch mal ins Zimmer komme, ein Gutenachtlied singe und einen Kuss gebe? Eben. Dann lieber vom Sofa aufstehen, und sei es mit einem leichten Seufzer (weil man dachte, das "ins-Bett-Bringen" hätte man für diesen Abend schon erledigt) und genießen.


Dienstag, 6. August 2013

Schlafnomaden

Kinderzimmer mit Stockbetten, Elternschlafzimmer, Schlafsofas - quasi endlose Möglichkeiten, mal die Betten zu tauschen. Denken anscheinend alle außer mir. Mal schlafen alle Kinder in einem Zimmer, mal mischt sich der Mann irgendwo darunter. Dann wieder muss ich mein eigenes Bett zurückerobern und ein schlafendes Kind wegtragen.

Nur ich bevorzuge die gute (meine!) Uraltmatratze mit der Schwangerschaftskuhle - von den vergangenen Schwangerschaften, nicht, was Ihr jetzt wieder denkt! Gemütlich. Bequem. Bestes Bett von Welt.

Sonntag, 4. August 2013

Bildungsbürger, wir


Im Frühjahr waren wir beim Kinderkonzert der Hamburger Symphoniker. Na ja, eigentlich könnte man es Erzählstunde mit Orchester nennen. War schön. Und die Tochter war ganz beeindruckt von den Räumlichkeiten (Laeiszhalle): "Guck mal, roter Teppich, wie bei einem König". Genau. Und auch so viel Gold und Schnörkelkram an den Wänden.
Eine Konzerthalle mit mehrheitlich Kindern besetzt. War schon schön. Und wir waren unter uns. Die Bildungsbürger mit Geld. Bin froh, dass die Symphoniker ihren Bildungsauftrag sehr ernst nehmen und auch im Bürgerhaus in Wilhelmsburg zu finden sind. Denn die Wilhelmsburger finden den Weg nicht so leicht zum Johannes-Brahms-Platz in das Haus mit Blattgold. 

Montag, 29. Juli 2013

Sprechen lernen

Kein Wunder, dass das kleine Kind denkt, die reguläre Art, eine Vergangenheit zu formen, wäre "en". Also "ich hab geduschen", alle ihre üblichen Verben enden auf diese Art: Getrunken, Geschlafen, Getragen.

Nur woher "Gebringt" kommt, erklärt das auch wieder nicht

Samstag, 27. Juli 2013

Zeitempfinden

Ein Kind hat wahnsinnig viel Zeit und keine Eile. Philosophisch betrachtet sind das sehr lobens- und nachahmenswerte Eigenschaften. Im täglichen Leben, in dem man hin und wieder etwas schaffen will, wird es zur Herausforderung, zwischen den verschiedenen Zeiterfahrungs-Ebenen hin- und herzuspringen, die zwischen den Zeiten ohne Kind und im Beruf und in den Zeiten mit Kind herrschen

Beispiel: Ein stinknormaler Tag
An der Arbeit erledigt man alles so schnell wie möglich, denn es ist immer mehr zu tun, als man schafft. Auf dem Weg zur S-Bahn ist Stechschritt angesagt, weil man zwar eigentlich drei S-Bahnen zur Auswahl hat, mit denen man pünktlich zum Kindergarten kommt. Uneigentlich nimmt man aber fast immer die letzte, mit der man es gerade so noch schafft.

16.20 Uhr Ankunft im in der Kita. Im Sommer der große Vorteil, dass man sich selber nicht erst mal aus den Wintersachen pellen muss, um im warmen Gruppenraum nicht in Winterjacke vor Hitze zu vergehen und dadurch ungeduldig(er als nötig) zu werden.

16.25 Uhr: Kind begrüßen. Erzieherin begrüßen. Manchmal ist es gut, wenn man Zeit hat, um sich hinzusetzen, dem Kind ein paar Minuten zuzuschauen, bevor es mitkommt. Wenn man es an solchen Tagen eilig hat, geht es nämlich nur mit Geschrei, das Kind aus seinem Versteck zu holen. Aber wenn man Zeit hat, kommt es irgendwann meist von alleine mit. Und manchmal läuft es auch einfach auf Dich zu, springt Dir in die Arme und will sofort los. Planen lässt sich das aber nicht.

16.30 Uhr: Beginn des Anziehens. Kind ist alt und geschickt genug, um sich selber anzuziehen. Die Erzieherinnen haben auf dem Elternabend extra noch mal darum gebeten, den Kindern die notwendige Zeit dafür zu geben, damit sie es üben. Kann man irgendwie einsehen. Zehrt aber trotzdem an den Nerven. Rechnen Sie im Winter mindestens 10 Minuten mehr, wenn Handschuhe, Mütze und Schal im Spiel sind, eventuell noch ein Schneeanzug.

16.40 Uhr: Heimweg. Oh, eine tote Ameise. Balancieren - drei Mal im Kreis um die Blumenrabatte, bis der Mutter kleine Rauchwölkchen aus den Ohren kommen, weil sie wirklich, wirklich nach Hause möchte. Da saß doch sonst immer die Katze. Das Auto ist blau. Das Auto ist grau. Das Auto ist dunkelgrün

16.50 Uhr: Ankunft zu Hause

Zusammengefasst: 30 Minuten zum Abholen und nach Hause kommen. Allein hätte ich von der S-Bahn 10 Minuten gebraucht. Wenn ich einen erwachsenen Freund abgeholt hätte, vielleicht 20. Manchmal kann ich es genießen und mich darauf einlassen. Manchmal regnet es und ich habe keinen Schirm und möchte wirklich, wirklich nach Hause.

Sonntag, 7. Juli 2013

Nach der Brut

Wie bereits angedeutet, kümmere ich mich gerade darum, mein Leben jenseits des Familienkokons wiederzuentdecken. Die Telefonliste aufzumöbeln. Die Möglichkeiten der Großstadt nutzen, die ich das letzte Mal mit meinem Mann kurz vor der Geburt meines ersten Kindes ausprobiert habe.
Im Mamablog steht, dass das normal ist. Puh, Glück gehabt. Aber warum fällt es mir trotzdem so schwer, mir einzugestehen, dass ich mich ein bisschen arg ins Familienleben zurückgezogen habe?
Gute Vorsätze - und erste Umsetzungen (nicht Umsätze): Nicht zu allen Kinderterminen hinrennen. Das Turn-Kaffee-Trinken kann man sich auch mal schenken. Guter Tipp vom befreundeten Vater: Auch mal was kaufen, nicht alle Kuchen selber backen. Recht hat er. Schwer fällt es trotzdem.
Termine einstampfen, mindestens so viel eigene Termine wie Kindertermine machen!
Weniger Erwerbsarbeit. Geht nicht bei jedem. Weiß auch noch nicht, wie lange das geht. Aber im Moment ist das sehr entlastend.

Freitag, 28. Juni 2013

Erziehen braucht sooo viel Zeit!

Vermutlich nicht die neueste Erkenntnis. Aber woher, lieber Gott oder wer immer dafür zuständig ist, woher soll ich die Zeit nehmen, die es bräuchte?
Damit ich nicht schreie, obwohl das Kind sowieso noch nicht versteht, worüber ich spreche. Damit ich mich nicht aufrege, was es sowieso mit Stoizismus quittiert, oder mit heulendem Zusammenbrechen, beides keine Reaktionen, die uns weiterbringen.

Heute. Wochenende. Zeit. Zeit zum gemeinsamen Lego-Spielen. Sowas mach ich selten (Kinder sollen mit Kindern spielen), das soll dann was Besonderes sein. Vorher hat sie einen Badeanzug aus  dem Schrank angeschleppt. Den soll sie jetzt erst wegräumen, bevor wir loslegen. Will sie nicht. Klar, sie wird ja bald drei, da muss man als Kind mal kurz beweisen, dass man einen eigenen Willen hat und den auch durchsetzen kann. Gut. Ich bin ausgeschlafen, habe Zeit und keine Zeugen - alles Umstände, die, wenn sie so nicht zutreffen, für ein schnelles Ansteigen des mütterlichen Stresslevels sorgen. Und erinnere mich, wie sie das im Kindergarten machen. Ruhig. Lautes Schimpfen ist gar nicht notwendig. Und konsequent. Also: Wir spielen nicht, bevor nicht weggeräumt ist. Und nicht nur im Schlafzimmer auf den Boden geschmissen, sondern richtig in den Schrank gelegt. Gehe dann weg, als sie sich dazu nicht durchringen kann. Und komme offensichtlich genau zum richtigen Zeitpunkt wieder, so dass sie mich an der Hand nehmen und mir zeigen kann, wie ordentlich sie jetzt war.
Und warum klappt das sonst nicht so? Siehe oben, die in diesem Fall perfekten Umstände. Also Schlafmangel, wertende Beobachtung von anderen, wenig Zeit, da noch andere Kinder und andere Aufgaben warten. Und wieso klappt das im Kindergarten so gut? Vielleicht, weil die Aufmerksamkeit und das Lob der Erzieherinnen ein knappes Gut sind, um das die Kinder wetteifern, während man der mütterlichen Liebe und Aufmerksamkeit eigentlich immer sicher sein kann?

Montag, 24. Juni 2013

Ego-Mum

Kinder sind nicht unbedingt gut fürs Ego. Nicht genug, dass ich erst letzte Woche von einer mir kaum bekannten Kindergartenmutter darauf angesprochen wurde, ob ich wieder schwanger sei (NEIN!).

Nein, jetzt finden es die Kinder auch noch toll, zu fragen, ob da ein Baby im Bauch ist, selbst die Kleine, bei der ich nicht mal wusste, dass sie das Konzept "Babys kommen aus Mamas Bauch" überhaupt schon kennt.

Wie soll man da ein gesundes Körpergefühl bekommen und an die Brut weitergeben! Nein, ich bin nicht dick. Meine Körperform ist halt so. Hat mich auch einige Zeit gekostet, bis ich damit halbwegs (und anscheinend immer noch nicht so ganz, Frauen halt) im Reinen war.

Und wenn sich schon so viele Menschen darum Gedanken machen (NEIN, da ist nichts. Das sind Reste von drei Kindern und wenig Sport), was denkt dann eventuell mein Chef oder die lieben Kollegen? Lieber gar nicht drüber nachdenken. Das ist alles nur in meinem Kopf, la la la.

Samstag, 22. Juni 2013

Soo viel Zeit - werde ich haben

Klar. Jammern. Nie hab ich Zeit. Mimimi. Wenn die Kinder nicht wären. Dann. Ja was, dann?

Würde ich zeitintensive Hobbys anfangen. Klar. So wie ich das ja in Vor-Kinder-Zeiten intensiv NICHT gelebt habe, außer Lesen kann ich mich an keine länger durchgehaltene intensive Freizeitbeschäftigung erinnern. Oder doch, war da mal was mit Radfahren? Ich brauch definitiv mehr Hobbys, wo man auch andere Leute trifft!

Oder die Wohnung wäre total ordentlich. Hm, ist richtig. Vor den Kinder war ich quasi bekannt dafür, dass man bei mir vom Fußboden essen könnte. Nicht. Oder doch, weil sich da so viele Krümel angesammelt haben, dass man problemlos eine Mahlzeit davon bestreiten konnte.

Von daher kann ich nur sagen: "Danke". Liebe Kinder. Ohne Euch hätte ich gar nicht gemerkt, wie hart ich arbeiten  kann. Und das meint nicht die Arbeit im Büro, für die man Geld kriegt. Da wusste ich schon vorher, dass ich ganz gut reinhauen kann. Aber auch zu Hause kann man immer etwas tun. Kann man nicht nur, muss man sogar. Ob man will oder nicht, es sei denn, Ersticken im Müll sieht man als echte Option an. Und es geht, irgendwie. Mal sehen, wie viel ich von der Energie rüberretten kann, wenn das nicht mehr nötig ist.


Donnerstag, 20. Juni 2013

Kindergeburtstage fremdorganisiert

So viel hat sich gar nicht verändert, finde ich. Mag auf den Stadtteil ankommen, aber bei uns kann man sich dem Perfektionierungswahn sehr gut entziehen - aber es GIBT auch Partys, wo das gemietete Pony im Garten steht.

Die Augsburger Allgemeine schreibt über Profis, die Geburtstagspartys für Preise zwischen 170, 600 und 1500 Euro organisieren.

Ja, in meiner Kindheit gab es das (in meinem Umfeld) nicht. Aber schon in meiner Jugend habe ich mir ein paar Mark dazuverdient durch die Organisation von Kindergeburtstagen. Und klar, je öfter beide Elternteile berufstätig sind, desto häufiger wird das Angebot sicherlich genutzt.

Denn selbst wenn die Spiele einzeln nicht aufwändig sind, ist das Gesamtpaket doch nicht ohne: Kleine Mitbringsel-Tüten kaufen und zusammenstellen (selbst wenn da nur Gummibärchen drin sind), Einladungskarten, Kuchen, Spiel-Gewinne, alles Zubehör zu den Spielen (Ballons, Schal zum Augenverbinden, Kochlöffel, Topf, hartgekochtes Ei, und das sind nur die Basics).

Wenn ich mal ganz viel Zeit habe (also im nächsten Leben), würde ich auch gern intensiv in die Vorbereitung einsteigen und zum Beispiel eine Motto-Party zum Thema Winter (dazu hab ich mal ein paar Ideen in einem Heft gesehen, die ich einfach UND toll fand) organisieren. Aber das wird allerhöchstens das kleinste Kind mal erleben, fürchte ich.

Mittwoch, 29. Mai 2013

Herr und Frau Trotz zu Besuch

Als hätte mein Kind sämtliche Erziehungsratgeber gelesen, fängt sie pünktlich kurz vor dem dritten Geburtstag ernsthaft mit Trotzen an. Bisher dachte ich: "Ach was, Terrible Twos, wie es in US/GB so schön heißt, mein Kind ist das liebste Kind der Welt und leicht abzulenken, wenn sie etwas mal wirklich stört - das wird bestimmt nicht viel schlimmer."

Zweitens, und fast noch sträflicher (schließlich hab ich schon zwei Kinder - aber man vergisst soooo schnell) dachte ich: "Mit ein bisschen Konsequenz kommen wir da schon gut durch."

Stimmt, heulende Kinder im Supermarkt haben wir eher selten, das ist eine (vermutlich DIE eine) Sache, die wir ganz gut hingekriegt haben, Quengelware hat für uns keinen großen Schrecken.

Aber bei allem anderen. Läuft es hier wie überall sonst.
Heul- und Trotzanfälle können auslösen:
Bettgehen
Zähneputzen
Aufs Klo gehen
Vom Klo wieder aufstehen
Reinkommen
Die Tür selber aufmachen
Schuhe ausziehen
Zum Wetter passende Schuhe anziehen

Ach, die Liste ist endlos. Und manchmal läuft es besser (wenn ich Zeit habe) und manchmal weiß ich kaum, was ich tun soll. Tipps werden gern angenommen. Immer her damit.

Sonntag, 26. Mai 2013

Schaukeln!

"Wo ist denn S.?" fragt die Mutter die größeren Geschwister, "im Treppenhaus?"

"Nein, die schaukelt."

"WAS?!" Panisch rennt die nun nicht mehr gleichgültige, sondern erschrockene Mutter zum Fenster. Und was sieht sie da? Ein glückliches Kind, das mit voller Konzentration so hoch schaukelt, wie es nur kann.

<3 Seufz. Nicht ganz drei. Ich hab Kinder, bei denen musste ich mit vier noch daneben stehen und Anschwung geben. Jedes Mal auf dem Spielplatz. Und die kriegen ja nie genug!

Meine Kleine. Mutterstolz.

Dienstag, 21. Mai 2013

Denk an mich

Es ist immer Zeit, den Tee wieder warm zu machen, bevor Du ihn trinkst. Du hast Dir warmen Tee verdient - warum sollte man die Plörre überhaupt kalt trinken, außer man hat wirklich, wirklich großen Durst?

Wenn Du auf Toilette musst, gehst Du auf Toilette. Nichts ist so wichtig, als dass Du dafür dieses urmenschliche Bedürfnis verschieben müsstest. Es heißt nicht umsonst "müssen".

Nur weil es total unsexy und irgendwie esoterisch klingt, können Dinge wie "Selbstfürsorge" und "Achtsamkeit" trotzdem wichtig für Dich und alle anderen Menschen sein. Beachte sie.

Sonntag, 19. Mai 2013

Diplomatin

Das kleinste Kind (noch nicht ganz 3) kommt mit einem Gürtel an und erklärt mir, dass der ihrem Bruder nicht passt. "E. ist dünn". Ist klar. "Mama". Was, Mama soll den probieren? Warum das denn?
"Mama ist ... " Ja? Jetzt kommt's.
"Mama ist GUUT"

So sieht es aus. So und nicht anders.

Dienstag, 14. Mai 2013

Lassen gute Mütter auch mal gewinnen?

Noch so ein Ding für die "gute Mutter". Oder egal wer mit Kindern spielt. Auch mal gewinnen lassen, damit das Kind nicht total abdreht? Oder brutale Ehrlichkeit, grad wenn es ein "Nicht-Glückspiel" ist, bei dem das Kind einfach noch nicht so gut ist wie ein Erwachsener?

Habe es vermutlich gerade geschafft, dass (m)ein Kind nicht mehr mit mir spielen will. Schach. Nein, das ist keine Angeberei, das andere Kind war mal in der Schach-AG in der Schule (fragt nicht) und seitdem kennen sie die Regeln. Und nach dem Tränenausbruch nach dem ersten Spiel hab ich mir beim zweiten Mal schon echt Mühe gegeben, schlechter zu spielen (was nicht soo schwer ist, aber einen ungeübten Unter-Zehnjährigen schlage selbst ich noch ohne Probleme). Aber am Schluss hat es dann doch nicht zur vollständigen Selbstunterdrückung gereicht und wir hatten beide kaum noch Figuren und ich konnte dann irgendwann nicht anders als diesen König umzunieten!

Ja. Ich weiß. Nicht sehr reif vermutlich. Schlimmer noch, weil es bei mir nicht anders ablief: Drei Mal mit Opa gespielt und die Regeln gelernt. Und dann kommt mein Papa, zeigt mir "Matt in drei Zügen" - nur dass er das natürlich vorher nicht ankündigt. Und das war's dann mit meiner Schachkarriere, bis die Kinder von selbst drauf kamen, hab ich kein Schachbrett mehr angefasst.

Nun also ich. Werden wir eben doch alle wie unsere Eltern, was soll ich mich dagegen lange wehren!

Montag, 13. Mai 2013

Dürfen die das? Datenschutz vs. U-Heft vorlegen bei Kita- oder Schulanmeldung

Und, dürfen sie? Verlangen tun (bzw. taten) sie es in meiner Kita (gehört zu Wabe e.V. in Hamburg). Und mir schmeckte das gar nicht, schließlich stehen da wirklich intime Sachen wie der Geburtsbericht drin (wenn auch in medizinischen Vokabeln verbrämt). Was geht die Kita-Leitung das an, wie ich mein Kind zur Welt gebracht habe und welche Verletzungen das bei der Mutter zur Folge hatte?!

Natürlich habe ich das Heft trotzdem abgegeben, musste ja schnell gehen. Und dann später die Kita-Leitung noch mal drauf angesprochen. Die sich völlig erstaunt und leicht genervt gab (Tonfall: "Immer diese Mütter, die sich über alles aufregen müssen"). Und nein, dass da ein Geburtsbericht drin sei, das könne sie sich gar nicht vorstellen (hat selbst zwei Kinder), vielleicht sei das in meinem Fall was Besonderes (nein!). Hatte natürlich das Heft nicht zur Hand zwecks Nachweis. Hatte aber auch nicht den Eindruck, dass ich auf viel Verständnis stieß.

Habe dann den Betreuungsvertrag des Vereins nachgelesen und das entsprechende Gesetz in Hamburg durchgelesen, was das angeblich regelt. Dabei kam raus: Das U-Heft muss vorgelegt werden - ODER eine ärztliche Bescheinigung, dass aus ärztlicher Sicht nichts gegen einen Kita-Besuch spricht (§4 Gesundheitsfürsorge). Klar werden die meisten das U-Heft vorziehen, weil ärztliche Bescheinigungen erst mal beschafft werden müssen und oft was kosten. Aber dass es diese Alternative GIBT, muss doch mitgeteilt werden!

Habe ich nun also zum ersten Mal in meinem Leben den Datenschutzbeauftragten der Stadt Hamburg bemüht. Wollte ich nicht. Aber wenn niemand zuhört, dann bin ich doch froh, dass es solche bürokratischen Wege gibt, sich Gehör zu verschaffen. Ob es nun geändert wurde in den Standard-Betreuungsverträgen, habe ich aber noch nicht nachgeschaut. Ein sehr deutscher Weg, nehme ich an - hab es halt nicht so mit "temperamentvoll aufbegehren" oder "diplomatisch, aber bestimmt erfolgreich sein". Bin aber trotzdem wütend.

Freitag, 3. Mai 2013

Immer diese Supermamas

Wie schön. Das fragt man sich doch schon lange: "Wie schaffen das eigentlich all diese anderen Supermamas, die man so kennt?" Also mit Job, oft noch mit mehr Wochenstunden als man selber. Mit Kindern, die nicht nur gut in der Schule sind, sondern nebenher und ohne jeden elterlichen Zwang Instrument und eine Sportart erlernen wollen. Dann noch im Kirchenvorstand oder Elternbeirat sitzen und dort Projekte stemmen.

Tja. Das fragt man sich. Wie schaffen die das alles? Und freut sich, wenn man bei Working Moms Break die Antwort liest: "Guess what? They weren’t." ("Denk mal: Sie tun es nicht") Also sie schaffen es eigentlich auch nicht. Jedenfalls nicht so mit fliegenden Fahnen und ohne häufe Überforderungsgefühle. Und so geht es uns doch auch: Sobald wir andere Eltern besser kennenlernen, desto mehr hören wir, dass sie genau dieselben Gefühle kennen wie wir: Überforderung. Genervtheit. Gereiztsein. Ganz normal eben. Leider.

Freitag, 26. April 2013

Dicker Po

Es ist wieder soweit. Die Zeit des Zwiespalts zwischen Freude über die Ehrlichkeit und Sprachgewandtheit des kleinen Kinds und leichter Scham über sozial nicht akzeptable öffentliche Äußerungen.
"Dicker Po", ruft sie angesichts einer Frau mit einem - nun ja - dicken Hinterteil. Die hat es zum Glück nicht gehört, weil wir schon zur Tür hinaus sind. Das ist aber reiner Zufall und nicht von S. so geplant. Und was mach ich damit, wenn sie das nächste Mal wieder so einen Klopper bringt? Darüber, dass Leute dick, dünn, klein, groß, alt sind, redet sie gerade sehr gerne, hat sie all diese Kategorien doch gerade erst entdeckt. Alte Menschen nehmen das mit einigermaßen Gelassenheit hin, bei dicken Menschen weiß ich das leider nicht so genau.

Also wie reagiert man da? Normalerweise, wenn es um unverfängliche Kategorien geht, sprechen wir natürlich weiter darüber: "Ja, genau, da kommt ein Kind mit einer roten Hose." Das scheidet in dem Fall aber aus, oder? Wie ist ein gezischtes: "Ja, aber das sagt man nicht so"? Ich bin noch nicht sicher. Hoffentlich geht das schnell vorbei!

Donnerstag, 25. April 2013

Stimmungskanone

Nicht nur, dass sie ein kleiner Clown oder Alleinunterhalter werden könnte: Die Kleine tut auch alles dafür, damit ihre Stimmung nicht unter eine bestimmte Gradzahl sinkt. Auf melancholische Musik steht sie gar nicht, gestern sagte sie mir "Musik ausmachen", als Adele "I wish nothing but the best for you" aus dem Radio lamentierte. Freut mich sehr, dass sie den Ansatz zur Schwermut ihrer Mutter nicht mitgekriegt hat. Weiter so, meine Süße!

Mittwoch, 24. April 2013

Aua

"Genau, das rote Tatütata-Auto, das ist die Feuerwehr".

Ab und an meldet sich mein Hirn mit einem leichten Druckschmerz, wenn ich mich selber solche Sachen laut aussprechen höre.

Montag, 22. April 2013

Das Leid der Bäckerin

Wer berät eigentlich ehrlich über die vielen Widrigkeiten der Arbeit als Bäckereifachverkaufspersonal? Nicht das frühe Aufstehen, die Arbeit am Wochenende, wenn alle anderen ausschlafen können, das hat sicher jedes Berufsinformationszentrum parat.

Nein, die "anderen" Dinge. Ernst bleiben angesichts der schlaftrunkenen Gesichter der Kundschaft am Samstagmorgen. Die ungekämmten Haare, Schlaf in den Augen. Der Morgenatem! Die Steigerung: Kaffee-auf-leeren-Magen-Atem, der einem vermutlich bei jeder zweiten Brötchenbestellung entgegenschlägt.

Mein Mitgefühl!

Montag, 15. April 2013

Der Ernst des Lebens

"Taube ist TOT". Mit ernster Miene und großer Wichtigkeit verkündet mir das kleine Kind diese Nachricht. Ja, richtig, die Katzen. Ein Baum mit vielen Ästen, Katzen in der Nachbarschaft und ein Vogelnest mit Ei drin, das geht nicht lange gut. Wobei es wohl doch relativ lange gedauert hat, das Küken war wohl schon ziemlich weit entwickelt - ließ ich mir erzählen, zum Glück hab ich es nicht selber gefunden.

Aber weiß das Kind, was "TOT" bedeutet? Und wenn ja, woher? Vielleicht aus dem Kindergarten, Käfer und anderes Getier, was tot ist, wenn man nicht aufpasst? Ich weiß nur, dass ich mit ihr noch nicht darüber gesprochen habe. Und die philosophischeren Fragen, ab wann "weiß" man überhaupt, was tot bedeutet? Hach ja.

Sonntag, 14. April 2013

Radio - ein Medium auf der Höhe der Zeit

Hätte man mich gefragt, ob ich auf die Zukunftsfähigkeit des Radios setzen würde, bei all der modernen Online-Welt, sicher nicht. Früher. Ja früher, vor iTunes, MP3 (alles Dinge, zu denen ich bisher noch nicht gekommen bin). Die Jugend von heute, die hat ja ganz andere Möglichkeiten. Unsereins saß da vorm Radio, Aufnahmetaste, Kassette, mist, hat der Radiomoderator schon wieder in das Ende des Titels reingequatscht.

Und jetzt? Erwische ich meinen Sohn dabei, wie er diese Tätigkeit in die heutige Zeit überträgt. Aufnahme mit dem Handy, das er hin und wieder abends in die Hand bekommt - ohne SIM-Karte und Internet-Anschluss erschien mir das Risiko überschaubar. Gut, natürlich Video-Aufnahme, da ist die Speicherkarte dann schnell voll mit einem Standbild und den drei angesagtesten Liedern (Sean Paul, anyone?). Suchen wir als nächstes Mal gemeinsam die Diktierfunktion, erweitert ja auch meine Medienkompetenz. Und ich hoffe, zu iTunes nimmt er mich dann mit, wenn er irgendwann mal einen iPod bekommt.

Freitag, 12. April 2013

Bogdan und Buddenbohm lesen vor - und ich war dabei

Vor genau einer Woche um diese Zeit kam ich gerade zurück von einer Lesung von Isabel Bogdan und Maximilian Buddenbohm. Schön war's. Und da ich nicht einen ganz so hohen Schriftausstoß wie Maximilian habe (bin sehr beeindruckt, seit der mein Facebook-Bekannter ist, was der so alles raushaut), dauert es eine Woche bis zur Kurzbesprechung.

Wir waren so 15, 20 Leute. Isabel Bogdan hatte ein schönes Kleid an (und hat im Schrank bestimmt noch eine größere Auswahl davon). Maximilian Buddenbohm hatte die guten Schuhe angezogen. Wir Zuhörerinnen und Zuhörer kamen zu 90% in Jeans (Notiz an selbst: Kleidungswahl überdenken. Jeans können nicht die einzigen Hosen sein!). Wir kamen zu 90% in Zweiergruppen.

Ich leider nicht, das habe ich kurz bedauert. Aber dann doch die anfängliche Schüchternheit überwunden und zumindest mal den ein oder anderen angesprochen. Und das war klasse. Wenn das Internet zum Leben erwacht - also so in echten Menschen, die man meint, schon ein bisschen zu kennen und die einen dann doch immer mal wieder überraschen.

Und irgendwann überhörte ich zwei Frauen, die ich für enge Freundinnen gehalten hatte: "Ach, Du hast ein Kind, wie alt ist das denn?" Ah ja, genau die Art Frage, die man seiner zweitbesten Freundin so stellt, was? Die kannten sich noch gar nicht! Zweite Notiz an selbst: Nächstes Mal noch offensiver auf die Anwesenden zugehen - man kann eigentlich nur gewinnen.

Maximilian las aus seiner Travemünder Zeit (Es fehlt mir nicht, am Meer zu sein) von den Liebhabern seiner Mutter und einen Text über die Müdigkeit, den ich als Mutter von drei Kindern nur voll unterschreiben kann. MÜDE? Haltet die Kinder von mir fern, dann kann ich einfach immer schlafen. Acht Uhr morgens, siebzehn Uhr nachmittags, gib mir eine Stunde, und ich liege im Bett! Isabel las von Wacken und von der chinesischen Massage aus "Sachen machen".

Isabel ist voll die Profi-Leserin. Ich wette, sie hat sogar Pausenzeichen in ihren Text gemalt, so eindrucksvoll, wie sie uns bisweilen Zeit gab, unsere Gedanken wieder zu sortieren. Die Geschichten kamen alle ungefähr gleich gut an und das Lachniveau war bei den beiden jeweils ähnlich hoch. Ich hab mich selbst ohne jeglichen Alkohol (wir waren ja im Weinkontor) sehr gut amüsiert, dritte Nachricht an mein künftiges Selbst: Nie mehr mit dem Auto zu einem Weinkontor fahren!

Mein Fazit: Ich würd wieder hingehen. Zum 18. April hab ich leider keine Zeit. Aber vielleicht dräng ich mich  am 12. Mai mal wieder dazwischen.

Montag, 8. April 2013

Jungs und Lesen

Ist das jetzt zielgruppengerecht oder kontraproduktiv?

Seit der Junge angefangen hat, Bücher zu lesen, war ich ganz beruhigt, was seine generelle geistige Entwicklung und seine Deutschnote angeht. Wer Bücher liest, kann so verkehrt nicht werden, ist da mein Motto.

Dann ließ das wieder nach. Während andere Jungs-Eltern Wunderdinge von "Greg's Tagebuch" erzählten ("Endlich liest der Junge mal"), führte es bei uns dazu, dass E. nichts anderes mehr lesen will. Genauso ein Fehlanreiz wie das Antolin-Programm. Während es im letzten Schuljahr total gut funktionierte und seinen Wettbewerbsgeist ansprach (so viele Punkte wie möglich sammeln), hat die Lehrerin dieses Jahr gesagt, dass nur noch Antolin 4 und höher zählen - und wenn die Bücher zu schwierig sind, liest der dann lieber gar nicht, weil die anderen Bücher zählen ja nicht. Grrhh.

Nun also mein Versuch, ihm ein Buch aus der Bücherhalle (ja, so heißen hier in Hamburg die städtischen Büchereien) schmackhaft zu machen: Der Junge hat grad ein neue Stoppuhr bekommen. "Ok, wie viele Seiten schaffst Du in 30 Minuten?"

Insgesamt klappte das dieses Mal (32 übrigens, falls irgendwer das so genau wissen will), aber ich frage mich natürlich schon, ob ich ihn so zu einem Lese-Genießer oder einem oberflächlichen Speed-Reader mache.

Sonntag, 7. April 2013

Schnullerentwöhnung

Stimmt, wir machen nicht den harten Cut: Einen Tag und alle Schnuller sind weg.

Bisher ist es ein Ausschleichen, Erst keine Schnuller mehr im Kindergarten. Dann nur noch im Bett. Wobei man ins Bett gehen darf, wenn man den Schnuller ganz nötig braucht, auch wenn keine Schlafenszeit ist.

Jetzt nutzt meine Tochter das Ding so, wie Erwachsene wohl ein Glas Wein trinken: Nach einen harten Tag, wenn sie findet, sie hat ihn sich verdient. Aber die Analogie geht noch weiter: Man merkt, wie schnell die Gefahr besteht, immer mehr und mehr davon zu nehmen.

Werden wir um den harten Cut wohl doch nicht rumkommen ... vielleicht nächstes Wochenende.

Freitag, 5. April 2013

Placebo

Scheine ein extremer Fall von Placebo-Gläubigkeit zu sein - die Kopfschmerzen wurden schon weniger, sobald ich die Tabletten nur in der Tasche hatte!

Donnerstag, 4. April 2013

Kontaktlinsen - überhaupt und samt großartigem Rausnehmtrick

Kontaktlinsen. Nach knapp 30 Jahren Brilletragen. Ist schon eine neue Erfahrung.

Die positiven Dinge:
- Keine beschlagenen Gläser, wenn man im Winter ins Warme geht
- Keine Schnee- und Regentropfen auf Glas
- Keine Einschränkung durch einen Brillenrahmen (meine Brillengläser sind ziemlich klein)
- Keine Brille, die beim Sport irgendwo rumrutscht, wo sie nicht hingehört

Die Dinge, an die ich mich noch gewöhnen muss:
- Kosten! So eine Brille kauft man einmal, und gut ist für die nächsten 5 Jahre. Linsen? Sechs-Monats-Pack, dazu Flüssigkeit, man kann sozusagen jeden Tag sehen, wie die Cent-Stücke in den Ausguss tickern
- Alles sehen, wo ich normalerweise weniger gesehen habe. Konkret: Duschen beim Sport. Vorher das wohlige Kindergefühl: Ich kann sie nicht sehen, dann können sie mich auch nicht sehen. Dann das erste Mal mit Linsen. Meine Güte! Können die jede ... und jeden... aaargh!
- Aufwand. Nicht Aufstehen, aufziehen, los gehts. Auch wenn das Reinsetzen inzwischen echt flott geht.
- Der Schreckmoment, wenn einem immerzu diese Frau, die anscheinend grad frisch aufgestanden ist, aus Spiegeln entgegenschaut. Denn das ist offenbar immer noch die Assoziation meines Hirns, wenn es mich ohne Brille sieht
- Die Wahrheit des Alters! Eine Brille mit dickem Rand versteckt gnädig ein paar Falten. Ohne Brille und mit super-scharfer Sehkorrektur gibt es daran aber nichts mehr zu deuteln.

Deshalb sind wir zur Zeit bei einer On-Off-Beziehung. An besonderen Tagen nehm ich die Dinger, sonst gern auch ohne. Ich vergleiche es gern mit dem Rauchen, wer spät anfängt, wird ja meist auch kein Kettenraucher mehr. Kann also gut sein, dass ich kein Täglich-Träger werde.

Und am Schluss noch der großartige Rausnehmtrick. Auch wenn es inzwischen selbst auf "traditionelle" Art erheblich schneller geht als ganz am Anfang, die Kontaktlinsen herauszunehmen (was hab ich geschwitzt! Der Körper schaltet anscheinend gleich auf Angriffsmodus, wenn jemand, auch Du selber, an Dein Auge will) - hier der großartigste Trick, wie man gar nicht in Gefahr läuft, lang drauf rumzutatschen:

PinkFairy auf YouTube zeigt wie es geht (ab ca. 1:50 ist sie fertig mit Vorgeplänkel und Werbung für eine Kontaktlinsenflüssigkeit). Bei den ersten Versuchen dachte ich, das klappt im Leben nicht. Aber es geht! Wichtig, glaub ich: Das Augenlid muss weiter oben als die Linse sein, wenn man anfängt.

Montag, 25. März 2013

Wir haben einen Clown

Nach zwei eher zurückhaltenden Kindern ist das eine sehr erfreuliche Nachricht. Nicht dass ich an der Berechtigung von Schüchternheit zweifle (weshalb schreibe ich im Internet, was meint Ihr?!) - aber ich habe den Eindruck, als eher lauter und extrovertierter Mensch hat man es bei vielem leichter.

Nun also unsere jüngste Hoffnungsträgerin. Fäkalhumor geht ja immer. Das ältere Kind können wir zuverlässig zum Lachen bringen, wenn wir uns über "Geschäfte" unterhalten.

Aber die Kleine: Scherzkeks im zarten Alter von zwei Jahren. Da hatten wir schon die zur "Kapupse" mutierte Kapuze. Und heute abend will sie "Zähne pupsen". Mit SO einem breiten Grinsen im Gesicht.

Samstag, 23. März 2013

Loch an Loch

"Ich geh mir jetzt Socken anziehen - aber welche OHNE Löcher".

Interessant, wenn (m)ein Kind so einen Zusatz nötig findet, nicht wahr?

Freitag, 22. März 2013

Abendmusik

Die Tochter verlangt nach ihrem Gute-Nacht-Lied. Eindeutig, sie brüllt nämlich "Mama, Musik" durch den Flur.

Ich geh dann mal der Tanzkapelle Bescheid sagen.

Dienstag, 19. März 2013

Die Alleskönnerinnen

Kein Wunder, dass ich mich als berufstätige Mutter und Hausfrau immer mal wieder ungenügend und gestresst fühle. Denn was sind die medial vermittelten Vorbilder?

Zum Beispiel in der "Eltern" vom November 2012: "Junge Mütter zeigen, wie sie sich mit wenig Aufwand fit halten". Bei allen vorgestellten Müttern klappt es natürlich, manchmal nach Anlaufschwierigkeiten, ganz großartig. Nie ein innerer Schweinehund, der gewinnt, gern auch mehrere Sportarten pro Woche.

Wie wäre es mit ein bisschen Realismus? Oder macht man das nicht in Zeitschriften? Wie viele Mütter mit Kind und Beruf schaffen es nicht zum Sport? Oder nur alle ein bis zwei Wochen ein Mal? Wie wäre es, wenn man die auch mal porträtiert hätte, nur der Vollständigkeit halber und damit ich nicht einem für mich momentan unerreichbaren Ideal nacheifern muss? Dafür muss ich wohl alleine erwachsen genug sein, schon klar.

Sonntag, 3. März 2013

Große Reden schwingen

Das kann er wirklich, unser Bundespräsident. War total beeindruckt, als ich noch mal diese Passage seiner ersten Rede las:
"Euer Hass ist unser Ansporn. Wir lassen unser Land nicht im Stich. Wir schenken euch auch nicht unsere Angst. Ihr werdet Vergangenheit sein und unsere Demokratie wird leben."

Das sind Sätze, die man auf Plakate und T-Shirts drucken kann. Auf Demos skandieren. Und die nur ein ganz kleines bisschen an Sätze erinnern wie sie auf dem Hamburger Kriegerdenkmal am Dammtor zu finden sind: "Deutschland muss leben, und wenn wir sterben müssen".

Ja, so zweischneidig sind Sätze, die man skandieren kann. Aber schön ist es doch. Und wenn sie doch für die "richtige" Seite stehen, muss man ja froh drum sein, wenn man jemanden hat, der so formulieren kann.

Samstag, 23. Februar 2013

Ein Blick in die Zukunft

Das Taschengeld. Die ewigen Diskussionen. Ich glaube, alle Eltern kennen das. Wie schnell man alle Freunde des Kindes mit genauer Taschengeldhöhe und Medienbesitz (Nintendo, iPhone, MP3-Player, ...) aus Gesprächen kennt - natürlich nur die, die in den Augen des Kindes besser dastehen.

Ich gebe zu, wir sind eher zurückhaltend mit Taschengeld und halten uns momentan noch an die 10-Cent je Lebenjahr pro Woche Regel. Und wie wir mit Anfragen nach Zugriff auf die Spardose für besondere Anschaffungen umgehen sollen, haben wir für uns selber noch nicht endgültig geklärt.

Aber Spaß gemacht hat mir die Vorstellung schon, die mir mein Sohn heute morgen beim Frühstück vorgerechnet hat: "Mama, dann muss ich ja 30 Jahre werden, damit Du mir 3 Euro Taschengeld in der Woche gibst!" Tja, das klingt wirklich ungerecht und wir haben erst mal diskutiert, ob es in so ferner Zukunft nicht eigentlich umgekehrt laufen müsste und der große Sohn dem alten Muttchen regelmäßig ein paar Euro zusteckt. Aber da mir auch Vergleichstabellen zeigen, dass wir am unteren Ende der Taschengeldskala stehen, habe ich mich  tatsächlich zu einer Erhöhung hinreißen lassen. Diskussion gewinnt, sieht man mal.

Sonntag, 17. Februar 2013

Mama tut mal was für sich selber

Erste Schritte: ein eigener CD-Spieler. Endlich wieder Musik hören und nicht dabei auf ein Kindergerät angewiesen sein (ok, so schlimm sehen die gar nicht aus. Und klingen wahrscheinlich ähnlich. Aber sind halt dauernd besetzt und müssen erst aus einem Kinderzimmer angeschleppt werden). Feststellung: So schlecht war mein Musikgeschmack gar nicht. Hat nur Mitte der Neunziger aufgehört, sich weiterzuentwickeln. Tja. Das ist dann wohl erst mal so.

In Zukunftsfähigkeit investiert hab ich übrigens auch: Das Gerät hat einen USB-Anschluss. Falls ich irgendwann wirklich mal auf MP3, iTunes und so neumodischen Kram umsteigen sollte. In ferner Zukunft.

Woran merkt man noch, dass die Mutter sich mehr um sich selber kümmern muss, statt immer nur um die Familie zu kreisen? Wenn die im Telefon einprogrammierten Nummern hauptsächlich Namen von Spielfreunden der Kinder enthalten. Bisschen Familie, paar, sehr wenige, eigene Freundinnen. Und das war's dann. Weil das Telefon erst vier Jahre alt ist und seitdem keine neuen Freunde mehr dazukamen und die ganzen Studien- und sonstwie-Freunde nicht mehr übernommen wurden.

Samstag, 16. Februar 2013

Viele Mäuler

Wir stellen mal wieder fest, wie groß die Familie doch geworden ist: Wenn nach einmal nehmen der halbe Kuchen alle ist. So viel kann ich doch gar nicht backen, wie will man da je wieder Gäste einladen? Heißt die Lösung "Blechkuchen"?

Mittwoch, 13. Februar 2013

Monopoly!

Nachdem ich früher mal die Erkenntnis hatte: "Ach deshalb heißt es 'Monopoly'!" - weil nämlich einer am Schluss alles, also das Monopol, hat (ich weiß, anderen war das sicher von Anfang an klar, bei mir hat es etwas länger gedauert, bis es 'Klick' gemacht hat), brachte ein Wiedersehen mit dem Spiel heute auch wieder neue Erkenntnisse.

1. Ein Spiel mit Geld übt eine riesige Faszination aus. Sah ich bei meinen Kindern wieder. Praktisch zum Zählen und Rechnen üben ist es natürlich auch
2. Nicht nur die Sache mit dem Monopol ist nah dran am echten Leben. Auch wie sich der arme Schlucker noch ein paar Runden lang am Abgrund langhangelt, ist vermutlich lebensechter, als man sich wünschen würde: Das Warten auf den Monatsersten, die unerwarteten Zahlungen, die einen in den Ruin treiben, Schulden machen ist der erste Schritt in den Abgrund usw.
3. Kinder können nicht verlieren. Meine Güte. Aber Aufhören wollen sie auch nicht, selbst wenn absehbar ist, dass das nichts mehr wird. Ist auch irgendwie wieder tapfer, oder?

Sonntag, 10. Februar 2013

Ganztagsschule in Bayern

Wie meine Kollegin so schön sagte: Seit ihr Kind Schulkind ist, überlegt sie, ob Teilzeit nicht eine Option ist. Vorher war keine Frage, dass Vollzeit arbeiten geht, wenn es auch anstrengend ist. Kindergarten. Was soll dem Kind da groß passieren, spielt es halt ein bisschen länger am Nachmittag.

Aber Schule: Plötzlich "geht es eben um was", muss nachmittags jemand bereitstehen als privater Nachhilfelehrer und Hausaufgabenantreiber. Und selbst mit Ganztagsschule, die hier in Hamburg ja auch grad massiv vorangetrieben wird: Werden wir wirklich darauf verzichten können, als Nachhilfelehrer zu dienen? Dann eben abends um sechs und nicht mehr nachmittags nach den Hausaufgaben? Immerhin, keine Hausaufgaben wären ein kleiner Fortschritt, vielleicht geht es nur so, Schritt für Schritt.

Und hier noch der Auslöser-Artikel vom Verband berufstätiger Mütter.


Dienstag, 5. Februar 2013

Schon wieder kochen

Ich koche gern - wenn ich mal Zeit dazu habe und vorher rechtzeitig die Zutaten besorgt hab. Also ungefähr alle zwei bis drei Wochenenden.

Ich koche auch gut - bilde ich mir ein. Ich esse mein Essen zumindest gern. Meinem Mann schmeckt es auch meistens. Und auf die Kindermeinung kann mal nun mal leider nix geben, die "Schmeckt mir nicht"-Zutatenliste wechselt einfach zu häufig, als dass ich darauf Rücksicht nehmen könnte.

Meist koche ich mit Rezept. Und das funktioniert sehr gut. Bis der Punkt kommt "1/2 Liter Gemüsebrühe" (oder Fleischbrühe oder Hühnerbrühe). Mal im Ernst: WIE VIELE Menschen, die sich die Mühe machen zu kochen, haben sich Tage oder Wochen vorher die Mühe gemacht, eine Brühe anzusetzen? Mit Gemüse oder Knochen oder so. Also, ich gestehe: Ich nicht. Tja. Dann muss es halt Glutamat oder Hefeextrakt richten. So ist das dann eben.

Samstag, 2. Februar 2013

Selbstlosigkeit?

Ist das die Eigenschaft, die Elternsein am meisten hervorbringt? Oder sollte ich sagen: Fremdbestimmtheit? Was bedeutet es, dass mein bevorzugter Zustand bei mir selber mit einem Buch oder einer Zeitung ist, der am häufigsten durch die Kinder angeforderte aber ein "beschäftige Dich mit mir"-Zustand ist? Die wollen mit mir spielen, malen, rausgehen. Gut, rausgehen schlage ich vor, von alleine würden die das niemals wollen, auch wenn es allen (mir eingeschlossen) guttut, wenn wir uns dazu durchgerungen haben.

Ist es also der Normalzustand, nach dem wir alle streben, selbstbestimmt, im eigenen Tempo Dinge tun statt im verlangsamten Kindermodus inklusive Erklären der Welt zum Beispiel den Wocheneinkauf in einer (mit Kindern) statt in einer halben Stunde (allein) zu absolvieren? Oder ist es der Sonderfall, zu dem sich Deutschland/die westliche Welt/welcher Teil der Welt auch immer entwickelt hat? Und ist es eher unnormal, während früher und in anderen Ländern das "Sich um andere kümmern, immer, ständig" sozusagen der "Naturzustand" ist? Was heißt in diesem Zusammenhang "natürlich"? Wobei Kümmern nicht allein auf Kinder bezogen ist, sondern auf alle, die auf Hilfe angewiesen sind?

Auf jeden Fall ist es so für mich der schwierige und nur manchmal von selbst erwünschte Modus. Ich käm ganz gut klar mit so einer Elternschaft à la gehobenes Bürgertum um die Jahrhundertwende mit: Kinder werden ab und an mal von der Kinderfrau vorbeigebracht, um ein Gedicht vorzutragen oder ein Küsschen zu geben. Glaub ich. Andererseits ist es natürlich nett, dass wir grad so schöne Bilder zusammen malen, wir sind ja selten genug gemeinsam kreativ.

Aber vermissen tue ich es, die Zeit, in der ich machen konnte, was ich wollte, wann ich es wollte. Klar, arbeiten "musste" man auch damals. Aber arbeiten "muss" ich auch jetzt, die Zeit drumrum hab ich aber nur noch in abgezirkeltem Maße zur freien Verfügung. Kommt ja alles wieder. Aber so lang noch, so lang hin, seufz.

Freitag, 1. Februar 2013

Kochen

Es macht nervös, wenn ...

... in der letzten Spülmaschinenladung eine kleine Schraube zu finden war, von der keiner weiß, woher sie stammt. Nein, warte, das allein macht niemanden nervös. Nervös wird man erst, wenn der Schnellkochtopf heute so lange braucht, bis man Dampf entweichen hört. Und man in der Zwischenzeit viel Zeit hat zu überlegen, wie so ein Ventil aufgebaut ist und ob eventuell Schrauben dabei eine wichtige Rolle spielen.

Und man weiß, dass die Dunstabzughaube funktioniert ...

... (auch wenn man das kaum glauben mag, so viel Dunst, wie immer noch in der Küche bleibt), wenn der Mann im Garten früher weiß, dass Dir etwas angebrannt ist als Du selber, im Nachbarraum der Küche.

Donnerstag, 31. Januar 2013

Tatsächlich trocken?

Die letzten Tage dachte ich ja, der Kindergarten sei der Meinung, wir seien nicht genügend ausgelastet und bräuchten deshalb in regelmäßigen Abständen noch ein paar mehr Ladungen dringend waschbedürftige Kinderkleidung.

Zumindest interpretierte ich die Aussage, dass das kleinste Kind jetzt nach dem Mittagsschlaf in der Kita keine Windel mehr trage und dass wir das Experiment zu Hause gern fortsetzen sollten, in diesem Sinne. Da uns jedes Mal ein Beutel feuchter Wäsche mitgegeben wurde und wir zu Hause auch spätestens nach der zweiten unangekündigten Überflutung wieder zur Windel griffen, schien mir das plausibel.

Hinzu kommen Gedanken an unser armes überlastetes Kinderbetreuungssystem, bei dem die Kinder möglichst lange vor dem dritten Geburtstag möglichst windelfrei in die Gruppe für die großen Kinder übergeben werden. Ich glaube, nur so haben Kindergärten momentan überhaupt eine winzige Personalreserve, um unverhergesehene Notfälle auszugleichen, durch diese kleinen Kinder, die das (viele) Kleinkindgeld) bringen, aber wegen größerer Gruppengröße bei den größeren Kindern nicht ganz so viel kosten.

Wollte schon sauer werden, dass so etwas wieder auf dem Rücken (so ein Korb voll feuchter Wäsche trägt sich ja nicht allein auf den Trockenboden!) der berufstätigen Eltern ausgetragen wird. Da hatten wir heute, ehrlich gesagt erst am vierten Tag des Experiments, die Erfahrung der dritten Art: Erkennen der zappeligen Anzeichen, gelungener Klogang, keine Überschwemmung bis zur Bettgehzeit.

Ich nehm alles zurück. Ihr lieben, guten, meinem Kind wohlgesonnenen Erzieherinnen!

Sonntag, 27. Januar 2013

Schöne Frauen

Umkleide, Fitnessstudio. Nur Frauen. Junge Frauen, alte Frauen. Eingezogene Bäuche. Schnell gewechselte Wäsche, damit bloß niemand was sieht. Meine Güte. Ihr jungen Mädchen: Lasst es Euch von einer mittelalten Frau sagen: Ihr seid wunderschön. Und falls Euch das nicht reicht: Ihr werdet nie wieder schöner aussehen. Hätte mir das doch mal jemand gesagt: "Du fühlst Dich heute nicht perfekt, da ist ein Bauch zu rund, ein Bein nicht richtig? Du wirst nie wieder mehr Muskeln und weniger Kilos an Deinem Körper tragen, genieß es!"

Na ja, hätt ich auch nicht drauf gehört, auf irgend so eine alte Schachtel. Aber schade ist es schon, dass wir manche Sachen nicht lernen können von unseren Vorgängerinnen.

Dienstag, 22. Januar 2013

"Du hast abgenommen" ist KEIN Kompliment

Einige Bloggerinnen haben schon darüber geschrieben, dass man, wenn man abgenommen hat, dafür Komplimente kriegt. Und wenn man näher darüber nachdenkt: Wie krank ist das denn?

Was ist wahrscheinlicher? Dass ich endlich meine Ernährung umgestellt und ganz viel Sport getrieben habe und sich ein längerfristiger Abnehm- "Erfolg" eingestellt hat? Oder dass es mir aufgrund von sicher nicht besonders erfreulichen Ereignissen in meinem Leben für längere Zeit den Appetit verhagelt hat. Und möchte ich dafür dann ein Kompliment kriegen? Super, auch wenn Du Dich grad wie Sch.... fühlst, immerhin hast Du ordentlich abgenommen und siehst jetzt super in der Jeans aus. Tja, immerhin.


Freitag, 11. Januar 2013

32-Stunden Vollzeit

Mein Reden, seit ich mich mit dem Thema intensiver beschäftige: Teilzeit für alle. Oder wie es hier formuliert wird: Die 32-Stunden-Woche sollte die neue Vollzeit sein.
Zitat von Jutta Allmendinger: "Jeden Tag voll zu arbeiten plus Überstunden ist auf Dauer nicht zu schaffen. Jeder Mensch braucht und will auch Zeit für Gespräche, Urlaubsplanungen, Freunde, Familie."

Werbungs-geschädigt

Kinderfilme im Privatfernsehen zu schauen ist ja echt kein Spaß. In der (offensichtlich richtigen) Annahme, dass die verantwortungsbewusste Mutter mitschaut, werde ich so beschallt, wie es offensichtlich zielgruppenspezifisch sein soll. Mir wird erzählt:
- dass ich bald krank werde (Hustensaft, Halsschmerztabletten)
- dass meine Kinder bald krank werden (Schmerzsaft gibt es auch für Kinder, den Hustensaft ebenso)
- dass meine Spülmaschine stinkt (also bitte)
- und dass ich zu schwer bin, jedenfalls, wenn es nach Bärbel Schäfer geht (ALSO BITTE!)

Versetzt mich genau in die richtige Stimmung, die ich brauche, um die Kinder endgültig und für den Rest des Abends in ihre Zimmer zu verbannen ("Wenn ich Euch noch einmal ..., dann ...!")

Montag, 7. Januar 2013

Super-Mum

Was ich gut kann - aus gegebenem Anlass.

Ich habe eine nette Nachbarin, eine ältere Dame. Die berufstätig war, ein Kind großgezogen hat und dann wieder berufstätig war. Schön hintereinander. Die sagt mir oft: "Ach, was Sie alles schaffen. Und dann abends immer noch die Wäsche, Sie haben wirklich viel zu tun". Und dann wehre ich natürlich immer bescheiden ab: "Ach nein, das ist doch nichts. Mein Mann und ich machen das ja zusammen." Und was man halt so sagt.

Aber eigentlich hat sie doch recht! Wir schaffen so viel! Wo andere Hobbys haben, haben wir Familie. Und knappsen uns vielleicht noch hin und wieder einen Abend für uns selbst ab. Aber ansonsten sind wir großartig darin, spätabends noch die Wäsche aufzuhängen. Bei jedem Gang durch die Wohnung für ein wenig mehr Ordnung zu sorgen. Uns ganz viel mit Sch.... zu beschäftigen, bis das Kind endlich selber aufs Klo geht. In Sekunden zu erkennen, wann die Kinder einfach zu nichts mehr zu gebrauchen sind. Trotzdem dafür sorgen, dass sie nicht Amok laufen, sondern sich in halbwegs geordneten Bahnen austoben.

Ich kann nach der Arbeit
- mit dem Kind den Heimweg antreten. Und für die 400 Meter 20 Minuten brauchen. Weil es so viel zu sehen und zu erzählen gibt. Gut, ICH kenne die 400 Meter und finde sie nicht mehr so aufregend, aber bitte
- Muffins backen für eine Schulklasse. Und bei der Metro Süßigkeiten kaufen für über 100 Kinder. Wer macht so große Hortgruppen? Und wer kriegt Kinder, die so dicht hintereinander Geburtstag haben? Außerdem kann ich zwei Kindergeburtstage für denselben Tag organisieren. Und gar nicht durchscheinen lassen, dass ich vor DEM Tag ein bisschen Muffensausen hab
- Abends 500 Paar Socken auseinandersortieren. Und dabei keinen Tobsuchtsanfall bekommen.
- Das eine Kind fünf Mal ins Bett bringen. Das andere Kind anbrüllen  Dem anderen Kind zurufen, es solle jetzt endlich im Zimmer bleiben. Irgendwann schlafen sie alle. Vielleicht erst nach mir, aber irgendwann schlafen sie vermutlich alle ...

Donnerstag, 3. Januar 2013

Lebensklug - Dustin Hoffman in der ZEIT

Dustin Hoffman, nun auch schon 75 Jahre alt, fasst seine Weisheit sehr schön in den letzten Sätzen seines Interviews im aktuellen ZEIT-Magazin zusammen (Link mit leider noch nicht vollständigem Artikel):

"Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, wie wichtig für uns Dinge sind, die wir gerne tun. Und dass es nicht nur darum geht, was am Ende dabei herauskommt"

Amen.

Auf 2013, das Jahr, in dem ich viel mehr Dinge tun werde, die ich gern mache.