Samstag, 2. Februar 2013

Selbstlosigkeit?

Ist das die Eigenschaft, die Elternsein am meisten hervorbringt? Oder sollte ich sagen: Fremdbestimmtheit? Was bedeutet es, dass mein bevorzugter Zustand bei mir selber mit einem Buch oder einer Zeitung ist, der am häufigsten durch die Kinder angeforderte aber ein "beschäftige Dich mit mir"-Zustand ist? Die wollen mit mir spielen, malen, rausgehen. Gut, rausgehen schlage ich vor, von alleine würden die das niemals wollen, auch wenn es allen (mir eingeschlossen) guttut, wenn wir uns dazu durchgerungen haben.

Ist es also der Normalzustand, nach dem wir alle streben, selbstbestimmt, im eigenen Tempo Dinge tun statt im verlangsamten Kindermodus inklusive Erklären der Welt zum Beispiel den Wocheneinkauf in einer (mit Kindern) statt in einer halben Stunde (allein) zu absolvieren? Oder ist es der Sonderfall, zu dem sich Deutschland/die westliche Welt/welcher Teil der Welt auch immer entwickelt hat? Und ist es eher unnormal, während früher und in anderen Ländern das "Sich um andere kümmern, immer, ständig" sozusagen der "Naturzustand" ist? Was heißt in diesem Zusammenhang "natürlich"? Wobei Kümmern nicht allein auf Kinder bezogen ist, sondern auf alle, die auf Hilfe angewiesen sind?

Auf jeden Fall ist es so für mich der schwierige und nur manchmal von selbst erwünschte Modus. Ich käm ganz gut klar mit so einer Elternschaft à la gehobenes Bürgertum um die Jahrhundertwende mit: Kinder werden ab und an mal von der Kinderfrau vorbeigebracht, um ein Gedicht vorzutragen oder ein Küsschen zu geben. Glaub ich. Andererseits ist es natürlich nett, dass wir grad so schöne Bilder zusammen malen, wir sind ja selten genug gemeinsam kreativ.

Aber vermissen tue ich es, die Zeit, in der ich machen konnte, was ich wollte, wann ich es wollte. Klar, arbeiten "musste" man auch damals. Aber arbeiten "muss" ich auch jetzt, die Zeit drumrum hab ich aber nur noch in abgezirkeltem Maße zur freien Verfügung. Kommt ja alles wieder. Aber so lang noch, so lang hin, seufz.

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