Freitag, 19. Dezember 2014

Stolz sein auf Dinge, die man gar nicht selber kann

Das ermöglichen einem Kinder. Ich werde niemals Radwendeflicflac beherrschen. Nie mehr in diesem Leben. Muss man mal so sagen, find ich ehrlich gesagt auch nicht weiter schlimm (eine andere Geschichte ist, dass ich mich keinen Handstand an der Wand mehr traue. Und mich sehr überwinden musste, um mal eine Rolle um eine niedrige Reckstange herum zu machen).

Aber ich KANN so stolz sein, als könnte ich es selber. Weil mein Kind es kann. Kinder sind schon was großartiges. Und Elternstolz auch.

Dienstag, 16. Dezember 2014

Solidarität der Mütter - #momsrock

Lucie Marshall ruft zum Mütterlob auf. Und natürlich fallen mir dabei ein paar eigene Großtaten ein. Aber vor allem dieses Gefühl der absoluten Bewunderung (gemischt mit ein paar Horrorgefühlen), nachdem mein erstes Kind geboren war.

Ich war jetzt Mitglied des Geheimbundes der Entbundenen. Ich lief durch die Gegend und sah Mütter mit ihren Kindern, egal welchen Alters, und konnte nur denken:"Die hat ein Kind gekriegt", "Die weiß auch, wie das ist", "Die auch?!" - und manche davon hätte ich vorher vielleicht nicht mal mit der Rückseite gern angeschaut.

Alle, alle, alle haben sie eine Geburt durchgemacht. Egal wie, mit Narkose, mit Schnitt, mit Riss, "nur" gepresst. Alle, alle, alle wissen sie, wie das ist, was das mit dem Körper macht. Und die meisten kommen danach mit ihren Kindern gut zurecht. Nur ganz wenige drehen ob des Schlafmangels und der absoluten Abwesenheit von Eigenbestimmung durch. Fast alle sind ihren Kindern liebevolle Mütter. Hammer!

Dienstag, 9. Dezember 2014

Liebeslieder

Wo gibt es eigentlich Lieder über die Liebe? Also die erprobte, langjährige, nicht mehr allzeit feurig lodernde, aber beständig heimelig wärmende? Liebe statt Verliebtsein, über das es ja nun wirklich hunderte von Liedern gibt.

Das einzige, das ich kenne, ist "Ich lieb Dich noch" von Herman van Veen. Und selbst da hat das Original von Jacques Brel einen etwas anderen Schwerpunkt, Herman van Veens Version klingt ein bisschen versöhnlicher bzw. nach einer "normaleren" Beziehung, was immer "normal" in diesem Zusammenhang auch heißen mag.

Edit vom 13. Januar:
Dachte ich also, ich kenn sowas nicht. Und fragte schon rum, wo es denn die Lieder über die Liebe, und nicht die Verliebtheit, gibt (mit mauen Ergebnissen - bisschen deutscher Autorenpop wurde mir genannt). Und dann kaufte ich mir endlich einen eigenen CD-Spieler. Und gleich fiel mir auf, dass ich anscheinend wirklich immer sehr weit im Voraus lebe, denn meine Lieblingsband von vor vielen Jahren, als ich so 14, 15, 16 war, "The Beautiful South", hat einige Songs im Angebot, wo ältere Menschen über ihre Liebe zueinander singen.

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Wie schaffen das die anderen - Abgeordnete im Bundestag

Auch Bundestagsmitglieder haben Kinder. Väter und Mütter. Die Zeit hat 2011 mal einige Mütter gefragt, wie sie ihre meist mehr-als-Vollzeit Tätigkeit als Abgeordnete mit dem Familienleben vereinbaren.

Wie bei jedem Job, der 40 oder mehr Wochenarbeitsstunden erfordert, ist das natürlich nicht ganz einfach, dank der finanziellen Ausstattung aber organisatorisch zu bewältigen. Die Gefühle sind eine andere Sache - aber wie einige der Damen auch sagen: Die Väter fragt man ja auch nicht danach. Und die müssen auch damit leben, dass später ein Kind sich die Verletzungen in der Kindheit durch den abwesenden Vater von der Seele schreibt (siehe Helmut Kohls Sohn mit dem Buch: Leben oder gelebt werden).

Während ich bei den meisten Jobs nicht verstehen kann wenn es heißt, dass sie in Teilzeit nicht zu machen sind, finde ich es beim Bundestagsabgeordneten schwierig zu sagen: Geht doch auch in Teilzeit. Schließlich werden sie voll und ganz gewählt.

Andererseits kann man als Abgeordneter nebenbei Geschäftsführer sein. Oder Anwalt und nebenbei Aufsichtsrat von sechs Unternehmen. Wer das organisiert kriegt, der kriegt auch Familie hin.

Samstag, 29. November 2014

Studie aus GB: Arbeitende Eltern tun den Kindern gut

Studien, Studien, langsam kann ich sie selber nicht mehr sehen. Diese hier, noch von 2011, kommt mal wieder zu dem Ergebnis, dass Berufstätigkeit der Mutter den Kinder nicht schadet und einigen sogar nutzt. Nach Berufstätigkeit des Vaters wird anscheinend nicht mal gefragt, auch ein interessanter Befund. Ich weiß, es gibt auch Studien, die anderes hergeben. Aber nichts dramatisch anderes. Und so halte ich es mit dem schönen Satz, dessen Quelle ich nicht mehr weiß: Wenn Berufstätigkeit der Mutter den Kindern eindeutig schaden würde, dann wüssten wir das. Denn es wurde so viel danach gesucht und geforscht, das wäre nicht unbemerkt geblieben. Eben!

Dienstag, 25. November 2014

"Die Illusion von der Vereinbarkeit von Familie und Karriere"

Schon 2011 wurde die "Frankfurter Karrierestudie" von Prof. Dr. Ziegler und Prof. Dr. Graml veröffentlicht. Detailliert berichtet career-women.org darüber, die Welt interviewte Frau Prof. Graml zu den Ergebnissen.

Überraschend sind die natürlich nicht, auch ich fand mich in einigen Aussagen wieder:
"Wir haben in unserer Studie Aussagen von Frauen, die sagen, ihnen würde mit der Mutterschaft die Kompetenz abgesprochen. Da steht dann nur noch das Muttersein im Vordergrund. Aber trotzdem ist die Frau eine hervorragende Fach- oder Führungskraft - wie sie es vor der Geburt ihres Kindes war."

Oder es wird verallgemeinert: Weil eine Mutter oder mehrere Mütter bestimmte Anforderungen an ihren Arbeitsplatz geäußert haben (weniger Dienstreisen mit Übernachtung zum Beispiel), wird angenommen, dass das für alle berufstätigen Mütter im Betrieb wichtig ist. Schön dafür der Begriff "Rücksichtsvolle Herrschaft" der hier so definiert wird: "der Vorgesetzte entscheidet, welche Verantwortlichkeiten eine Frau mit Familienpflichten bewältigen kann, statt sie selber über ihre Zeiteinteilung bestimmen zu lassen". Selbstverständlich ist der Arbeitsplatz kein Wunschkonzert und üblicherweise wird der Chef mitbestimmen, was man wie in welcher Zeit zu schaffen hat. Aber vorauseilende "das schafft sie ja eh nicht mit ihren Kindern, da entlasten wir sie mal" (und nehmen ihr einen wichtigen Teil ihrer Verantwortlichkeit weg) hilft nicht!

Die drei möglichen Jahre Elternzeit nahm kaum eine der untersuchten Mütter in Anspruch. Dazu passend die ganz aktuelle Studie über Harvard Business School Absolventinnen. Dort wird über 20 Jahre hinweg untersucht, wie sich die Karrieren von Frauen/Müttern gegenüber denen von Männern/Vätern entwickelt. Und siehe da: 1. hat auch und gerade dort (in den USA ist ja Teilzeit und Elternzeit teilweise ein unbekanntes Konzept) kaum eine der Mütter wegen der Kinder aufgehört zu arbeiten oder auch nur die Wochenstundenzahl reduziert. 2. hatte doch die Karriere des männlichen Partners in der Praxis Vorrang. Denn irgendwer MUSS sich ja um die Kinder kümmern. Und wenn der Mann das nicht oder nur in geringem Maße tut (weil er es nicht anders gewohnt ist), tut es eben die Frau (weil sie es eben so gewohnt ist. Also, wie Sheryl Sandberg schon sagte: Augen auf bei der Partnerwahl.

Montag, 24. November 2014

Anti-Süßstoff

Nur damit Ihr nicht den Zucker-Overkill bekommt in diesem Blog: Wusstet Ihr schon, wieviel Energie einem eben jenes zuckersüße beschriebene Kind abzieht? Ich merke es meistens nicht, aber als wir neulich einen Abend hatten, wo sie beim Einkauf nicht dabei war (dafür aber die anderen Kinder), da war das soooo entspannt. Da fiel es mir dann eben mal auf, wie sehr man sonst damit beschäftigt ist, das jüngste Familienmitglied zu beobachten, mit allem zu versorgen, was es braucht und bei Laune zu halten. Und das für eine relativ pflegeleichte Vierjährige, da gibt es ja ganz andere Kaliber.

Sonntag, 23. November 2014

Gott, ist die süß!

Zwei Jahre ist das süßeste Alter für ein Kind. So. Da steht es. Und für mich ist es wahr. Und wie ich aus einigen Sätzen anderer Menschen raushöre, sehen sie es genauso.

Diese Reste von Babyspeck. Die leichte Tapsigkeit, die aber schon so viel kann. Sprechenlernen. "Affi" für Apfel. Ist sie nicht niiieedlich? Doch, ist sie! Und Babysprache ist für jeden langweilig, der das Kind nicht kennt. Deshalb für mich und alle, die sie schon mal gehört haben: "Wassa!" "Heffen" (=helfen). "Dake" (=danke), "Esse" (essen), hamham. Heiaheia, miaumiau, wauwau, pieppiep, ühühü (Pferd), Tuta (Tatü-Tata).  Batich (=fertig).

Und so freundlich, gut gelaunt, und ein unmäkeliger Esser. Manches mag sie natürlich nicht, probiert aber tapfer alles und isst auf jeden Fall viel mehr Dinge mit viel weniger Protest als meine anderen Kinder derzeit. Hilfsbereit ("Sag den beiden Großen Bescheid, es gibt Essen". Rennt sie doch los und macht es ihnen unmissverständlich klar, mit ihrem bescheidenen Wortschatz).

Immer mal gut, wenn man sich im Nachhinein klarmacht, was für tolle Kinder man hat. Hilft durch manche folgende Trotzphase hindurch.

Freitag, 21. November 2014

11-Fragen-Stöckchen

Endlich mal wieder ein Stöckchen, das herumgereicht wird - und Momatka hat an mich gedacht. Da antworte ich doch sehr gerne, auch wenn ich notorisch spät dran und schlecht im Weiternominieren bin:
1. Was dachtest du, als Du Dein Baby zum ersten Mal gesehen hast?
Bei meinem letzten Kind hab ich tatsächlich sehen können, wie es von grau/frisch geboren zu rosig/erster Atemzug getan gewechselt hat, das war sehr faszinierend.
2. Was tust du an einem perfekten Sonntagnachmittag?
Also an einem normalen Sonntagnachmittag schlafe ich! Um es perfekt zu machen ... dürfte zumindest keine Schul- oder sonstige Kinderveranstaltung auf den Nachmittag fallen, nur selbstgewählte Beschäftigungen, gern auch für die ganze Familie
3. Magst du Überraschungen?
Eher nicht, bin mehr der Kontrolltyp
4. Hast du eine Lieblingsserie? Welcher ist es und warum?
HBO ist mein Freund! Und zum Glück hab ich jemanden im Haushalt, der meine Vorliebe teilt (während meine Eltern z.B. mit "diesem amerikanischen Quatsch" überhaupt nichts anfangen können). Also, ich schau sie alle: Grey's Anatomy, The Walking Dead, Devious Maids, The Big Bang Theory
5. Mit wem (berühmt, tot oder lebendig) würdest du dich gerne mal auf ein Heißgetränk treffen?
Phhh. Goethe? Aber generell bin ich nicht so gut im fremde Leute treffen und angeregt Konversation machen, das könnte also ein Reinfall werden.
6. Wo ist der schönste Ort der Welt für dich?
Im Sonnenschein auf meinem Sofa.
7. Wann hast du zum letzten Mal die ganze Nacht durchgeschlafen?
HAH! Mein jüngstes Kind ist 4, ich schlafe fast jede Nacht durch! Da, Ihr Baby-Mütter, da ist Licht am Ende des Tunnels!
8. Wo warst du, als das neue Jahrtausend begann?
Ich glaube, in Hannover. Für den ganzen Jahrtausendhype waren wir doch ziemlich verplant und haben dann die erste Party genommen, zu der wir eingeladen wurde. Also eher so eine Zu-Hause-Veranstaltung als Outdoor-Party.
9. Welches Buch würdest du gerne noch einmal zum ersten Mal lesen?
Lese gerade die Game-Of-Thrones Serie aus der Bücherhalle und würde es sehr begrüßen, wenn der säumige Leser Band 4, der schon am 18.11. fällig war, endlich zurückbringen würde!
10. Was ist dein Rezept für jede Gelegenheit?
Lasagne geht immer (also falls wir hier über Essen reden)
11. Welchen Film hast du dir zuletzt angesehen?
Moment ... irgendein Kinderfilm ... Drachenzähmen leichtgemacht II. So langsam werden die Filme immer besser, in die alle Kinder mitgehen können. Mein erster Kinderfilm war der "Mondbär", davon bin ich immer noch leicht traumatisiert. Als Erwachsene war ich zuletzt (ist schon wieder ein bisschen her) .. boah, ich weiß noch das Kino, den Film hab ich leider vergessen. Tja, so ist grad mein Leben :-)
Hier noch mal die Stöckchen-Regeln, wer möchte, darf sich gern an Momatkas Fragen bedienen, die ließen sich gut beantworten.
Hier die Regeln:
– Beantworte 11 Fragen
– nominiere 11 weitere Blogger und informiere sie über ihre Nominierung
– stelle ihnen 11 selbst ausgedachte Fragen und wirf somit das Stöckchen weiter
– verlinke den/die Blogger/in, der/die Dich nominiert hat
Viel Spaß

Freitag, 14. November 2014

Kind und Karriere - eine Blogparade

Xing, die deutsche Plattform für berufliche Kontakte im Internet, hat eine Blogparade zum Thema Kinder und Karriere gestartet.

Das Thema ist sehr umfassend, ich möchte gern meine Reise zu meinem heutigen Standpunkt beschreiben.

Beim ersten Kind: geprägt von dem, was man (bzw. hier mal frau) so liest und mit dem Willen, es allen (und vor allem dem Arbeitgeber) recht zu machen. Wieso? So bin ich halt. Klar will ich schnell wieder zurück an die Arbeit. Hab doch nur ein Kind bekommen, was soll mich daran hindern? Ja, naiv ist natürlich das richtige Wort, aber auch verständlich, denn die wenigsten Kinderlosen haben so viel Kontakt zu Eltern, dass sie halbwegs realistisch einschätzen könnten, was da auf sie zukommt.

Naiv auch mein Gedanke: Ich komme mit 35 Stunden/Woche zurück. Denn 40 Stunden arbeite ich dann eh, aber ein 40-Stunden-Vertrag wär ja unfair (wirklich so hab ich gedacht!) gegenüber den Kollegen, die 40-Stunden-Verträge haben, aber in Wirklichkeit 45 bis 50 Stunden arbeiten.

Liebe Mütter: Macht das nicht. Das ist albern. Der Arbeitsvertrag sollte die Arbeitswirklichkeit abdecken, das ist heute meine Meinung dazu. Der Arbeitgeber ist so mächtig, wie Ihr ihn werden lasst, also füttert das Biest nicht auch noch freiwillig.

An sich war es für mich aber gut, schnell wieder zu arbeiten, von der Umstellung auf das Leben mit einem Säugling war ich völlig geschafft und froh, wieder an einen Arbeitsplatz mit klar definierten Leistungserwartungen zurückkehren zu können.

Ach so: Und Home-Office ist nicht für jeden etwas. Ich zum Beispiel brauche dringend den Kontakt und Austausch mit den Kollegen. Bei mehr als vier Stunden Home-Office am Stück muss ich mich sehr anstrengen, produktiv zu bleiben. Und Home-Office hat den Nachteil, dass man vom Chef weniger gesehen wird. Und was das heißt, könnt Ihr Euch selber ausmalen.

Auch beim zweiten Kind handhabte ich das ähnlich, wenn auch von der Stundenzahl etwas realistischer, mit 30 Stunden.

Zwischenzeitlich, nachdem die Elternzeit und damit einhergehende Teilzeit vorbei war, arbeitete ich sogar wieder mit einer regulären 40-Stunden-Woche. Das geht. Man sieht die Kinder aber nur noch zum Abendessen (wenn man Glück hat und sie spät essen) und zum ins Bett bringen. Kann man machen, machen die meisten Väter ja auch so. Gefiel mir aber nicht. Gefällt auch nicht allen Vätern, wie wir inzwischen wissen.

Bei Kind Nummer 3 ist man rein erfahrungsmäßig natürlich um einiges entspannter. Deshalb gönnte ich mir 13 Monate Elternzeit ohne zusätzlichen Job. Das war herrlich. Und mit drei Kindern fühlt man sich auch nicht so unterfordert bei gleichzeitiger Überforderung (Schlafmangel und alles, was zum Säuglingsmuttersein dazu gehört).

Natürlich hab ich großes Glück (das ist ja mein persönliches Müttermantra). Ich konnte mir aussuchen, wie viele Stunden ich arbeiten gehe. Mein Arbeitgeber war sehr entgegenkommend und flexibel. Geld war auch genug vorhanden. Und selbst mit diesen Voraussetzungen hat sich meine Einstellung zu Kindern und Karriere über die Jahre hinweg gewandelt.

Inzwischen finde ich die 32-Stunden-Woche für alle (Väter und Mütter) von Frau Schwesig eine gute Idee. Ich kann Mütter verstehen, die nicht neben dem Mutter-Sein noch erwerbstätig sein wollen. Und Mütter, die richtig durchpowern wollen, so wie viele Väter es ja auch immer noch (und manche aus vollem Herzen) tun. Und für mich selber suche ich einen Weg irgendwo dazwischen. Mit genug Zeit (denn Quality Time ist nicht alles) und Energie für alle Bereiche des Lebens.

Arbeitgebern müsste klar sein (oder klargemacht werden), dass Elternsein und Sorgearbeit (sei es für Kinder oder andere Angehörige) zum Leben ihrer Angestellten dazugehören. Und ich möchte das am liebsten gar nicht staatlich regeln (Nachteilsausgleich für Firmen, die besonders viele Eltern beschäftigen?), weil es so selbstverständlich sein sollte. Ja, träumen kann ich immer noch, auch nach drei Kindern samt Berufstätigkeit.

Dienstag, 4. November 2014

Was die Hormone mit mir gemacht haben

Seit ich Kinder habe, bin ich deutlich näher am Wasser gebaut als früher. Wobei ich immer schon zu Anfällen von Rührseligkeit geneigt habe.

Kurz nach der Geburt des ersten Kindes merkte ich aber: Das hat sich noch mal verändert. Das Kind war vielleicht drei, vier Wochen alt, da stand ein Artikel in der Zeitung unter "Vermischtes", über einen Säugling, der ausgesetzt worden ist und gestorben ist. Das war wie ein Schlag in die Magengrube.

Auf NDR gab es vor einiger Zeit (vermutlich 2012, dann war es ja grad 50 Jahre her) eine Sendung zur Sturmflut in Hamburg. Zeitzeugen erzählten und Schauspieler spielten die Szenen. Eine Familie auf einem Dach in Wilhelmsburg. Ein Ruderboot kommt zur Rettung. Es passen nicht alle ins Boot. Wer darf mit, das Baby im Kinderwagen oder der kleine Junge, vielleicht 6 oder 8? Und die Abwägung, die die Zeitzeugin dann schildert: Der Vater wollte das Baby mitnehmen, das hat das ganze Leben doch noch vor sich. Die Mutter sagt: "Das geht nicht! Die Kleine merkt doch noch nichts. Aber der Junge, der kriegt das doch mit!" Das sind so Elternalpträume - Du kannst nur ein Kind retten, für welches entscheidest Du Dich.


Freitag, 31. Oktober 2014

"Geht draußen spielen" - wie positiv ist diese Kindheitserinnerung eigentlich?

Der zweite Punkt, der mich in Antje Schrupps Artikel zum Mamma-Dilemma ansprach:

Wie Kinder früher (und ich hoffe, dass "früher" hier gerechtfertigt ist, bin mir da aber leider nicht so sicher) von der Mutter vor dem Vater "versteckt" wurden. Der Vater kommt vom harten Tagewerk nach Hause, macht eine Mittagspause, in der die Frau die Kinder gefälligst ruhig zu halten hat.Weil ich das kenne aus meiner eigenen Kindheit. Papa kommt nach Hause und braucht erst mal Ruhe. Nicht ansprechen, sonst geht er hoch, ist doch so gestresst von der Arbeit.

Klar wünscht man sich das als berufstätige Mutter auch manchmal, Zeit zum Runterkommen nach dem Berufsalltag, statt gleich wieder fünf drängende Kinderprobleme lösen zu müssen. Oder die Zeit, in Ruhe am Wochenende die Zeitung zu lesen, die ein (männlicher) Kollege für ganz selbstverständlich hielt. Klar, es gibt die Bedürfnisse der Eltern, die man nicht unter den Tisch fallen lassen sollte, wenn man sich um deren seelisches Gleichgewicht sorgt. Inzwischen hab ich die Kinder auch soweit, dass ich die dicke Samstagsausgabe der Tageszeitung halbwegs in Ruhe durchkriege. Aber erst ab einem bestimmten Alter der Kinder. Als die noch kleiner waren, war klar, dass deren Bedürfnisse einfach unaufschiebbarer sind und deshalb vorgehen. Für die meisten Mütter. Und für immer mehr Väter. Ein Glück!

In meinem Leben ist das Thema "Kinder verstecken"  insofern Thema, als dass es in der Großelterngeneration immer noch sehr präsent ist. Kinder sollte man sehen, aber nicht hören, heißt es nicht so? Oder am liebsten nicht mal sehen über weite Strecken des Tages? Modern verbrämt kommt das als Nostalgie daher, wie frei wir doch alle in unserer Kindheit waren, als wir nach den Hausaufgaben rausgingen und erst zum Dunkelwerden wieder nach Hause mussten. Und uns dabei ganz toll frei entfalteten.

Und ab der Pubertät nicht mehr mit unseren Eltern sprachen - meine persönliche Meinung zu den möglichen Nebenwirkungen dieses Erziehungsansatzes!


Donnerstag, 30. Oktober 2014

Ist es immer noch Aufgabe der Mütter, "die Kinder zu verstecken?

Antje Schrupp schrieb 2010 sehr schön dazu.

Gleich fühlte ich mich erinnert an das Kompliment für arbeitende Mütter (das ich zeitweise sogar aktiv anstrebte): "Man merkt gar nicht, dass Du Kinder hast." Heißt: Nie bei Dienstreisen oder Kundenterminen kneifen, weil das nicht in den privaten Lebensplan (Kind krank, Kind hat Schultermin) passt. Höchstens EIN Familienbild am Arbeitsplatz, vielleicht aber besser noch nicht mal das, damit die anderen einen nicht gleich als "die Mutti" einstufen. Gespräche zum Thema eigene Kinder und was die grad so machen möglichst meiden.

Warum? Weil selbst mich andere Mütter manchmal genervt haben, bei denen es in Gesprächen fast nur um ihre Kinder ging und die diverse Unmöglichkeiten im Arbeitsablauf. Und den Unmut, den man manchmal von anderen in Vollzeit berufstätigen Müttern hörte über "die Teilzeitmütter" - so wollte man natürlich auf keinen Fall sein.

Das hat Antje Schrupp so schön analysiert:
"Aber die Ursache des Problems ist nicht, dass es Kinder gibt, die Arbeit machen und Aufmerksamkeit brauchen. Sondern dass es für diesen Lebensbereich keinen Platz im „normalen“ Berufsalltag gibt. Der durchschnittliche Arbeitsplatz ist immer noch so konzipiert, als wären wir alle kleine Patriarchen, die zuhause eine Ehefrau haben, die dafür sorgt, dass die Kinder nicht stören und keine Arbeit machen. Und für diesen Job haben ja auch viele jemanden, nur dass es heute nicht mehr die Ehefrau ist, sondern immer öfter ein Au Pair aus der Ukraine."

Also: Kinder nicht mehr verstecken. Liebe Väter, ihr bitte auch nicht. Bitte sprecht auch mal an, dass eine Dienstreise Euch nicht passt, weil die Mutter grad was anderes vorhat und das Kind sonst leider um 18.00 Uhr von der Kita an den Straßenrand gestellt wird.

Dienstag, 28. Oktober 2014

Verkaufsgespräche

Nach einem Artikel (wird erst nächsten Monat von Brand Eins zum Lesen im Internet freigeschaltet, Überschrift "Trau, schau, wem") zum Thema professionelles Verkaufen, Unterpunkt: Hard Selling, kamen mir einige meiner Verkaufsgespräche mit solchermaßen geschultem Personal in den Sinn.

Meiner Erfahrung nach (und der von Wikipedia, hüstel) betrifft das vor allem Verkäufer von langlebigen Gütern, die man so schnell nicht wiedersehen wird. Mein Supermarkt wird sich (hoffentlich) hüten, mir das Blaue vom Himmel zu versprechen, was die neue Buttermarke angeht, denn wenn die schon beim Aufmachen ranzig riecht, glaub ich dem ganzen Laden nicht mehr und geh einfach woanders hin.

Anders sieht es bei einem Produkt wie einem Möbelstück aus. Oder einem Auto. Meine Lieblingsbeispiele stammen aus Möbelhäusern. Gern gehört der Satz: "Das hab ich auch zu Hause/das hab ich für meine Nichte gekauft/das hat mein Sohn auch in seinem Zimmer stehen". Oder der andere Klassiker bei der Frage nach einem Rabatt: "Da muss ich erst mal mit meinem Chef sprechen". Und nachdem der kleine Verkäufer sich beim strengen Chef richtig für uns ins Zeug gelegt hat, rückt er ein paar Prozent Rabatt raus.

Wie schon gesagt, die Sache zu durchschauen macht es nicht einfacher. Das eine Mal, wo wir richtig professionell an einen Kauf rangegangen sind, mit vorher informieren, diverse Möbelhäuser durchprobieren und überall verhandeln, hat echt keinen Spaß gemacht. Auch die Aha-Momente fühlten sich teuer erkauft an - nämlich mit einem Absinken des Vertrauens in die menschliche Spezies. Geht man mit einem bestimmten Preis, den man aus einem anderen Möbelhaus hat, in die Verhandlung, kostet das Möbelstück von jetzt auf gleich mal eben fast die Hälfte weniger - was soll das denn! Sonst lege ich den halben Kaufpreis quasi als Provision für Verkäufer und Möbelhaus hin?

Selbst die Verkäuferin, die am Schluss unseren Abschluss bekam, vermittelte uns den Eindruck, dass sie quasi draufzahlt und den Kauf nur macht, weil sie muss, aber nicht, weil es ihr ein Bedürfnis ist, Menschen mit den richtigen Möbelstücken glücklich zu machen. Wahrscheinlich ist das auch nur meine weichgespülte Sicht auf die Welt, die da in Scherben geht. Vielleicht bringt das nämlich mehr Ehrlichkeit in den Verkaufsprozess. Und dass der Spaß dabei flöten geht: Vielleicht muss das so sein. Dinge zu kaufen, die richtig teuer sind, sollte keinen Spaß machen, sondern richtig harte Arbeit sein.

Was schließe ich daraus? Bei diesem einen Küchenverkäufer werde ich nie wieder einen Küche kaufen. Aber das interessiert ihn gar nicht, denn in 10 bis 20 Jahren, wenn die nächste Küche eventuell ansteht, ist er sowieso nicht mehr im Geschäft (die Rente sei ihm gegönnt). Mit der schnippischen Sofa-Verkäuferin möchte ich höchstwahrscheinlich auch kein Geschäft mehr machen. Gekauft habe ich allerdings bei beiden. So dass deren Geschäftsführung wohl nur der Schluss bleibt, dass diese Verkaufstechniken wirken. Wie ich mich dabei als Kunde fühle? Wohlfühlkram, für den in dieser harten, kalten Welt kein Platz ist.

Bleibt mir also nur, auf den ehrlichen Verkäufer zu warten, der im Sinne seiner Kunden berät. Und wenn ich auf den stoße, dann dort ganz viel und teuer zu kaufen.

Freitag, 17. Oktober 2014

Die Geschichte mit den logischen oder natürlichen Konsequenzen

Es klingt so schön logisch: Wenn das Kind etwas macht, was es nicht soll, dann überlegt man sich die "natürliche" Konsequenz" dieses Verhaltens und lässt das Kind sie spüren. Will es sich nicht die warme Jacke anziehen: Im dünnen Pulli raus und frieren. Natürlich nimmt der gute Elternteil die warme Jacke mit und verkneift sich evt. ein anklagendes "Siehst Du".

Dann wird noch unterschieden zur logischen Konsequenz in den Fällen, in denen es von den Eltern unverantwortlich wäre, auf die natürliche Konsequenz zu warten.

Beispiel Zähneputzen: Man sollte als Eltern eher nicht auf die Löcher in den Zähnen warten, wenn das Kind die Zähne nicht putzen will. Wie man das dann umsetzt, ob mit Süßigkeitenverbot oder ähnlichem, wird dann schon weniger ausführlich beschrieben.

Oder bei Kindern, die das mit den Regeln noch nicht so drauf haben, also alle unter drei. Man hört selten von den Zahnputzdramen, die sich, da bin ich sicher, in so gut wie jeder Familie zu bestimmten Zeiten abgespielt haben. Denn was kann man tun? Das Kind macht partout den Mund nicht auf, damit die Eltern putzen. Putzt auch nicht kurz alibi-mäßig selber, was man ja hin und wieder durchgehen lassen könnte. Und da es sowieso gleich ins Bett geht, bleibt höchstens noch "dann gibt es keine Geschichte" als zeitlich halbwegs erinnerbare Konsequenz und mal ehrlich, wenn das Kind sich so richtig in seine Abwehr reingesteigert hat, ist das nicht unbedingt ein Punkt, wo es nachgibt.

Nein, eine Lösung hab ich nicht. Nur die Ermutigung, dass es sich alles wieder gibt. Im Moment sind Zahnputzdramen nur eine ferne Erinnerung, auch wenn die sich über Tage und vielleicht sogar Wochen (wer weiß das im Nachhinein schon noch so genau) hingezogen haben. Am Morgen schon planen, dass man es abends gemeinsam besser machen will, ohne Streit, hilft manchmal - aber auch dafür muss das Kind ein bestimmtes Alter haben, ich weiß. Oder wenn die Zahnärztin in den Kindergarten kommt oder die Erzieherin das noch mal bestätigt, wie wichtig es ist. Aber in dem Moment? NICHTS. Fatalistisches Ende und ab.

Sonntag, 21. September 2014

Prokrastrinieren - Anfänger oder Fortgeschrittene?

Nur damit Ihr wisst wie das läuft und Euch wiedererkennen könnt (und damit ich nicht mit der harten Arbeit anfangen muss):

Eine Aufgabe steht an, die am Computer erledigt werden muss. Eine wichtige Aufgabe, für die es dankenswerterweise sogar eine Deadline gibt (die nächste Woche liegt).

Was mache ich?
- lange schlafen. Auch wenn ich mir am Vortag noch vorgenommen hab, den Vormittag zu nutzen, um was geschafft zu kriegen
- Kaffee, um wach zu werden
- irgendwas im Haushalt, was auch schon lange fällig ist, aber keine Deadline hat und woran sich auch keiner (außer mir vielleicht) groß stört, wenn es nicht erledigt wird
- Facebook
- Blog-Leseliste
- E-Mails
- noch mehr Kaffee
- wo ich schon mal in der Küche bin: noch was im Haushalt
- Aufräumen. Oh, da liegen Zeitschriften und Zeitungen? Die müssen natürlich ausgelesen werden, bevor sie ins Altpapier wandern. Das fällt unter Aufräumen, oder?
- ups, zu viel Kaffee, jetzt zitter ich. Erst mal was essen.

Und wenn es ganz hart kommt
- ein bis drei Blog-Artikel schreiben.

So, jetzt wisst Ihr es. Wobei ich erstaunlicherweise so gut wie jede Deadline einhalte. Nur das, was man sich so vornimmt à la: "Ich mache es gleich und habe danach richtig, echt und unbeschwert frei und Zeit, das zu tun, was ich möchte". Das klappt irgendwie nie.

Freitag, 19. September 2014

Bügelbrett - Perspektive

Nur um den letzten Post in die richtige Perspektive zu setzen: Das ist ein Mal passiert. 1 MAL. Kein Grund zur Sorge also, wenn Ihr/Euer Kind nicht darum bettelt, die gesamte Wäsche bügeln zu dürfen.

Ich muss mir solche Dinge aber aufschreiben und in die Welt hineinbloggen, damit ich
- an kalten Abende etwas habe, um mein Herz daran zu erwärmen
- an schlechten Tagen, wenn kein Kind macht, was ich möchte und was es soll, mich daran erinnern kann, dass es hin und wieder auch anders geht
- weiß, dass man mit zehn respektive acht Jahren tatsächlich schon Bügel KANN. Während man mit acht vielleicht noch nicht so gut an die hohe Wäscheleine dran kommt.
- Damit die Aufgaben, wenn ich wieder mehr außer Haus arbeite, entsprechend aufgeteilt werden können.

In einer idealen Welt. Ihr wisst, was ich meine.

Freitag, 12. September 2014

Kostbares Bügelbrett

Unsere Strategie der Verknappung hat gewirkt. Jedenfalls kurzfristig. Bei uns wird ja nichts gebügelt, außer vielleicht Blusen und Hemden. Nach der letzten Wäsche kam erst das eine Kind: "Mama, darf ich meine Sachen bügeln?", dann das andere. Klar, meine Süßen.

Hat alles einwandfrei geklappt, keiner hat sich die Finger verbrannt (wie ich damals, vermutlich deshalb keine Bügelei hier, Traumabewältigung, von als ich mein erstes Puppenkleid bügeln wollte). Jetzt müssen wir das nur noch verstetigen und auf unsere Sachen ausweiten, dann würde ich sagen: Erziehungsziel voll und ganz erreicht! Man fühlt sich ein bisschen wie auf der Pirsch, nur nicht zu stark auftreten, um das scheue Wild nicht zu verschrecken.

Donnerstag, 11. September 2014

Die Schweizer Diskussion um arbeitende Mütter

Ich find grad einiges Material, das schon zwei Jahre alt ist, aber trotzdem: Wir sahen ja schon, dass in der Schweiz einiges anders läuft als in Deutschland, was Eltern und Beruf angeht. Elternzeit gibt es anscheinend nur für Mütter und nur 14 Wochen lang. Krippen scheinen je nach Kanton unterschiedlich bezuschusst zu werden und generell sehr viel teurer zu sein als in Deutschland. Keine so guten Voraussetzungen.

Dafür haben sie immerhin den Mamablog, der immer mal wieder in meiner Linkliste auftaucht. Und die ehemaligen Autorinnen dort, Michèle Binswanger und Nicole Althaus, haben 2012 ein Buch zum Thema geschrieben, in dem es weniger um die Kinder, als viel mehr um die Mütter geht, hier ein nettes Interview, aus dem man ganz gut raushören kann, worum es in dem Buch geht.

Einiges erkenne ich wieder aus eigenem Erleben. Zum Beispiel möglichst am Arbeitsplatz nicht merken lassen, dass man Kinder hat. Und wenn das jemand so sagt, zum Beispiel ein Chef, dann ist das als Kompliment gemeint. Fühlt sich dann sehr zwiespältig an. Und für alle die Männer, die gleich schreien: "Frauenbevorzugung führt zu Männerbenachteiligung": Auch hier finde ich die Perspektive angenehm ausgewogen, indem darauf hingewiesen wird, dass es für Männer auch durchaus nicht nur angenehm ist, die Last des Hauptverdieners zu tragen.


Sonntag, 7. September 2014

Das ist schon neu, oder? Spitzenpolitiker, die offiziell das Zwei-Verdiener-Modell leben

Klar hab ich mitgekriegt, dass Sigmar Gabriel irgendwann Vater geworden ist, Elternzeit genommen hat (in der er auch, aber weniger als sonst gearbeitet hat) und seine Tochter, die er unter der Woche sonst sicher nur selten sieht, immer Mittwoch nachmittags von der Kita abholen will.

Aber neu ist das trotzdem, insgesamt und auf Deutschland betrachtet, oder? Hab ich, zumindest auf der beruflichen Eben noch nicht gehört oder gelesen:
- Ein Mann, der sich dazu äußert, wie seine Kinder betreut werden (meist werden Väter das ja nicht mal gefragt in der Presse. Im Berufsleben mag sich das inzwischen an einigen Orten gewandelt haben)
- Ein Vater in hoher Position, dessen Frau weiter erwerbstätig ist und der sich auch, zumindest in Maßen, für die Betreuung zuständig fühlt

Und klar ist das zum Teil Taktik, PR und Fischen nach Wählerstimmen. Aber trotzdem ist er damit der erste und einer der wenigen, die damit DIESE Wählerschaft (Leute, die dieses Lebensmodell richtig finden, die auch mit Vereinbarkeit von Beruf und Familie kämpfen) ansprechen. Und neben ein bisschen Lob hat er auch einiges dafür einstecken müssen, siehe hier im Tagesspiegel - oder hier: eine Dienstaufsichtsbeschwerde, weil er angeblich wegen des fehlenden Mittwochnachmittags seine Dienstpflicht verletzt.

Also Männer, Väter, gern mehr davon, ich freu mich über jeden, der sich traut und sich gegen Chefs, Kollegen etc. durchsetzt, die dumm reden oder sogar echte berufliche Nachteile austeilen können.

Freitag, 5. September 2014

Verschlafen

Es heißt ja so schön kitschig, dass man, sobald man ein Kind hat, das Herz außerhalb vom Körper herumläuft. Wem das zu gruselig klingt: natürlich, weil das Kind das Herz ist in dieser Metapher.

Bei mir ist es nicht (nur) das Herz. Mein kleines schlechtes Gewissen läuft nämlich im Schlafanzug durch die Wohnung und stellt sich neben mein Bett!

Da verstellt man einmal aus Versehen seinen Wecker um eine Stunde. Natürlich so, dass ich nicht eine Stunde zu früh wach bin, sondern zu spät. Und dann kommt der kleine Geist, zum Glück noch rechtzeitig, damit es alle pünktlich in die Schule schaffen. Schon das zweite Mal passiert - NEIN, nicht hintereinander, so schlimm ist es noch nicht, das zweite Mal in der gesamten Schullaufbahn meiner Kinder, soweit ich mich gerade erinnern kann oder will.

Vielleicht ist es ja doch kein Geist. Sondern ein liebes Heinzelmännchen.

Mittwoch, 3. September 2014

Nachmittagsbetreuung - ein Trauerspiel trotz Hort

Hamburg stellt ja gerade die Grundschulen um auf Ganztagsschule. Von daher habe ich ab diesem Schuljahr ein Kind in der "echten" Ganztagsschule, wo sich nachmittags tatsächlich Lehrer um die Kinder kümmern, der Nachmittag in den Schultag integriert wird. In Pädagogen-Sprech: "Rhythmisierung". Heißt, dass nicht der ganze Unterrichtsstoff in 45- oder 90-Minuten-Blöcken in den Vormittag geknallt wird. Sondern dass es vormittags auch mal ruhigere Phasen (oder Sport) gibt und dafür nachmittags neben einer "Lernphase" (Hausaufgaben, Lernen) und Freizeit eben auch hin und wieder noch ein paar echte Schulfächer.

Wie gut das funktioniert, wird sich zeigen. Der Rest der Schule hat nämlich noch das "unechte", also un-rhythmisierte Modell. Das entspricht dem alten Hortgedanken "Vormittags machen die Lehrer Unterricht, nachmittags die Erzieher Hausaufgabenbetreuung und Freizeit". Und das ist, egal unter welcher Fahne es läuft (nennt es Ganztag, nennt es Hort) verbesserungswürdig.

1. Immer zu wenig Absprachen zwischen Schule und Hort, Lehrern und Erziehern. Nachmittags hatten sie anfangs sogar Probleme, den hochoffiziellen "Schulethos" der Schule samt Regeln, auf die sich alle verständigt hatten, durchzusetzen
2. Wer macht die Hausaufgabenbetreuung? Im Hort oft unterbezahlte Honorarkräfte, die nicht immer die didaktischen Ansätze der Lehrer vom Vormittag nachvollziehen können und den Kindern dann, wenn sie mal was erklären, gern alles ganz anders erklären als der Lehrer. Sehr viel besser sieht das im "unechten" Ganztag auch nicht aus, da gibt es oft nicht mal das Geld für die Honorarkräfte und es wird nur drauf geachtet, dass die Kinder still sind
3. So toll es klingt: Ganztag, und dann sind die Kinder fertig, wenn sie nach Hause kommen und müssen nichts mehr für die Schule tun: Stimmt ja gar nicht! Natürlich müssen zu Hause weiterhin Vokabeln gelernt werden oder Schwierigkeiten noch mal nachgearbeitet. Und man kann das entweder normal finden ("war bei uns ja auch nicht anders") oder drüber nachdenken, was das für Kinder bedeutet, die bis 18.00 Uhr in der Betreuung sind. Nach Hause kommen, Abendbrot essen, Weiterlernen? Abends um 19.00 Uhr? Grundschüler? Die Antwort überlasse ich dem geneigten Leser/der geneigten Leserin.

Das sind nur einige der Problemstellen. Weitere werden in diesem Artikel aus der ZEIT angerissen. Zum Beispiel, dass Lehrer nur ungern die Hoheit über ihr Klassenzimmer, also den Raum an sich, abgeben. Immer wieder kommt es zu Beschwerden der Lehrer, dass das Zimmer schmutzig sei, Sachen angefasst oder verändert wurden. Viele Erzieher wissen kaum noch, was sie die Kinder im Raum machen lassen sollen, außer mit gefalteten Händen brav am Tisch sitzen, damit es am nächsten Tag nicht wieder Ärger gibt.


Sonntag, 31. August 2014

Andere Länder - die gleiche Vereinbarkeitsdiskussion

Diese Mal die Schweiz. Man schaut ja gern mal auf Frankreich (wobei wir hören, dass da kinderbetreuungsmäßig auch nicht alles Gold ist, was glänzt) oder nach Skandinavien, um zu sehen, wo noch Luft nach oben ist in der deutschen Kita- und Betreuungssituation.

Man kann aber natürlich auch mal in die Schweiz schauen und ein bisschen froh sein, dass wir es in Deutschland als arbeitende Eltern schon zu etwas gebracht haben. Eine Zeitung namens 20 Minuten tritt dort nämlich die Diskussion los, was es kostet, wenn die Mutter arbeitet.

Die Argumente scheinen zunächst bekannt. Erstaunen könnte einen:
- die Höhe des Schweizer Durchschnittslohnes (wird in den Kommentaren angezweifelt, aber eine kurze Internetrecherche stützt da die 20-Minuten-Redaktion)
- die Höhe der Krippenkosten in der Schweiz! Und dass die offensichtlich in viel geringerem Maße als in Deutschland vom Staat/der Gemeinde subventioniert werden
- dem völligen Fehlen im Artikel von Alternativmodellen à la: Beide arbeiten weniger. Warum arbeitet immer die Mutter gar nicht oder weniger, muss das so sein.

Nur ganz am Schluss wird erwähnt, dass es für die Frau eventuell nicht schlecht wäre, beruflich am Ball zu bleiben. Ach ja? Da in der Schweiz schon ab der Grundschule auch nachmittags unterrichtet wird, geht es hier sogar viel schneller als in vielen Teilen Deutschlands, dass die Mütter/Eltern wieder mehr Zeit haben, in der die Kinder schlicht nicht zu Hause sind, der Mutter-Teil vom Mutter-und-Hausfrau-Projekt also brachliegt.

Dass Pensionskasse nicht so einfach zu den Kosten zu zählen ist, wird in den Kommentaren verschiedentlich erwähnt. Dass es eine Frage ist, weshalb die Kinderbetreuungskosten immer pauschal mit dem Gehalt der Mutter verrechnet werden, dagegen kaum bis gar nicht (ich hab nicht alle 247 zum Teil sehr emotionalen Kommentare gelesen, das hielt ich leider nicht durch).

Alles in allem also mal ein Grund, für einige Errungenschaften in Deutschland (Krippenplätze sind zumindest in vielen Gegenden bezahlbarer als in der Schweiz) dankbar zu sein. Aber die Schweiz ist ja auch das Land, wo eine schwangere Chefin eines Großkonzerns (erst ABB, dann Alpiq, die gute Frau Staiblin) sich fragen lassen muss, ob das überhaupt geht, Muttersein und Chefin. Die männlichen Chefs fragt man selten, ob eigene Kinder mit dem Job vereinbar sind. Eher schlecht, wenn man was von ihnen haben will, würde ich sagen, aber das gilt nun mal für beide Geschlechter.

Freitag, 29. August 2014

Welches Auto für eine fünfköpfige Familie?

Nicht, dass ich hier explizit Werbung machen will für irgendeine Marke. Aber da mich die Suche einiges an Nerven gekostet hat, hier, was ich für mich daraus gelernt habe:

Autobörsen im Internet sind total an einer bestimmten Autosuchweise orientiert, die nicht meine ist. Wenn ich nicht gegen Geschlechterstereotypen wäre, würde ich sagen, an der männlichen, aber sei's drum.

ICH und viele Familienväter und -mütter, nehm ich mal an, würden eine Autosuche an ganz anderen Kriterien festmachen. Anzahl der Sitzplätze - geht zwar als Auswahlkriterium möglich, ist aber, wenn vorhanden, im untersten Untermenü versteckt.

Wie viele Kindersitze (und für welches Alter) passen nebeneinander in eine Reihe? Erstaunlicherweise hat irgendwann die Autobild eingesehen, dass das für einige Autokäufer wichtig ist und einen entsprechenden Test (mit Bildern!) veröffentlicht.

Mit drei Kindern waren mir sieben Sitze wichtig. Man will ja schließlich auch mal Freunde oder die Großeltern mitnehmen. Dann steht die Entscheidung an: vollwertige Sitze oder versenkbare "Notsitze".

Nach dem Kauf stellte sich heraus: Wenn man mal auf den "vollwertigen" Sitzen draufsaß, weiß man: Notbehelfe sind sie auch. Lange möchte man hier niemanden über 1,60 m drauf festschnallen. Und wenn man selbst mal dort saß, denkt man noch mal anders drüber nach, ob man sein Kind da sitzen haben möchte. Wie wahrscheinlich ist noch mal, dass einem jemand anderes hinten reinfährt? Und wie wenig Zentimeter sind es noch mal von den Sitzen der letzten Reihe bis zur Kofferraumhaube? Sehr wenige, genau. Also große Chance, dass die Motorhaube des Auffahrenden genau beim Kind ganz hinten vorbeischaut. Kein schöner Gedanke.

Und nach mehreren Jahren Fahrerfahrung mit einem großen Modell (Sharan) stellt sich heraus: Für unsere Lebensweise und das Lebensalter der Kinder (alle älter als drei! Hurra!) würde es momentan auch eine halbe Nummer kleiner  tun. Wir müssen keine Windelberge und Kinderwagen mehr transportieren. Wir machen keinen dreiwöchigen Urlaub mit dem Auto und wenn doch, dann nur irgendwohin, wo es eine Waschmaschine gibt. Also: das großzügige Platzangebot ist schön, aber für uns gar nicht unbedingt notwendig - das variiert aber natürlich mit dem Lebensstil jeder Familie.

Und eigentlich - wenn man sich nicht gerade einen Neuwagen leisten möchte - sind die Überlegungen sehr theoretisch, denn es stellt sich heraus, dass viele der größeren Familienkutschen gar nicht so massig angeboten werden. Großfamilien fahren ihr Auto wohl eher, bis es auseinander fällt. Machen wir dann wohl auch so.

Mittwoch, 27. August 2014

Ich hab Chewbacca gekocht!

Falls es noch Kinder da draußen gibt, die ebenfalls Star Wars Lego-Figuren toll finden. Und Eltern, denen es zu teuer ist, immer das teure Komplettpaket zu kaufen (Millenium Falcon etc.), deren Preise bei 100 Euro aufwärts liegen:
Im offiziellen Lego-Shop gibt es die Figuren als Kühlschrankmagneten.

Problem: Sie sind am Magneten festgeklebt, man kann sie nicht einfach abmachen. Wenn man Glück hat, weist die kompetente Bedienung im Lego-Laden darauf hin (uns zum Beispiel). Und dann kann man im Internet nach der Lösung suchen und stößte auf diese zuckersüße Anleitung in zwei Teilen: Der Kleber ist löslich in warmem Wasser.

Und ja, es funktioniert. Wenn man entgegen dem gutgemeinten Rat ein Messer zu Hilfe nimmt, kann es natürlich zu Verletzungen kommen (aua!). Auch sieht die Figur hinten an den Beinen nicht 100% wie neu aus. Aber das stört doch eher den großen Sammler, mein Kind kam damit gut klar. Also, viel Spaß mit den Mini-Figuren!

Montag, 25. August 2014

Workout

Während das Kind schon die zweite CD durchtanzt, stehe ich am Herd und koche irgendwas mit Sahne. Ich muss wohl nicht näher drauf eingehen, wer von uns beiden immer mal wieder missbilligend auf sein Gewicht schielt ...

Samstag, 23. August 2014

Eltern im Beruf - weshalb gerade erfolgreiche Frauen nur spärlich wieder zurückkehren in den Job

(Mal wieder) eine neue Studie zum Thema Berufstätigkeit von Müttern. 

Dieses Mal interessant, versprochen: Frauen in einem großen Finanzkonzern wurden auf Kinderkrieg- und Berufsrückkehrverhalten untersucht (Artikel im Handelsblatt). Und siehe da: Oft kamen grad vorher erfolgreiche Frauen nicht oder spät oder mit wenig Stunden wieder. Faszinierend. Warum? Im Artikel selber kommt man auf keine klugen Ideen außer den üblichen "gesellschaftlichen Rollenbildern". 

Mit etwas mehr Leben füllt das eine Kommentatorin. Denn wenn beide arbeiten, in Vollzeit und mit Engagement, wie das mit Karriere belohnt wird, dann wird das Kind eben unter der Woche vom Kindermädchen ins Bett gebracht. Tatsache, fast nie ist das anders möglich.

Und so formuliert das die anonyme Kommentatorin am 3.3.2012:


"Ich persönlich kenne einige dieser Mütter und kann Ihnen auch etwas über die Gründe verraten. Mit Kindern so viel zu arbeiten wie Männer das tun ist schlicht und ergreifend nicht möglich. Selbst mit einem Krippenplatz oder Kindergatenplatz ist das Kind nur bis 16 oder 17 Uhr betreut. Kann man da Karriere machen? Dazu muss man auch mal länger im Büro bleiben. Die Mütter wollen Ihre Kinder auch noch sehen und auch für die Kinder ist es schon besser, wenn sie nicht jeden Abend vom Kindermädchen zu Bett gebracht werden. Also wollen die Frauen Teilzeit arbeiten und das ist nicht erwünscht. Daher vergraulen viele Firmen die aus der Elternzeit zurückkehrenden Frauen, die Teilzeit arbeiten wollen. Ich kenne dazu viele traurige Beispiele. Die Lösung heißt : flexible Arbeitszeiten, Möglichkeit zu Teilzeit und Jobsharing. Und: die Väter müssen die Hälfte der Verantwortung übernehmen, also auch beruflich zurückstecken. Nur dann geht es nicht auf Kosten der Kinder und die sin schließlich unsere Zukunft! "

Sonntag, 17. August 2014

Der Weg zum Eltern-Sein ist mit guten Vorsätzen gepflastert

Ja. Kaum ahnte ich, dass ich schwanger war, schon wuchsen die guten Vorsätze. Und anfangs lassen die sich noch gut umsetzen: Kaum Kaffee, kein Alkohol, soo schwer ist das normalerweise nicht. Gesünder essen? Schon etwas komplizierter, nach kurzer Zeit führt der Weg zurück zum Stamm-Menü in der Kantine. Aber noch ist das Kind ja nicht geboren, noch ist ja alles gut.

Ha. Als ob. Auf der US-Seite Jezebel sind einige der guten Vorsätze und wie man sie im elterlichen Alltag dann sehr schnell über Bord wirft, beschrieben. Plus Tipps, wie man sich öffentlich selbst geißelt, weil man den Weg zur perfekten Elternschaft verlassen hat. Das geht auch auf Deutsch!

Je nach Weltanschauung variieren die guten Vorsätze natürlich (Familienbett oder "das Kind schläft im eigenen Zimmer"?) - aber ein Scheitern ist interessanterweise TROTZDEM vorprogrammiert! Warum? Weil unsere Ideen von guter Elternschaft einfach lächerlich perfektionistisch sind. Als ob in 10 Jahren auch nur etwas auf die Hälfte der heute gültigen Eltern-Dogmen noch nicht wissenschaftlich oder weltanschaulich widerlegt wären!

Aber hier ein paar Beispiele von Jezebel angereichert um eigene Erfahrungen:

Gewichtszunahme in der Schwangerschaft und danach
Ideal: 7 bis 12 Kilo. Die durch Stillen nach der Schwangerschaft natürlich auf magische Weise und ohne Hungergefühle wieder verschwinden. Wenn das Kind neun Monate alt ist, hat die Mutter ihr Vorschwangerengewicht zurück (Heidi Klum ist das Extrembeispiel, dass man das auch in vier Wochen schaffen kann, also ehrlich!)
Realität: Wer mich kennt, schaue mich an. Keine weiteren Details, bitte.

Windeln
Ideal: Stoffwindeln, was für eine Frage. Viel umweltfreundlicher. Kinder werden schneller trocken in Stoffwindeln, weiß doch jeder.
Realität: Örghs, wie wäscht man das Zeug noch mal? Und wie oft!? Netter Versuch, aber Pampers, Fixies und Konsorten machen einen wunderbaren Job und als Feigenblatt gibt es die "umweltfreundliche" Variante, wo zumindest der Plastikbeutel der Windelumverpackung ökologisch abbaubar ist.

Säuglingsernährung
Ideal: "Breast is best", Stillen natürlich. Macht Kinder schlau und gesund und Mütter schlank und schön. Oder so.
Realität: Ach, das Kind hungern zu lassen ist also NICHT besser als Fertigmilchnahrung? Lebe und lerne. Und was passiert da noch mal genau mit den Brustwarzen? Himmel und Hölle!

Babynahrung
Ideal: Natürlich koche ich das alles selber mit Zutaten vom Ökohof.
Realität: Das Kind isst auch ein kaltes Fertiggläschen, wenn wir unterwegs sind? Wie praktisch!

Babyschlaf
Ideal: Das Kind wird liebevoll hingelegt (vorher vielleicht noch eine Geschichte oder ein Lied) und schläft dann ein - und durch bis zum nächsten Morgen.
Realität: Muss ich da wirklich in die Details gehen?

Kinderschlaf
Ideal: Das Kind wird liebevoll hingelegt (vorher vielleicht noch eine Geschichte oder ein Lied) und schläft dann ein.
Realität: Schon unsere Eltern kannten alle gängigen Kinder-Ausreden ("miristzuwarm/zukalt", "ich hab Durst", "da ist was unter meinem Bett"), weshalb Kinder immer und immer wieder aus ihrem Bett kommen müssen. Als ob sich da etwas geändert hätte in den letzten ... 40.000 Jahren.

Fernsehen und andere Medien
Ideal: Wenn das Kind mit, na, sagen wir 12 oder so, soweit ist, dann führen wir es mit altersgerechten Programmen an das jeweilige Medium heran
Realität: Wir haben jetzt eine ganz aufgeklärte Haltung: "Wenn wir nicht selbst unter einem Stein leben, können wir das auch unserem Kind nicht zumuten". Sprich: Wer selber Fernsehen sieht, wird sich schwer tun, eine Null-TV-Haltung beim Kind durchzusetzen

Süßigkeiten
Ideal: Natürlich nur in Maßen und frühestens ab .. ja, am besten ab Schulbeginn, oder?
Realität: Auch hier gilt die Haltung zu TV und Co.: Wer selber gern Schokolade isst, muss einen Weg finden, dem Kind Süßes zu erlauben und irgendwo ein Maß zu finden. Wo das liegt? Nur der liebe Gott ist mein Richter!

Donnerstag, 31. Juli 2014

Vanity Sizes - schmeichelhafte Größenangaben

Vanity Sizes - in den USA schon seit Längerem ein Thema: Die Tendenz der Modefirmen, Kleidergrößen lieber "zu klein" anzugeben, damit die Kundin/der Kunde sich geschmeichelt fühlt, dass er/sie noch in die "kleine" Größe reinpasst. Hier schön erklärt von der Süddeutschen.

In Deutschland werden die Größen ja ermittelt anhand des Brustumfangs (Bei den Damen: Brustumfang geteilt durch 2 und dann das Ergebnis minus sechs). Gäbe es also eigentlich eine quasi-wissenschaftliche Basis für die Größen. Und trotzdem führt mich meine ausführliche Recherche im Rahmen des Sommerschlussverkaufs zu der Beobachtung, dass auch Deutschland nicht gefeit zu sein scheint vor diesem Phänomen.

Während mich Badekleidung und traditionelle Kaufhäuser (Karstadt, tatsächlich, ich setz mich ein, dass die nicht pleitegehen!) zwingen wollen zuzugeben, dass ich nicht mehr ganz die knackige Figur meiner Zwanziger habe und eventuell eine Größe zugeben muss - sieht das in den moderneren Läden wie Esprit ganz anders aus.

Das deckt sich mit meinen früheren Erfahrungen, gerade was die Kaufhäuser angeht. Da erklärt einem eine ausgebildete ältere Fachkraft schon mal ungerührt, dass es "untersetzt" heißt, wenn die Hose obenrum gut sitzt, aber die Beine unten zu lang sind. Das passiert in den anderen Läden entweder nicht - sei es, dass die Aushilfskräfte dort diesen Begriff nicht kennen, sei es, dass sie es taktvoll im Sinne der Umsatzoptimierung taktvoll verschweigen.

Mittwoch, 16. Juli 2014

Galileo - importierte Autorität aus dem Fernseher

Kann ich mir ja den Mund fusslig reden. Dass Zähneputzen bedeutet, die Zähne tatsächlich zu putzen und nicht nur eine Zahnbürste im Mund hängen zu haben, während das Kind mit anderen Dingen beschäftigt ist. Nützt aber immer höchstens zehn Sekunden was. Was war ich froh, dass der Zahnarzt diese Woche sagte, es sieht alles gut aus. Müssen gute Gene - nicht von mir - sein, am gründlichen Putzen kann es nicht liegen.

Aber dann: Muss nur Galileo (ja, genau, die Fernsehsendung) kommen und verkünden, dass regelmäßiges Zähneputzen das Leben um zwei (2!) Jahre verlängert- und schon ist das ein unhinterfragbarer Fakt. Mit dem ich dann weiterarbeiten kann: "Aiman Abdallah hat aber gesagt ... ", und schon funzt das!

Kann man bei der Redaktion eigentlich auch Wunschthemen einreichen? Meine Kandidaten wären: "Aufräumen - weniger Suchen = mehr Zeit fürs Spielen". Oder: "Vokabeln: Einmal gelernt, ein ganzes Leben lang nützlich".

Montag, 7. Juli 2014

2 Hotelempfehlungen für Familien in Berlin

1. Gut UND günstig und dann noch rein durch Zufall gefunden (das nächstgelegene freie Hotel zum Veranstaltungsort): der Erlanger Hof in Berlin. Günstig ist natürlich relativ, aber für zu recht erhaltene drei Sterne zurzeit ein Vierbettzimmer ab 119 EUR die Nacht, das find ich fair.

Authentischer Berlin geht zumindest kaum: Nicht mal fünf Minuten bis zum Neuköllner Rathaus und gelegen im zweiten Hinterhof. Im ersten Hinterhof steht ganz Berlin-klassisch natürlich ein Kastanienbaum. In beiden Hinterhöfen ein paar Sitz- und Fahrrad-Anschließgelegenheiten. Das Frühstück für so ein kleines Haus mehr als ausreichend und vollstandig. Zimmer: kein oller  Teppich, vor dem mich in Hotelzimmern tendenziell eher ekelt, sondern Laminat, wo man sieht, ob sauber (ja) oder nicht. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist man echt schnell (gut, man muss einrechnen, Berlin ist groß, in einer Stadt wie Karlsruhe oder so ist man wahrscheinlich schneller unterwegs) an allen möglichen touristisch interessanten Orten.

2. Um noch einiges günstiger, dafür aber auch ein bisschen weniger gut (zwei Sterne): Aga's Hotel in Berlin Lichtenberg. Für unsere damaligen Zwecke aber ideal: Als fünfköpfige Familie fällt man sonst eher durch die Raster der Online-Buchungsmaschinen. Familienzimmer heißt dort: maximal zwei Kinder, besser nur eins, wenn man sich noch umdrehen können möchte.

Hier aber ein Familienzimmer (wenn's nicht so hochtrabend klänge: eine "Suite" mit zwei Zimmern und einem großen Verbindungsflur) = 1 Zimmer für die Eltern, 1 Zimmer für BIS ZU SECHS KINDER. Ja, ein kleiner Ballsaal mit drei Doppelstockbetten. Meine Kinder fanden's toll, so gab es per Definition schon keinen Streit darüber, wer oben schlafen durfte.

Und die Lage? Mehr alter Osten als neues Szeneviertel. Aber fußläufig zum Tierpark und zum S-Bahnhof Friedrichsfelde. Wichtig, denn vor Ort gibt es außer dem Hotelrestaurant nichts - es sei denn, man steht auf Kleingärten und vierspurige Ausfallstraßen. Von Straßenlärm gehört haben wir aber nichts - keine Ahnung, ob das an unserer Unempfindlichkeit oder einer guten Isolierung lag.

Ein paar Minuspunkte gibt es für: das müffelnde Bad (aber oberflächlich tiptop und ohne Schimmel) und dass vieles anscheinend einmal gemacht, dann aber nicht mehr gepflegt/repariert wurde. Als Einrichtung nur das nötigste, Nachttischchen gehören da nicht zu.

Freitag, 4. Juli 2014

Wie viele Kinder hat noch gleich unsere Bundesregierung?

Beim letzten Durchzählen 2010 war es erhellend bis erschreckend, dass fast alle Frauen in der Regierung KEINE Kinder hatten, die Männer hingegen im Schnitt (sieben von neun männlichen Ministern) schon und nicht nur eins - und darüber sehr viel seltener berichtet wurde, wer wusste schon, dass Thomas de Maizière drei Kinder hat, oder Peter Ramsauer sogar vier? Also machen wir hier mal die aktuelle Probe, von einigen hat man ja schon gehört (Sigmar Gabriel mit seiner ... Charlotte? Manuela Schwesig mit einem Kind, ist, was mir jetzt spontan einfällt).

Angela Merkel (Bundeskanzlerin): kinderlos
Andrea Nahles (Arbeit und Soziales): ein Kind
Ursula von der Leyen (Verteidigung): sieben Kinder
Manuela Schwesig (Familie, Senioren, Frauen, Jugend): ein Kind
Barbara Hendricks (Umwelt, Naturschutz, Bau, Reaktorsicherheit): kein Kind
Johanna Wanka (Bildung und Forschung): zwei Kinder

Die Männer
Sigmar Gabriel (Wirtschaft und Energie): zwei Kinder
Frank-Walter Steinmeier (Außwärtiges): ein Kind
Thomas de Maizière (Inneres): drei Kinder (hatten wir ja schon)
Heiko Maas (Justiz und Verbraucherschutz): zwei Kinder
Wolfgang Schäuble (Finanze): vier Kinder (wissen wir auch schon seit 2010)
Christian Schmidt (Ernährung und Landwirtschaft): zwei Kinder
Herrmann Gröhe (Gesundheit): vier Kinder
Alexander Dobrindt (Verkehr und digitale Infrastruktur): ein Kind
Gerd Müller (wirtschaftliche Zusammenarbeit, Entwicklung): zwei Kinder
Peter Altmaier (Kanzleramt): kein Kind

Das sieht doch schon mal ganz anders aus als noch vor vier Jahren. Frauen haben 0 bis zwei Kinder, wenn sie Regierungsverantwortung übernehmen (im Durchschnitt 1,8, ein Durchschnitt, der allerdings von Frau von der Leyen extrem in die Höhe getrieben wird, ohne sie wären wir bei 0,8 Kindern). Hier in der Epochtimes.de sagen Andrea Nahles und Manuela Schwesig was zu ihrem jeweiligen Familienmodell.

Bei den Männern durchschnittlich 2,1 Kinder in der Regierung.

Wenn wir nach Parteimitgliedschaft unterteilen, ist die CDU die Partei der 0 oder ganz viele Kinder, CSU bewegt sich mehr so im deutschen Durchschnitt 1 bis 2 Kinder und die SPD ist eher die Ein-Kind-Partei:

CDU
Angela Merkel (Bundeskanzlerin): kinderlos
Thomas de Maizière (Inneres): drei Kinder (hatten wir ja schon)
Wolfgang Schäuble (Finanze): vier Kinder (wissen wir auch schon seit 2010)
Ursula von der Leyen (Verteidigung): sieben Kinder
Herrmann Gröhe (Gesundheit): vier Kinder
Johanna Wanka (Bildung und Forschung): zwei Kinder
Peter Altmaier (Kanzleramt): kein Kind

CSU
Christian Schmidt (Ernährung und Landwirtschaft): zwei Kinder
Alexander Dobrindt (Verkehr und digitale Infrastruktur): ein Kind
Gerd Müller (wirtschaftliche Zusammenarbeit, Entwicklung): zwei Kinder

SPD
Sigmar Gabriel (Wirtschaft und Energie): zwei Kinder
Frank-Walter Steinmeier (Außwärtiges): ein Kind
Heiko Maas (Justiz und Verbraucherschutz): zwei Kinder
Andrea Nahles (Arbeit und Soziales): ein Kind
Manuela Schwesig (Familie, Senioren, Frauen, Jugend): ein Kind
Barbara Hendricks (Umwelt, Naturschutz, Bau, Reaktorsicherheit): kein Kind

Mittwoch, 2. Juli 2014

Energie der Jugend

Muss man manchmal genießen. Während der Elternteil, der verpflichtet wurde, den Heidepark-Besuch des Sportvereins zu begleiten (wer das wohl war), leise vor sich hingrummelt, lassen sich die Vereinskinder davon nicht stören und freuen sich auf die diversen Attraktionen und stürmen, kaum im Park, erst mal davon. Kurz vor 18.00 Uhr, Schließzeit des Vergnügungsparks, wo man schon 8 volle Stunden zugebracht hat, rennen die immer noch rum wie angestochen, um die jetzt menschenleeren Achterbahnen für eine letzte Runde zu genießen.

Da der ganze Tag bei Sonnenschein und gut durchdachter mitgebrachter Verpflegung ablief - da schleicht sich schon mal ein Lächeln auf das Gesicht der Begleitperson und der Gedanke, dass so ein Energieüberschuss der Jugend doch was ist, was man sich mal abgucken könnte.

Montag, 30. Juni 2014

Schlechter Personalschlüssel in Hamburger Kitas

Eine Pressemeldung geisterte gestern durch die Zeitungen (Abendblatt und Welt hinter ihrer Bezahlschranke, aber auch Morgenpost): Der Betreuungsschlüssel in Hamburger Kindertagesstätten (also wie viele Kinder gibt es in der Kita je ErzieherIn) ist schlecht. Man kann eher von Beaufsichtigung als von Betreuung und Erziehung sprechen.

Hat die Berliner Alice Solomon Hochschule im Auftrag der Wohlfahrtsverbände herausgefunden. Während ich total gut finde, dass mal darüber gesprochen wird, frage ich mich, was jetzt passiert? Und was die Neuigkeit daran war? Den Betreuungsschlüssel gibt die Hamburger Politik vor, der ist nicht geheim.

JedeR mit Kindern in einer Hamburger Kita kennt das Problem zudem aus eigener Anschauung. Krippengruppen in offenen Systemen mit über 30 Kindern von 0 bis 3 Jahre - nicht ideal, vor allem, wenn sich eine Erzieherin um durchschnittlich 5,7 Kinder kümmern soll. Einerseits Gebührenfreiheit für alle Kita-Kinder ab August für fünf Stunden täglich, andererseits das Gefühl, dass man sein Kind vielleicht doch nicht ganz so guten Gewissens dorthin geben kann, wie man das gern hätte.

Donnerstag, 19. Juni 2014

So kommt man nicht zum Milchkaffee als Mutter

Ich weiß, warum die Latte-Macchiato-Mütter selbigen Kaffee immer auswärts einnehmen und dabei dann irgendwelchen anderen Zeitgenossen unangenehm auffallen: Zu Hause klappt das einfach nicht!

Nachmittag irgendwo in Norddeutschland. Die Mutter denkt: "Klasse, die Kinder sind draußen, es ist noch Zeit bis zum Abendbrot und Schlafengehen: Jetzt ein Milchkaffee."

Dann geht sie in die Küche. Oh. Der Biomüll müsste mal runter. Aber da sind ja auch noch die Erdbeeren. Wenn man die schneidet, müssen die Überreste ja auch in den Biomüll. Also Erdbeeren waschen, entstrunken, schneiden. Schnell noch bisschen Zucker und Joghurt dazu, dann haben wir gleich einen Abendbrot-Nachtisch, Luxus! Biomüll runterbringen. Und der Papiermüll vielleicht auch gleich? Ah ja, da wollte ja jemand dringend zwei Erdbeeren, der letztes Mal keine abgekriegt hat. Also schnell runter. Jetzt aber wieder hoch und den Kaffee .... jetzt schreit einer. So doll und in einer Tonlage, dass man doch mal nachsehen muss. Wieder runter. Trösten, schlichten. Der Garten könnte auch mal wieder ... aber nein, jetzt hoch zum Kaffee.

Glücklich, wer es bis hierhin geschafft hat, die Maschine anzustellen und das fertige Getränk vorfindet. Ansonsten bleibt nur zu hoffen, dass inzwischen nicht doch schon Abendbrotzeit ist und damit das Thema Milchkaffee mal wieder gegessen ist für den Tag.

Sonntag, 15. Juni 2014

Waschtag - auch was Feines

In der letzten Elternzeit (schluck, schon wieder drei Jahre her) bin ich das Hausfrauendasein engagiert(er als sonst) angegangen: Essensplan, der mit Wocheneinkaufsplan koordiniert war und so. Hat gut geklappt. Essensplanung führt dazu, dass man leichter mal neue Sachen ausprobieren kann, weil man wirklich alles, was man dazu braucht, eingekauft und damit im Haus hat. Sonst steht man immer da: "saure Sahne - hm, hab ich grad nicht. Lass ich das weg oder nehm ich süße Sahne oder geh ich noch mal schnell einkaufen? Ach nee, mach ich wieder Lasagne, dafür ist alles da."

Nun also der Waschtag. Hat meine Mutter früher immer gehabt. Kein Wunder, gab es doch nur begrenzt Platz auf der Wäscheleine, da musste man sich im Mehrfamilienhaus eben einig werden. Und ist was Schönes. Hat man einfach an einem Tag alles erledigt und muss sich den Rest der Woche so gut wie gar nicht mehr drum kümmern. Wenn man früh genug am Tag damit anfängt (hust), hat die Wäsche sogar  genug Zeit, draußen trocken zu werden. Gut, das ist die Übung für Fortgeschrittene, die mir nicht immer gelingt.

Werde mir als nächstes mal ein paar Hauswirtschaftsbücher zu Gemüte führen (oder dieses Internet befragen) um zu lernen, ob es noch mehr sinnvolles Wissen der Hausfrau von früher gibt, das in den Mehrfachbelastungszeiten heute einfach zu kurz kommt. Und mich freuen, dass der Waschtag heutzutage dank moderner Waschmaschinen doch um einiges unstressiger ist als zum Beispiel in den 50er Jahren.

Freitag, 13. Juni 2014

Schwimmbad Billstedt an einem heißen Sommertag

Wir haben, wie mit Kindern üblich, schon ein paar Schwimmbäder durchprobiert. Midsommerland liegt am nächsten, Hittfeld hat die nächstgelegene große Liegewiese (und ein Riesensprungkissen für die Kinder), Festland in der Holstenstraße ist mit seinen Dinosaurier-Figuren DIE Kinderattraktion schlechthin.

Nun wollten wir etwas Neues ausprobieren: Schwimmbad Billstedt. Denn: Es ist knallheiß, dort gibt es viele Becken im Freien und EINE REIFENRUTSCHE. So etwas haben meine Kinder vor ein paar Jahren mal im Urlaub kennen- und lieben gelernt.

Ein bisschen mulmig war mir schon. Was hört man in Hamburg nicht alles über Billstedt. Andererseits: Was hört man nicht alles in Hamburg über Harburg, also los, wird schon nicht so schlimm sein.

Und tatsächlich: Abgesehen vom langen Schlangestehen schon beim Bezahlen des Eintritts und an der Rutsche, wo es dann auch mal eine Gruppe Jugendlicher gab, die im Hormonüberschuss alle beiseitedrängelten, um sich gemeinschaftlich (natürlich ohne Reifen) die Rutsche runterzustürzen - war es ein sehr, sehr schöner Schwimmbadbesuch. Viele, viele Becken, so dass sich die Besuchermassen gut verteilten. Bahnenschwimmen ist dort anscheinend kein großes Hobby, so dass ich im Schwimmerbecken draußen ziemlich viel Platz hatte und gefahrlos längere Strecken auf dem Rücken zurücklegen konnte. Trotz des guten Wetters war einzig das Kinderbecken in der Halle supervoll - aber da muss man ja nicht rein, wenn man nicht will. Sehr empfehlenswert, einzig die lange und unberechenbare Anfahrt (ich sage nur: Staugefahr A1) sind ein Manko von unserer Seite der Elbe aus.

Mittwoch, 11. Juni 2014

Wie viele Kindermädchen beschäftigt jemand wie Heidi Klum?

So oft hört man, wenn es um beruflich hochbelastete, aber auch hochbekannte Frauen mit Kindern geht (sogenannte "Promis"): "Ach, die, die hat ja massenhaft Kindermädchen".

Ist das überhaupt noch eine gute Mutter? So läuft die Diskussion. "Wozu sich Kinder anschaffen, wenn man sie dann nie sieht" - die Extrem-Variante, die sich auch manche "normale" berufstätige Mutter anhören muss.

Schwingt nicht auch etwas Neid in der Stimme mit? Und ist es nicht EIN mögliches Modell, wenn die Eltern die Kinderbetreuung nicht komplett alleine und/oder mit Krippe, Kindergarten und Hort stemmen können?

Nun also Heidi Klum:
Vier Kinder. Respekt. Dazu diverse Jobs wie "Germany's next Top Model", in den USA "Project Runway", total aufwändige Helloween-Partys etc. Das Ganze wird reichlich mit Geld belohnt. Aber für die vier Kinder muss natürlich eine Betreuungslösung her.

Heidi Klum selber spricht anscheinend relativ offen darüber: Drei Nannys gibt es, von denen zwei immer Dienst haben, erfährt die Bild.

Scheint zu stimmen, denn auf Hawaii musste sie gleich zwei Nannys aus dem Ozean retten:

2009 hatte sie sogar mal eine männliche Nanny. Eine interessante Idee, mal abgesehen von der Spekulation, dass immer irgendein Ehemann der Nanny verfällt: Schließlich wird immer mal wieder darüber diskutiert, ob es den Kindern (allen, nicht nur Heidi Klums) nicht gut tun würde, mehr männliche Rollenvorbilder zu erleben, wo Kindergarten, Hort und Grundschule oft fast rein weiblich besetzt sind mit Erzieherinnen und Lehrerinnen.

2009 warfen die Netmoms dieselbe Frage auf: Wenn Du könntest, würdest DU Dir eine Nanny leisten? In der Debatte tauchten alle Standpunkte auf von "niemals, Mutter gehört zum Kind" über "stundenweise ja", bis zu "klar, meine Eltern hatten auch eine und ich fand's gut". Entscheiden muss letztlich jede Familie selber. Und es sich leisten können, auch das kommt bei der Diskussion ganz gut rüber: Gleich im ersten Diskussionsbeitrag wird mal ein Preis aufgerufen: 2400 EUR im Monat. Schluck.


Mittwoch, 4. Juni 2014

Nach dem Brüten

Ab wann setzt das ein?

Sehr schön beschreibt das die Schweizerin Rita Angelone auf dem WirElternBlog - aber auch sie lässt offen, wann diese Phase einsetzt. Angelone zufolge wohl schon sehr früh, da bei ihr nur die klassische Baby-Phase als Zeit der mangelnden Bewegungsfreiheit beschrieben wird.

Für viele Kleinkindmütter ist es damit aber noch nicht vorbei. Auch mit einem zwei- oder dreijährigem Kind ist ein Wocheneinkauf möglich, aber erheblich zeitaufwändiger und weniger flexibel möglich, als wenn den ein Erwachsener alleine erledigt. Natürlich unterscheiden sich da die Lebensmodelle: Manche/r lebt intensiv mit den Kindern und gönnt sich so gut wie keine kinderfreie Zeit (durch Großeltern, Au Pairs, Babysitter und ähnliche Möglichkeiten). Andere folgen den guten Ratschlägen zur Pärchenzeit oder nutzen die Kinderbetreuung nicht nur, um zur Arbeit und zurück zu hetzen, sondern um hin und wieder eine oder mehrere Stunden für sich selber herauszuschlagen.

Vielleicht hilft ja der Blick zu Wikipedia: Kleinkindphase heißt dort: Bis zum sechsten Lebensjahr. Bis zum Ende des zweiten Lebensjahres "Kleinstkindphase". Die würde ich mal als besonders "angebunden beschreiben.

Hier scheint es so, dass sich ab dem 3. Lebensjahr des kleinsten Kindes etwas änderte. Natürlich kann man das Kind immer noch nicht länger alleine lassen. Aber zu einen folgen wir nun endlich den guten Ratschlägen mit dem Babysitter (mangels Großeltern und ähnlichem in der Nähe) und zum anderen hat das Kind natürlich viel zu schauen und zu lernen von den älteren Geschwistern. Und bei mir wächst die Lust (und Energie!), wieder etwas anderes zu machen. Wie wäre es also mit dem Volkshochschulkurs in Serviettenmalerei? Ach Gott, wie unbelesen ich bin: Das heißt natürlich "Serviettentechnik" und bringt sogar ganz hübsche Resultate, also erst mal Kopf einschalten vorm Vorurteile verbreiten. Aber im Ernst: Ein wenig Energie für all die Dinge, die jetzt so um die zehn Jahre lang zu kurz gekommen sind. Die eigenen Hobbys und Interessen. Das tut schon gut!

Dienstag, 3. Juni 2014

Alu-Folie - also echt!

Ich fasse es tatsächlich nicht! Da bin ich von einer echten Hausfrau erzogen worden, kaufe selber meine Alu- und Frischhaltefolie - und wusste nicht, wie man sie richtig "benutzt". Natürlich weiß ich, was man damit macht und wie man damit Essensreste abdeckt etc. Aber kleinen, schlauen Papp-Helferlein, die dafür sorgen, dass die Folie sich gut abrollen lässt, ohne aus der Packung zu fallen? Nie gesehen. Bis ich dieses Video sah (Achtung, Englisch. Aber ab Sek. 50 erklärt sich das auch ohne Sprachkenntnisse).

https://www.youtube.com/watch?v=aGiPh_UPzEw

Freitag, 30. Mai 2014

Wie schaffen das die anderen - bei Regine Stachelhaus durch den Papa

In der Zeit vom 22. Mai 2014 wird Regine Stachelhaus vorgestellt. Regine Stachelhaus machte Karriere bei HP, war zwischenzeitlich Geschäftsführerin von UNICEF Deutschland und Vorstandsmitglied von E.ON, eine der wenigen Frauen im Vorstand eines Dax-Konzerns (Quellen: Zeit (leider noch nicht online verfügbar) und Wikipedia).

Sie ist Mutter von zwei Söhnen (ein leibliches, ein Pflegekind). Und wie läuft das bei ihr, die Vereinbarkeit von Karriere (in diesem Fall ist das eindeutig nicht übertrieben) und Familie? Ein künstlerisch interessierter Papa (Musik), der das Geldverdienen gern der Mama überlässt und dafür die Kinderbetreuung übernimmt. Auch schön. Weitere Details (wie viel Haushaltshilfe gab es vielleicht zusätzlich? Bei einem Vorstandsgehalt irgendwann ja nicht ganz abwegig, der Gedanke) erfährt man allerdings nichts.

2013 verlässt sie den Vorstandsposten, um sich um ihren erkrankten Mann zu kümmern. Vorher haben sich wohl die Söhne intensiv um diese Aufgabe gekümmert.

Mittwoch, 28. Mai 2014

"Mutig und schlau" - dem Kind eine aufbauende Botschaft ins Leben mitgeben

Kennt Ihr den Film "Kiriku und die Zauberin"? Wenn nicht, anschauen! Ein Zeichentrickfilm aus Frankreich mit afrikanischem Hintergrund, für Kinder und Erwachsene. Die Story findet Ihr in der Beschreibung auf YouTube ganz gut zusammengefasst.

Kiriku ist also sehr klein, wächst nicht, kann dafür aber schon ab Geburt laufen und sprechen und (alt-)klug sein. Und immer, wenn Kiriku etwas tolles hingekriegt hat, singen seine Dorfnachbarn für ihn: "Kiriku, klein bist Du - doch mutig und schlau" (es gibt im Film noch mehr - und musikalisch etwas aufbauendere Versionen).

Das lässt sich großartig für das eigene Kind anpassen. "S.-lein, Du bist klein - und mutig und schlau".

Statt sich zu überlegen, wie mach ich das Kind selbstbewusst, wie entgehe ich dem typischen Lob für Mädchen, brav, lieb oder hübsch zu sein: "Mutig und schlau".

Und es wirkt. Sie kann das schon über sich selber sagen. Und ist sehr stolz auf diese guten Eigenschaften, die sie da hat!