Sonntag, 16. Februar 2014

Bei Akademikers zu Hause ...

... das ist definitiv nicht bei uns. Ich lese ja gern Artikel, die Einblicke geben, wie andere Menschen ihren Alltag leben. Und staune, wie viele Variationen man da entdecken kann. In letzter Zeit vielen mir einige Beispiele auf, wie die Tisch- und Alltagsgespräche in Akademikerfamilien so ablaufen. Also wenn Kinder vorhanden sind, wenn nicht, gehe ich natürlich davon aus, dass ein Zitat von Rousseau das mindeste ist, was jede Unterhaltung ziert.

Also bei Karaseks. Opern werden geträllert, Osso Buco gekocht, Theateraufführungen aus den 70ern zitiert. Und genauso am Samstag im Abendblatt, in der Kolumne "Mein perfekter Sonntag": Die Kinder und Eltern führen angeregte Tischgespräche, in denen unter anderem geklärt wird, wie Blindenfußball funktioniert. Einen Fernseher gibt es seit 15 Jahren nicht mehr (so etwas kann ich meinen Kindern gut erzählen, um sie zu erschrecken).

An solchen Punkten meldet sich mal wieder mein schlechtes Gewissen. Wie wenig Gelegenheiten ich nutze, um meinen Kindern, so ganz beiläufig, mal was zu erklären. Mein Gott, die wissen doch noch GAR NIX! Währungsunion, Eurokrise, Hauptstadt vs. Land vs. Bundesland (was ist was, was hat welche Größe, was befindet sich in welchem anderen), so viele Gelegenheiten, so wenig Lust, mich immer in die Erklärschlacht zu stürzen.

Aber immerhin, unseren Spaß haben wir bei unseren Essensunterhaltungen auch. Wenn wir über den Imbiss-Namen "Köz Patara" diskutieren, unser eigenes Restaurant planen und die Tochter es bitte "arataP zöK" nennen möchte. Aratap Zök, das ist mein Humor, ich lieg unterm Tisch! So einfach sind die nicht-intellektuellen Freuden.

Patara übrigens hier. Und "Köz" laut Türkisch-deutschem Wörterbuch: Glut, glimmende Asche. Na ja, gab Fleisch vom Grill.

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