Donnerstag, 31. Juli 2014

Vanity Sizes - schmeichelhafte Größenangaben

Vanity Sizes - in den USA schon seit Längerem ein Thema: Die Tendenz der Modefirmen, Kleidergrößen lieber "zu klein" anzugeben, damit die Kundin/der Kunde sich geschmeichelt fühlt, dass er/sie noch in die "kleine" Größe reinpasst. Hier schön erklärt von der Süddeutschen.

In Deutschland werden die Größen ja ermittelt anhand des Brustumfangs (Bei den Damen: Brustumfang geteilt durch 2 und dann das Ergebnis minus sechs). Gäbe es also eigentlich eine quasi-wissenschaftliche Basis für die Größen. Und trotzdem führt mich meine ausführliche Recherche im Rahmen des Sommerschlussverkaufs zu der Beobachtung, dass auch Deutschland nicht gefeit zu sein scheint vor diesem Phänomen.

Während mich Badekleidung und traditionelle Kaufhäuser (Karstadt, tatsächlich, ich setz mich ein, dass die nicht pleitegehen!) zwingen wollen zuzugeben, dass ich nicht mehr ganz die knackige Figur meiner Zwanziger habe und eventuell eine Größe zugeben muss - sieht das in den moderneren Läden wie Esprit ganz anders aus.

Das deckt sich mit meinen früheren Erfahrungen, gerade was die Kaufhäuser angeht. Da erklärt einem eine ausgebildete ältere Fachkraft schon mal ungerührt, dass es "untersetzt" heißt, wenn die Hose obenrum gut sitzt, aber die Beine unten zu lang sind. Das passiert in den anderen Läden entweder nicht - sei es, dass die Aushilfskräfte dort diesen Begriff nicht kennen, sei es, dass sie es taktvoll im Sinne der Umsatzoptimierung taktvoll verschweigen.

Mittwoch, 16. Juli 2014

Galileo - importierte Autorität aus dem Fernseher

Kann ich mir ja den Mund fusslig reden. Dass Zähneputzen bedeutet, die Zähne tatsächlich zu putzen und nicht nur eine Zahnbürste im Mund hängen zu haben, während das Kind mit anderen Dingen beschäftigt ist. Nützt aber immer höchstens zehn Sekunden was. Was war ich froh, dass der Zahnarzt diese Woche sagte, es sieht alles gut aus. Müssen gute Gene - nicht von mir - sein, am gründlichen Putzen kann es nicht liegen.

Aber dann: Muss nur Galileo (ja, genau, die Fernsehsendung) kommen und verkünden, dass regelmäßiges Zähneputzen das Leben um zwei (2!) Jahre verlängert- und schon ist das ein unhinterfragbarer Fakt. Mit dem ich dann weiterarbeiten kann: "Aiman Abdallah hat aber gesagt ... ", und schon funzt das!

Kann man bei der Redaktion eigentlich auch Wunschthemen einreichen? Meine Kandidaten wären: "Aufräumen - weniger Suchen = mehr Zeit fürs Spielen". Oder: "Vokabeln: Einmal gelernt, ein ganzes Leben lang nützlich".

Montag, 7. Juli 2014

2 Hotelempfehlungen für Familien in Berlin

1. Gut UND günstig und dann noch rein durch Zufall gefunden (das nächstgelegene freie Hotel zum Veranstaltungsort): der Erlanger Hof in Berlin. Günstig ist natürlich relativ, aber für zu recht erhaltene drei Sterne zurzeit ein Vierbettzimmer ab 119 EUR die Nacht, das find ich fair.

Authentischer Berlin geht zumindest kaum: Nicht mal fünf Minuten bis zum Neuköllner Rathaus und gelegen im zweiten Hinterhof. Im ersten Hinterhof steht ganz Berlin-klassisch natürlich ein Kastanienbaum. In beiden Hinterhöfen ein paar Sitz- und Fahrrad-Anschließgelegenheiten. Das Frühstück für so ein kleines Haus mehr als ausreichend und vollstandig. Zimmer: kein oller  Teppich, vor dem mich in Hotelzimmern tendenziell eher ekelt, sondern Laminat, wo man sieht, ob sauber (ja) oder nicht. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist man echt schnell (gut, man muss einrechnen, Berlin ist groß, in einer Stadt wie Karlsruhe oder so ist man wahrscheinlich schneller unterwegs) an allen möglichen touristisch interessanten Orten.

2. Um noch einiges günstiger, dafür aber auch ein bisschen weniger gut (zwei Sterne): Aga's Hotel in Berlin Lichtenberg. Für unsere damaligen Zwecke aber ideal: Als fünfköpfige Familie fällt man sonst eher durch die Raster der Online-Buchungsmaschinen. Familienzimmer heißt dort: maximal zwei Kinder, besser nur eins, wenn man sich noch umdrehen können möchte.

Hier aber ein Familienzimmer (wenn's nicht so hochtrabend klänge: eine "Suite" mit zwei Zimmern und einem großen Verbindungsflur) = 1 Zimmer für die Eltern, 1 Zimmer für BIS ZU SECHS KINDER. Ja, ein kleiner Ballsaal mit drei Doppelstockbetten. Meine Kinder fanden's toll, so gab es per Definition schon keinen Streit darüber, wer oben schlafen durfte.

Und die Lage? Mehr alter Osten als neues Szeneviertel. Aber fußläufig zum Tierpark und zum S-Bahnhof Friedrichsfelde. Wichtig, denn vor Ort gibt es außer dem Hotelrestaurant nichts - es sei denn, man steht auf Kleingärten und vierspurige Ausfallstraßen. Von Straßenlärm gehört haben wir aber nichts - keine Ahnung, ob das an unserer Unempfindlichkeit oder einer guten Isolierung lag.

Ein paar Minuspunkte gibt es für: das müffelnde Bad (aber oberflächlich tiptop und ohne Schimmel) und dass vieles anscheinend einmal gemacht, dann aber nicht mehr gepflegt/repariert wurde. Als Einrichtung nur das nötigste, Nachttischchen gehören da nicht zu.

Freitag, 4. Juli 2014

Wie viele Kinder hat noch gleich unsere Bundesregierung?

Beim letzten Durchzählen 2010 war es erhellend bis erschreckend, dass fast alle Frauen in der Regierung KEINE Kinder hatten, die Männer hingegen im Schnitt (sieben von neun männlichen Ministern) schon und nicht nur eins - und darüber sehr viel seltener berichtet wurde, wer wusste schon, dass Thomas de Maizière drei Kinder hat, oder Peter Ramsauer sogar vier? Also machen wir hier mal die aktuelle Probe, von einigen hat man ja schon gehört (Sigmar Gabriel mit seiner ... Charlotte? Manuela Schwesig mit einem Kind, ist, was mir jetzt spontan einfällt).

Angela Merkel (Bundeskanzlerin): kinderlos
Andrea Nahles (Arbeit und Soziales): ein Kind
Ursula von der Leyen (Verteidigung): sieben Kinder
Manuela Schwesig (Familie, Senioren, Frauen, Jugend): ein Kind
Barbara Hendricks (Umwelt, Naturschutz, Bau, Reaktorsicherheit): kein Kind
Johanna Wanka (Bildung und Forschung): zwei Kinder

Die Männer
Sigmar Gabriel (Wirtschaft und Energie): zwei Kinder
Frank-Walter Steinmeier (Außwärtiges): ein Kind
Thomas de Maizière (Inneres): drei Kinder (hatten wir ja schon)
Heiko Maas (Justiz und Verbraucherschutz): zwei Kinder
Wolfgang Schäuble (Finanze): vier Kinder (wissen wir auch schon seit 2010)
Christian Schmidt (Ernährung und Landwirtschaft): zwei Kinder
Herrmann Gröhe (Gesundheit): vier Kinder
Alexander Dobrindt (Verkehr und digitale Infrastruktur): ein Kind
Gerd Müller (wirtschaftliche Zusammenarbeit, Entwicklung): zwei Kinder
Peter Altmaier (Kanzleramt): kein Kind

Das sieht doch schon mal ganz anders aus als noch vor vier Jahren. Frauen haben 0 bis zwei Kinder, wenn sie Regierungsverantwortung übernehmen (im Durchschnitt 1,8, ein Durchschnitt, der allerdings von Frau von der Leyen extrem in die Höhe getrieben wird, ohne sie wären wir bei 0,8 Kindern). Hier in der Epochtimes.de sagen Andrea Nahles und Manuela Schwesig was zu ihrem jeweiligen Familienmodell.

Bei den Männern durchschnittlich 2,1 Kinder in der Regierung.

Wenn wir nach Parteimitgliedschaft unterteilen, ist die CDU die Partei der 0 oder ganz viele Kinder, CSU bewegt sich mehr so im deutschen Durchschnitt 1 bis 2 Kinder und die SPD ist eher die Ein-Kind-Partei:

CDU
Angela Merkel (Bundeskanzlerin): kinderlos
Thomas de Maizière (Inneres): drei Kinder (hatten wir ja schon)
Wolfgang Schäuble (Finanze): vier Kinder (wissen wir auch schon seit 2010)
Ursula von der Leyen (Verteidigung): sieben Kinder
Herrmann Gröhe (Gesundheit): vier Kinder
Johanna Wanka (Bildung und Forschung): zwei Kinder
Peter Altmaier (Kanzleramt): kein Kind

CSU
Christian Schmidt (Ernährung und Landwirtschaft): zwei Kinder
Alexander Dobrindt (Verkehr und digitale Infrastruktur): ein Kind
Gerd Müller (wirtschaftliche Zusammenarbeit, Entwicklung): zwei Kinder

SPD
Sigmar Gabriel (Wirtschaft und Energie): zwei Kinder
Frank-Walter Steinmeier (Außwärtiges): ein Kind
Heiko Maas (Justiz und Verbraucherschutz): zwei Kinder
Andrea Nahles (Arbeit und Soziales): ein Kind
Manuela Schwesig (Familie, Senioren, Frauen, Jugend): ein Kind
Barbara Hendricks (Umwelt, Naturschutz, Bau, Reaktorsicherheit): kein Kind

Mittwoch, 2. Juli 2014

Energie der Jugend

Muss man manchmal genießen. Während der Elternteil, der verpflichtet wurde, den Heidepark-Besuch des Sportvereins zu begleiten (wer das wohl war), leise vor sich hingrummelt, lassen sich die Vereinskinder davon nicht stören und freuen sich auf die diversen Attraktionen und stürmen, kaum im Park, erst mal davon. Kurz vor 18.00 Uhr, Schließzeit des Vergnügungsparks, wo man schon 8 volle Stunden zugebracht hat, rennen die immer noch rum wie angestochen, um die jetzt menschenleeren Achterbahnen für eine letzte Runde zu genießen.

Da der ganze Tag bei Sonnenschein und gut durchdachter mitgebrachter Verpflegung ablief - da schleicht sich schon mal ein Lächeln auf das Gesicht der Begleitperson und der Gedanke, dass so ein Energieüberschuss der Jugend doch was ist, was man sich mal abgucken könnte.