Mittwoch, 22. Juni 2016

Kinder lieben für das, was sie sind und nicht für das, was sie tun

Ich muss es schon wieder tun. Auf den Blog mit unaussprechlichen Namen verweisen. Gewünschtestes Wunschkind, Ihr wisst schon. Dabei krieg ich nicht mal Geld dafür. Aber ... nicht Erziehungstipps. Mehr so: Ein neues Erziehungskonzept.

Und das ist den Autorinnen natürlich auch nicht einfach zugeflogen. Sondern es gibt Material dazu. Liebe und Eigenständigkeit von Alfie Kohn

Gleich am Anfang:
Ziel unserer Erziehung kann sehr leicht werden: "den Widerstand unserer Kinder gegenüber unseren Wünschen zu durchbrechen und sie zu bewegen, das zu tun, was wir ihnen sagen. Wenn wir nicht aufpassen, kann das unser Hauptziel werden. Es kann passieren, dass wir uns all den Leuten um uns herum anschließen, die Fügsamkeit und kurzfristigen Gehorsam bei Kindern über alles schätzen."

Gleich auf Seite 9 stellt er da die schwierige Frage:
"Was sind Ihre langfristigen Ziele für Ihre Kinder? Welches Wort oder welcher Ausdruck kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie beschreiben möchten, wie Sie sich Ihre Kinder wünschen würden, wenn sie erwachsen sind?"

Aah, ist das alles schwierig. Aber notwendig. Denn was will ich wirklich für mein Kind. Wenn ich mal drüber nachdenke und nicht einfach aus Reflex und erlernter Erziehung handle. Im ersten Moment möchte ich tatsächlich, dass mein Kind auf mich hört und möglichst wenig auffällt. Vor allem, wenn wir bei meinen Eltern zu Besuch sind!

Aber eigentlich ist das nicht das Ziel, wie das Kind später sein soll: Duckmäuser und möglichst unsichtbar. So bin ich schon selber, davon brauchen wir nicht noch mehr in der Familie.

Im Urlaub vor zwei Jahren. Geführte Wattwanderung für Familien. Zwei Jungs. Bisschen frech und vorlaut, gleichzeitig aber absolut im Rahmen und liebenswert. Die Eltern (vor allem die Mutter) ganz entspannt. Als ob es das normalste der Welt wäre. Nicht wie ich. Ich, die von meinem Mann gesagt bekommen: "Sag nicht immer PSST zu den Kindern, die hört man schon so wenig."

So sollten meine Kinder sein. Ihre eigenen Interessen wahren. Fragen, wenn sie etwas interessiert. Quatsch machen. Denn hey, Kinder!

Wir arbeiten daran und ich kann jetzt schon sagen, es ist wirklich nicht leicht, wenn einem das nicht in die Wiege bzw. die ersten Lebensjahre gelegt wurde. Manche Sachen sind vielleicht auch Aufgaben für Generationen, hoffen wir also, dass meine Kinder irgendwann vorhaben, sich fortzupflanzen (noch nicht! Noch einige viele Jahre nicht, okay!).

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