Dienstag, 28. Februar 2017

Von den Kleinsten lernen

Nächstes Mal, wenn ich mich mit dem Fahrrad hinpacke, pfeife ich auf Erwachsenenkonventionen.

Ich werde NICHT
- sofort wieder aufstehen, das Rad aufheben, so tun, als sei nichts gewesen
- allen, die freundlich fragen, ob alles in Ordnung sei, abwinken "nein, nein, alles klar"
- wie so eine Bekloppte alles wieder zurechtbiegen und mich schnellstmöglich wieder in den Sattel schwingen um weiterzufahren
- abends alle mir lieben Menschen anblaffen, wie schlecht meine Laune ist und darauf schimpfen, dass es in diesem Haushalt keine vernünftigen Fahrräder gibt mit funktionierender Beleuchtung und Bremsen am gewohnten Platz gibt. Und überhaupt, wieso nur ein Auto und das dann immer nicht da, wenn man es mal braucht!

Wobei gerade der Punkt "nicht sofort wieder aufsteigen und losfahren" natürlich schwierig ist, wenn man weiß, dass irgendwo in der Stadt ein Kind auf einen wartet.

Stattdessen werde ich mir ein Beispiel an den lieben Kleinen nehmen und erstmal lauthals losplärren. Oder zumindest mich erst mal hinsetzen und zu mir kommen bevor ich beginne, alles wieder in Ordnung zu bringen, damit nur ja keiner mehr was merkt. Da steht man ja doch ein wenig unter Schock und es hätte auch eine andere Verletzung als die kleine Schürfwunde am Knie sein können. Ich hätte direkt hinterher jedenfalls nicht sagen können, ob es schlimm wehtut oder nur ein bisschen.

Auf jeden Fall hilfreich, alles Gefühle gleich und ausreichend rauszulassen (wobei natürlich schön wäre, wenn ein tröstender Mensch dabei ist), das ist schon gar nicht so verkehrt, was die Knirpse da machen. Deshalb müssen die nämlich später am Abend nicht erst rumtoben und aufgestaute Wut rauslassen. Na ja, meistens jedenfalls nicht.

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