Mittwoch, 21. Juni 2017

Alle Sommer wieder

Endlich ist es warm. Angenehm warm. Außer auf unserem Dachboden. Da wird es natürlich sofort brütend heiß.

Und so entschwinde ich dorthin mit einem Korb feuchter Wäsche und dem alljährlichen Schlachtruf:"Vergesst mich nicht! Wenn ich in einer halben Stunde nicht wieder da bin, kommt nach mir sehen, damit ich nicht als verschrumpelte, schockerhitzte Mumie auf dem Trockenboden verende."

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, dass mein möglicherweise anfälliger Kreislauf irgendjemanden kümmert.

Montag, 19. Juni 2017

Magisches Denken

Im Wikipedia-Artikel zu diesem Thema steht, dass magisches Denken bei Kindern von zwei bis fünf Jahre vorkommt. Lassen Sie sich davon nicht täuschen. Das stimmt nicht, das haben Kinder noch weit bis in die Pubertät.

Denn nur so lässt sich liebevoll erklären, weshalb ein im logischen Denken eigentlich normal begabtes Kind auf die Idee mit den Handtüchern kommt. Also, die Handtücher. Immer patschnass nach Baden oder Duschen, ist klar. Und dann muss man die aufhängen, auf die Heizung und, simsalabim, am nächsten Morgen oder so sind sie wieder trocken.

Genau, simsalabim. Denn anders kann ich mir nicht erklären, dass man die auch im Sommer bei kalter Heizung dahinfeuert und sich nicht das kleinste bisschen fragt, ob es nicht sinnvoller wäre, die Sachen (dieses Mal Klamotten, die dringend bis zum nächsten Morgen trocken sein sollten, weil Schulveranstaltung) auf den brühendheißen Dachboden zu bringen, wo Flüssigkeit quasi verdampft und tropfnasser Stoff in spätestens zwei Stunden durchgetrocknet ist. Während auf der kalten Heizung im von-der-Sonne-nicht-geküssten Bad sich höchstens Feuchtigkeit und Moder sammelt, wenn man im Sommer nur lang genug wartet.

Magisches Denken, ganz bestimmt. Alle anderen Erklärungen machen nur schlechte Laune.

Samstag, 17. Juni 2017

Smart

Seid Ihr wie ich? Bleiben diese ganzen "lustigen Reisespiele" nie in Eurem Kopf? Ich meine, ich war auf so vielen Kinder- und Jugendreisen, wo pädagogisch wertvolle und meist auch witzige Spiele gemacht wurden. Alles weg, sobald ich wieder zu Hause bin. Also auch wenig pädagogisch wertvolle Ideen für Kindergeburtstage oder lange Autofahrten. Außer "Ich sehe was, was Du nicht siehst". Der Langeweile-Horror mit Autobahn-Zusatzregeln ("es muss im Auto sein und nicht schwarz"). Bringt einen ungefähr 10 Minuten weiter und danach nervt es mich auch schon wieder mehr als das Langeweile-Gejammer der Kinder.

Aber nun gibt es eine Alternative! "Smart". Ein Kind brachte das Spiel mit nach Hause und das geht so: Alle suchen den fahrenden und stehenden Verkehr ab, und wer einen Smart sieht, ruft laut ... "Smart". So einfach! Und so effektiv. Sogar mir macht das Spaß und man merkt, wer die Adleraugen hat, wer sich gut konzentrieren kann, wer multitasking-fähig ist (reden und trotzdem den Smart als erstes erblicken) und wer nicht gut verlieren kann. Ja, mir macht das Spaß.

Einzige Einschränkung: "In Bad Oldesloe geht das aber nicht, Mama", klärt mich das Kind auf, das dort gerade auf Klassenfahrt war. Gemeinsam philosophieren wir dann darüber, wieso das so ist. Enge Parkplätze. Keine Car2Go-Smarts, die selbst hier in Harburg mehr als die Hälfte der Smart-Population ausmachen. Und deshalb befürchte ich, dass der natürliche Lebensraum des gemeinen Smart auch nicht unbedingt die Autobahn ist. Aber vielleicht gibt es ja Alternativ-Fahrzeugmarken. Vorschläge (gern praxiserprobt) nehme ich gern entgegen.

Mittwoch, 14. Juni 2017

Schlaf - es ist nie genug!


 Frau Novemberregen schläft. Twitter sagt mir, dass es auch andere gibt, die nie genug Schlaf bekommen können:
Am Anfang war die Müdigkeit ja noch verständlich. Kleine Kinder, Babys, gleich drei Stück hintereinander, oh mein Gott, kein Wunder, dass die arme Frau immer müde ist. Dazu dann immer nach wenigen Monaten die bezahlte Arbeit.

Dann gab es eine Zeit mal keine bezahlte Arbeit - und immer noch die große Müdigkeit! Dann dachte ich, die Diagnose "Schilddrüse" bringt den großen Durchbruch. Aber Pustekuchen, nur ein bisschen besser und man weiß nicht, ist das Placebo oder echt. Vielleicht ist es inzwischen schon das Alter, wer weiß, auch wenn andere behaupten, es gebe so etwas wie "senile Bettflucht" und man schlafe im Alter eher weniger als mehr.

Auf jeden Fall ist der Tweet oben nur halb so lustig, wie er auf den ersten Blick scheint. Denn regelmäßig werden einem die Stories von den Erfolgreichen dieser Welt um die Ohren gehauen, die alle eher wenig schlafen. Angeblich brauchen 18% der Spitzenkräfte in Wirtschaft und Politik nur fünf Stunden Schlaf.

Das Thema "wenig Schlaf, hohe Leistung" wird also regelmäßig medial abgedeckt. Spätestens, wenn Angela Merkel mal wieder die Nacht durchverhandelt hat.

Aber hört man von den Menschen, die am anderen Ende der Normalverteilung liegen (hihi)? Wenn der erwachsene Mensch im Durchschnitt 7 bis 9, aber durchaus auch mal 10 Stunden Schlaf täglich braucht. Und ich jetzt einfach mal die Hand hebe und rufe: "Jau, da gehöre ich zu". Was bedeutet das zum Beispiel für die Tages- und Abendplanung? Bei neun Stunden Schlaf, Aufstehzeit um 6.30 Uhr (fest vorgegeben wegen Schulkindern) müsste ich um 21.30 Uhr im Bett liegen?

Ganz super, da sind die Kinder noch nicht mal alle eingeschlafen. Zeit zu zweit? Fehlanzeige. Von den guten Filmen und Serien im Fernsehen ganz zu schweigen. Oder Telefonate mit Freunden - aller bis neun Uhr abends erledigen, danach Bad und Bett, wirklich?

Kein Wunder also, dass auf Instagram "Coffee" ein so beliebter Hashtag ist (68 Millionen!) und dass wir Schlafbedürftigen uns mit Koffein und Nickerchen versuchen, über den Tag zu retten. Wer irgendwelche Selbsthilfegruppen der Langschläfer kennt, ich probier alles aus!

Freitag, 9. Juni 2017

Erdbeeren!

Was habe ich mich gewundert, schon vor drei, vier, fünf Wochen in diversen Blogs, denen ich so folge, von gekauften und verspeisten Erdbeeren zu lesen.

"Wie machen die das?" war die offensichtliche Frage. Kommen die alle aus dem Süden der Republik, wo die Erdbeer-Saison einfach mal drei Wochen früher startet? Oder sind es doch die bösen Import-Erdbeeren von sonstwoher? Aber das schmeckt man doch, und das waren doch quasi Feinschmecker-Blogs, das glaub ich auch nicht.

Irgendwo las ich, je weiter nördlich, desto besser (entgegen dem ersten Anschein), da längeres Tageslicht für mehr Süße sorgt. Deshalb schottische Erdbeeren und Marmelade. Wobei, wenn man mal ehrlich ist, sooo viel nördlicher als Hamburg ist das auch nicht.

Meine Erdbeer-Saison begann dieses Jahr auf jeden Fall vor ca. einer Woche, als der lokale und sehr beliebte Erdbeerstand vorm Bäcker aufmachte. Drei Tage vorher hatte ich es noch gewagt, beim Spargel-Händler ein Schälchen rote Früchte mitzunehmen ("Wenn der Spargel so frisch aussieht und die Erdbeeren auch so schön glänzen, muss das doch was sein"). Tja, was soll ich sagen, die schönen Beeren waren sicher frisch, hatten aber einen merkwürdig sehr-erdigen Geschmack. "Nach Keller", beschrieb es ein Kind sehr treffend.

Also wieder bestärkt im Glauben an den einzig wahren Erdbeer-Händler, der ja dann wenige Tage später Gott sei Dank endlich auftauchte. Mit nicht-muffigen, absolut leckeren Erdbeeren.

Momentan ist bei mir noch die Phase "Jeden Tag mindestens ein Schälchen". Gestern bemerkte ich abends mit Bedauern, dass ich keine gekauft hatte und sie total vermisste. Das geht noch ein paar Tage so, dann kommen Kuchen etc. (steht ja auch schon wieder ein Geburtstag an, ich google mal lieber Blech-Rezepte). Und dann wird tapfer weitergegessen, bis man schon einen leichten Überdruß verspürt. Aber das muss so, denn das muss ja dann bis nächstes Jahr wieder ausreichen!




Donnerstag, 8. Juni 2017

Seufz - man vermisst sie ja doch

Hach. Das Kind ist nun für drei Tage weg. 

Es war vorher ein bisschen aufgeregt - aber kein Vergleich mit manchen der anderen in der Klasse. Gerade von den kleinen Jungs waren einige ganz schön bedrückt, dass sie jetzt weg von Mama sollten. 

Wir hatten auch schon mal Kindergartenfahrt. An die sich das Kind übrigens schon fast nicht mehr erinnert, nur mal für die Erzieherinnen hier, Ihr müsst das nicht machen, nur wenn Ihr selber Spaß daran habt. 

Und nun vermisse ich sie ein bisschen. Auch wenn ich mich über mehr Zeit für andere Dinge freue. Die ich grad gut für die Arbeit gebrauchen kann. Ok, das relativiert die Freude schon wieder ein ordentlich, kann ich doch ganz einfach mal so vermissen. Seufz.





Mittwoch, 7. Juni 2017

Kleinkram, unsortiert

- Wenn ich es vergessen sollte: Es liegt an der abendlichen Schokolade. Alles. Und das steigende Gewicht vor allem.

- Auch die längste ToDo-Liste wird schnell kürzer. Ehrlich. Gerade wieder ausprobiert. Man denkt: "Das schaff ich nie", und zack, zwei Tage später, Hälfte erledigt oder zumindest Termine dafür gemacht.

- Online Kleinanzeigen sind großartig. Also, wenn man was Gutes zu Verkaufen hat, schätze ich mal. So wie unser altes Puky-Fahrrad (bye bye, Du hast drei Kindern das Radfahren super beigebracht). Ruckzuck, weg war's. Sehr schön.

- Wo gibt es eigentlich die Vereinigung der anonymen unter-Ramadan-leidenden-Nicht-Muslime? Oder muss ich die etwa gründen? Wo bleibt denn meine himmlische Belohnung dafür, plötzlich einen Monat lang zusätzliche Familienaufgaben zu übernehmen und erhöhte Kochtätigkeit an den Tag zu legen, auch wenn das gar nicht unbedingt gewürdigt wird ("Essen? Ich hab doch schon in der Moschee gegessen. Aber danke, Schatz" - "Grrh, bitttteeschöööön")

Dienstag, 6. Juni 2017

WMDEDGT 6/2017

Frau Brüllen fragt wieder, was wir am 5. des Monats gemacht haben.

Wir haben ja im Moment ein wenig Erfahrung mit langen Wochenenden oder kurzen Ferien. Da war Ostern, da waren die Maiferien um Himmelfahrt. Und bisher war das immer großartig. Samstags haben wir immer relativ volles Programm. Sonntag ruhen wir uns aus und machen höchstens mal ein bisschen Wäsche. Und deshalb sind wir normalerweise am Montag, wenn der denn frei ist, fit und machen Programm, das wir sonst nicht schaffen. Letztens waren wir an so einem langen Wochenende ja sogar mal im Museum. Kultur als Familie!

Am Pfingstmontag klappte das nicht. Im Prinzip hatte ich den Mühlentag im Auge und wollte gern mit den Kindern eine Wassermühle anschauen. Ja, ich hab da eventuell ein bisschen die Schulagenda im Kopf und möchte das Kind unterstützen, das gerade "Krabat" gelesen hat. In einer Windmühle waren wir schon mal und bei "Es klappert die Mühle" geht ja auch um eine Wassermühle, da weiß man schon gar nicht mehr, ist das Volks-, Musik- oder Hochkultur?

Aber dann war Regen vorhergesagt. Müde war ich und das Kind war dann sowieso woanders übernachten. Kaum sind wir aufgestanden (ich habe ja netterweise Langschläferkinder, es war also kurz nach zehn), ruft dieses aushäusige Kind (einziger Frühaufsteher in der Familie) auch schon an: Ein Ausflug ist geplant mit der Übernachtungsfamilie. Netterweise wollen die das kleine Kind auch gleich mitnehmen. Und der Sohn will dann natürlich auch nicht zurückstehen. Hektik bricht aus -  natürlich nur bei mir. Weil ich weiß, was eigentlich erledigt werden müsste und wie langsam das Kind normalerweise frühstückt. Genau, so bin ich, Genuß geht anders, Dankbarkeit auch. Es dauert mindestens eine halbe Stunde, nachdem die Kinder unterwegs sind, bis ich mich an das geänderte Programm gewöhnt habe und mich darauf einlassen kann. Hey, ein Nachmittag kinderfrei!

Das entspricht nicht ganz dem Plan, aber dann gibt es eben Gartenarbeit mit dem Mann. So ein Trampolin vergräbt sich schließlich nicht von selbst. Und da die Kinder schon gemault haben "Schon wieder Spargel", wird der flugs in einem Kartoffelgratin versteckt. Und da "flugs" und "Gratin" ja nur schlecht zusammengehen, ist dann auch schon später Nachmittag und alle sind wieder zu Hause. Nach ein wenig Erholungszeit für alle am jeweils bevorzugten elektronischen Gerät schaffen wir es sogar, die Kinder zur Mitarbeit zu motivieren. Mit dem Gefühl, dass doch nicht alles schiefläuft in der Erziehung, sitze ich zufrieden im Wohnzimmer.

So war der 5. Juni.

Donnerstag, 1. Juni 2017

Küchenwissen - Wiederholung ist alles

Schon merkwürdig, oder? Da ist man einmal die Spitzenköchin, kocht das großartigste Gericht der Welt (das erstaunlicherweise sogar der ganzen Familie schmeckt, Jackpot!).

Und dann, eine Woche später, kocht man es wieder, und schwupps, nichts klappt, offensichtlich hat man das Kochen verlernt und was für ein Glück, dass man keine Gäste hat.

Also (ich weiß das natürlich und Ihr sicherlich auch schon längst): Niemals einladen zu Gerichten, die man nicht mindestens schon drei Mal hintereinander unfallfrei gekocht hat. Ist einfach zu stressig. Bin immer völlig mit den Nerven runter, wenn etwas nicht geklappt hat und ich das dann anderen Menschen vorsetzen muss. Genauso schlimm: Das Lob, das man oft trotzdem bekommt! Da fragt man sich natürlich, wie ernst man dann das Lob bei den geglückten Gerichten nehmen kann!

Aber egal: Guter Vorsatz für die restliche Spargelzeit (und darüber hinaus): Noch zwei, drei Mal Sauce Hollandaise kochen, bis das unfallfrei klappt und mir nötige Menge, Konsistenz und Temperatur aller Zutaten klar ist. Merke: Ist das Eigelb zu kalt, wird's auch keine Soße, sondern Suppe. Ziemlich saure Suppe. Essen kann man es allerdings und eventuell hat man unmäkeligen Nachwuchs, der das trotzdem verputzt.