Donnerstag, 11. November 2010

Buchempfehlung: Shirin Ebadi - Mein Iran

Ja, ich geb es zu. Die letzten politischen Unruhen im Iran habe ich nur äußerst oberflächlich verfolgt. Da demonstrieren junge Leute gegen das Regime. Gut. Und werden dafür fies unterdrückt. Schlecht.

Vielleicht hat der ein oder andere ähnlich wenig Ahnung von diesem Land und seiner Geschichte wie ich. Dem kann ich "Mein Iran" von Shirin Ebadi sehr empfehlen. Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi erzählt von ihrem Leben, zunächst als Jurastudentin und wichtiger Richterin im Iran des Schah. Von der islamischen Revolution und wie diese sich auf ihr Leben auswirkte (natürlich durfte sie dann keine Richterin mehr sein). Ich lerne, wie viel Bezug zur islamischen Revolution die aktuelle hat - z.B. dass sie nachts auf den Dächern "Allahu Akbar" rufen, das hat früher Khomeini empfohlen, bevor er an der Macht war - sehr clever, würde ich sagen, als Protestmittel.

Die Sichtweise von Frau Ebadi ist einfach gut nachzuvollziehen. Nicht dass man selber unbedingt eine Top-Juristin sein muss - aber wie es für ganz normal arbeitende Frauen war, plötzlich von ihrem Job und vielem anderen ausgeschlossen zu sein, kann man sich vorstellen. Und nur hoffen, dass man in ähnlicher Lage  zumindest einen Teil der Energie und des Mutes aufbringen würde, wie sie es tut, indem sie sich als Anwältin für ihre Mitmenschen einsetzt, die unter den Missständen im Iran leiden.

P.S. Wer sich jetzt berufen fühlt: Hier gibt's Informationen zur aktuellen Lage und die Möglichkeit, aktiv zu werden.

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