Sonntag, 8. Dezember 2013

Wie sprechen wir eigentlich mit unseren Kindern?

Das fragt dieser Artikel hier von Ben Martin auf Good Men Project. Und wenn ich auch nicht alle seine Beispiele nachvollziehen oder ähnlich "schlimm" finden kann, weiß ich doch genau, was er meint.
Wieso sprechen wir mit Kindern oft (also mindestens einmal, eher mehrmals täglich) in einem Tonfall, in dem wir weder mit anderen Erwachsenen sprechen möchten noch selber angesprochen werden wollen? Schimpfen - wie oft wird man schon beschimpft im täglichen Leben?

Andererseits treten mir nur sehr wenige Erwachsene mit der Unlogik und Penetranz in vielen Dingen gegenüber wie meine Kinder. Also Notwehr? An den besseren Tagen (grad haben wir so ein paar erwischt, irgendwas ist in das größte Kind gefahren und es ist jetzt zwei Drittel des Tages "vernünftig" im besten Sinne des Wortes) kann ich noch mal in mich gehen, ehe ich loskeife, innerlich einen Schritt zurück und es noch mal mit erklären versuchen. Und siehe da - selbst die Dreijährige lässt sich in ziemlich vielen Fällen dann überzeugen, doch zu kooperieren.

Leider sind nicht immer "bessere Tage" und leider bleibt noch genug Zeit übrig, in der man einfach schneller, wenn auch wirklich ungemütlicher und unhöflicher ans Ziel, wenn man einfach mal lospault. Zumindest fühlt es sich so an.

Irgendwann las ich auch mal von so einen Traum-Elternpaar, dass davon sprach, dass es mit seinen Kindern nur in einem Tonfall spräche, mit dem sie selber angesprochen werden möchten. Wegen gegenseitigem Respekt und so. Fand ich voll toll. Schaff ich aber leider nicht. Nur hin und wieder möcht ich mal öfter dran denken.

Man muss ja auch die Kurve kriegen, die Kinder werden eben wirklich in mancher Hinsicht erschreckend schnell groß und verständnisvoller. Was bei einem Zwei- oder Dreijährigen noch nicht funktioniert und was ich mir nie vorstellen konnte, ist mit sieben oder neun kein Thema mehr und huch, ja, da haben mir heute Kinder diverse Male im Haushalt geholfen OHNE große Maulerei. Also, lieber ein paar Mal zu früh mit Vernunft kommen, ehe man ganz vergisst, es zu versuchen und man dann Teenager oder erwachsene Kinder hat, mit denen man leider im normalen Tonfall so gut wie gar nicht reden kann.

Fremde Kinder schreie ich übrigens nicht an. Aber wie mein Sohn heute wieder mal sagte: "Mama, warum bist Du zu streng zu denen?" Ja weil da eine ganze Bande Sieben- bis Neunjähriger aus der Turnhalle stürmen will ohne auf den Trainer zu warten, darum! Na ja, da kann ich ja auch mal dran arbeiten, "freundlich, aber bestimmt" statt nur "bestimmt und bestimmerisch".

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