Dienstag, 14. Juli 2015

Einkaufsgewohnheiten

Beim Einkaufen wieder benommen wie auf der Flucht. Ich bin ja sogar noch stolz drauf, wenn ich allein bin und so schnell und geschickt einpacke, dass ich die diversen Karten überreichen kann, sobald die Kassiererin den letzten Artikel übers Band gezogen hat.

Oder wenn ich die Kinder dabei habe und die tatsächlich beim Einräumen helfen, so dass ich quasi in Ruhe an der Kasse stehen bleiben kann statt wie ein gehetztes Eichhörnchen die Sachen einzuräumen. Da sollten Sie mich mal sehen, stolz geschwellte Brust, so wohlerzogene Kinder (hüstel).

Dann seh ich die Oma hinter mir. Und frage mich: Wie lange werde ich zu diesem Pack-Sprint wohl noch in der Lage sein? Welchen Maßstab setze ich hier, an dem alle sich messen lassen müssen? Oder welchem Maßstab eifere ich da hinterher? Wieso lasse ich mich  eigentlich hetzen, wo ich doch hier das Geld ausgebe und dementsprechend eigentlich königlich behandelt werden sollte?

Erinnerungen an Belgien. Wo jede Kundin alle Zeit der Welt bekommt, bis auch die letzte Packung Butter sicher verstaut ist. Dann wird abkassiert und dann erst der nächste Kunde drangenommen. Es bleibt sogar noch ein wenig Zeit für ein paar nette Worte. Und das nicht irgendwo auf einem idyllischen Dort, nein, in der Hauptstadt. Besser für die Kassiererinnen. Besser für die Kundinnen. Weshalb haben wir uns in Deutschland dann für das gehetzte Klima entschieden?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen