Sonntag, 21. Februar 2016

Fastenzeit - ein Zwischenstand

Dieses Jahr bin ich ja nicht besonders streng mit mir, was sieben Wochen ohne angeht. Kaffee ohne Zucker, das ist für andere ja quasi Naturzustand. Bei mir gibt es das Getränk sowieso erst, seit ich deutlich über 30 bin (das liegt in der Familie) und mit Milch. Gern als Schaum, auch (oder vielleicht gerade deshalb) wenn das ein bisschen an Kleinkindzeiten erinnert. Und Zucker. Viel Zucker. Ich bin nicht gegen bitter an sich, schwarzer Tee schmeckt mir zum Beispiel am besten ohne alles (wenn er mit wirklich kochendem Wasser gemacht wurde, eine wichtige Einschränkung bei Teeautomaten an öffentlichen Orten). Aber Kaffee pur, puh, nicht ganz mein Geschmack.

Und nun teste ich also die kleinen, feinen Unterschiede im "schmeckt mir nicht wirklich". Und der Nespresso an der Arbeit - puh, das schmeckt wie Gottes Art mir zu sagen: "Ein bisschen schwer sein soll es ja, schon, mein Kind, nicht wahr?" Die Zunge ist völlig verschreckt ob dieser Mischung aus bitter und säuerlich. Die Milch macht es noch ein bisschen schlimmer. Erst dachte ich, es liegt vielleicht dran, das in so einem Automatendings die Milch doch in irgendeiner Ecke etwas vor sich hinsäuert, bevor sie zu Schaum gepresst wird. Aber nein, auch der Schluck direkt aus dem Tetra-Pack im Kühlschrank brachte keine deutliche Änderung des Eindrucks "Iih, bitter, sauer und vergoren, alles in einem Schluck, das ist nun wirklich ein bisschen viel."

Wohingegen der heimatliche Filterkaffee ganz anstandslos die Kehle hinunterfloß, mit längerem Aufenthalt auf der Zunge um ganz sicherzugehen, dass ich das doch kann, Kaffee ohne alles trinken. Auch die Milch aus dem heimatlichen Tetra-Pack ging gut. Ob es am Fettanteil liegt, oder alles rein psychologisch ist, kann ich noch nicht beurteilen. Vielleicht packe ich mal einen Porzellan-Filter für unterwegs ein und versuche es so an der Arbeit, dann weiß ich mehr.

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