Freitag, 5. Februar 2016

Was habe ich heute gemacht?

Einerseits freue ich mich, dass ich endlich mal rechtzeitig (sprich: noch am 5. eines Monats) die Erinnerung an die Aktion WmdedgT bekomme, indem ich den aktuellen Post bei Novemberregen entdecke. Andererseits bin ich danach eingeschüchtert und vorbelastet, weil mein Tag entweder deutlich weniger interessant war oder aber, was fast noch schlimmer ist, ich einen ganz normalen Tag deutlich weniger interessant beschreiben kann!

Na denn, nach dieser Vorrede sind Sie, verehrte LeserIn sicher besonders motiviert, fortzufahren:
Aufstehen wie üblich: 6.05 Uhr. Meine Morgende habe ich fast zurück, nachdem ich hier ein paar anstrengende Monate hatte durch Umstellung von Kindergarten auf Schule. Das Wecken des langwierigen Kindes dauert eingeplante 10 bis 20 Minuten, fast nie länger (länger wäre nicht eingeplant und bringt das ganze Morgenkonstrukt ins Wanken). Wieder einen Menschen eingetaktet in unsere Gesellschaft. Weiß nicht, ob ich das prinzipiell gut oder erschreckend finden soll. Erleichtert mir jedenfalls den Alltag. (Dies mag ein großes Thema unserer Zeit sein: Die großen Fragen stecken hinter dem Alltag so hervorragend zurück.) Ich komme sogar wieder zum Zeitunglesen. Heimlich denke ich ja, dass ich viel besser über das Zeitgeschehen (zumindest in meiner Stadt, evt. auch deutschlandweit) informiert bin als die meisten meiner Altersgenossen, weil ich tatsächlich noch Zeitung auf Papier lese, und das jeden Tag.

Gemeinsam mit dem jüngsten Kind aus dem Haus. Der Weg zur Arbeit unspektakulär, aber seit dem Büroumzug zum 1. Februar deutlich kürzer, sehr angenehm. Arbeit ausreichend, ohne zu unschaffbaren Bergen auszuarten. Auf dem Weg von und zur Arbeit immer noch genügend Zeit für diverse Zeitungen und Magazine. So viele Anstöße, so wenig davon bleibt übrig. Ich könnte eigentlich aus jeder Zeitschrift zwei bis drei Artikel verwursten für weitere Gedanken in Blogartikeln, Diskussionen, Gründung von Bürgerinititiven. Mach ich aber natürlich nie, wer kommt schon dazu. Und so bleiben die vielen Gedanken zu "Was wollen wir eigentlich mit unserem Leben anfange? Wie finde ich den idealen Job für mich?" ungeschrieben (sie wären, zusammengefasst, vermutlich auch nur: "Mach Dir weniger Gedanken - laut diversen Studien gehörst Du auf jeden Fall zu den reichsten 2-5% weltweit - was sollen denn die anderen 95% sagen, wenn sie Dich jammern hören?" Die Hoffnung bleibt, dass das alles im Hintergrund in meinem Hirn weitergärt und mich irgendwann die Weltformel erkennen lässt.

Wieder zu Hause und extrem wenig gemacht. Außer dem Überweisen einer Rechnung und dem Decken des Abendbrottisches kann ich keinerlei haushaltliche Tätigkeit verbuchen. Was mich am Wochenende natürlich einholen wird, schließlich kommt hier außer den Erwachsenen niemand auf die Idee, Dinge, die man hervorgeholt hat, wieder wegzuräumen. Den Tisch abzuwischen. Zu bügeln. Ach halt, auf die Idee zu bügeln kommt hier seit Monaten original gar niemand mehr.

Jetzt, nachdem das Kind erfolgreich vom Minecraft-Rechner vertrieben wurde: Computer im Vorder-  Fernsehen im Hintergrund. Vermutlich auch einer der Gründe für den Untergang des Abendlandes.

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