Donnerstag, 16. Juni 2016

Werte weitergeben

Man gibt sich ja Mühe, seinen Kindern die Dinge mitzugeben, die einem wichtig sind. Und manchmal wundert man sich, wenn es offensichtlich nicht geklappt hat.

Hier neulich: Das Kind philosophiert darüber, ob man mir noch erlauben kann, zum Friseur zu gehen, wo ich doch gerade gar kein Geld mehr verdiene. Was für eine schöne Vorlage, um mal ganz in die Tiefe des Wertekanons zu springen: Was ist der Mensch wert? Und: Dieser Wert bemisst sich nicht am Geld, das eine/r verdient.

Ganz wichtig.

Außerdem: Gelassenheit. Für uns war es früher ungefähr einen Schritt vorm Weltuntergang, als es an der Arbeit meines Vaters mal nach Kurzarbeit oder sogar, Schreck, Entlassung aussah. Vermutlich hatten wir Kinder, als ungewollte Gefühlsverstärker, sogar noch größere Angst davor als meine Eltern selber. Und natürlich ist es schlimm, wenn es einen Alleinverdiener gibt, dem dieses Schicksal droht. Aber eben, siehe oben: Wir sind nicht das wert, was wir an Geld einnehmen. Wir sind viel mehr als unser Bankkonto.

Natürlich ist mir klar, dass sich das leichter sagt mit einem gewissen finanziellen Polster. Einem Partner, der weiterhin regelmäßig Geld in den Haushalt einbringt.

Große Bewunderung deshalb für Menschen, die diesen Wert auch mit geringeren finanziellen Mitteln selbstbewusst leben können.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen